Jonas Hofmann war mit seinem Doppelpack gegen Leipzig nicht zu stoppen. Foto: Dirk Päffgen
Ob uns der Auftritt von Borussia gegen Leipzig schon die neue Borussia gezeigt hat, wird sich wahrscheinlich erst in den nächsten Wochen darstellen. Trotzdem macht der 3:1-Erfolg Mut und zumindest scheinen einige Spieler begriffen zu haben, worauf es ankommt. Vor allem die jungen Akteure beißen sich langsam in der Mannschaft fest und könnten die Säulen für die Zukunft sein. Unsere Personalanalyse, präsentiert von von der Schmitz | Lück Unternehmensgruppe GmbH.
Aufstellung schon ein erster Hinweis?
»Es geht darum, wer alles für Borussia Mönchengladbach gibt. Roland, ich und der Verein wollen sehen, wer sich bis zum Schluss zerreißt. Daraus werden wir Schlüsse ziehen und dementsprechend reagieren«, sagte Adi Hütter vor dem Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig.
Und schon die Aufstellung sollte ein kleiner Fingerzeig darauf gewesen sein, wie es in Zukunft am linken Niederrhein aussehen könnte. Bis auf Ramy Bensebaini, der immer wieder mit der ungeliebten Namenscousine aus Dortmund in Verbindung gebracht wird, ist diese Anfangself gar nicht so unrealistisch. Denn auch Alassane Pléa und Marcus Thuram (fehlte verletzt) zählten nicht zum Anfangspersonal.
Ebenso nicht dabei: Matthias Ginter, der höchstwahrscheinlich in seine Heimat Freiburg zurückkehrt. Marvin Friedrich hat nach seiner Corona-Infektion noch Trainingsrückstand. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, zeigte sich die ansonsten anfällige Dreierkette deutlich stabiler als in den meisten Auftritten der aktuellen Spielzeit. Allen voran Jordan Beyer hat sich in den letzten Wochen in der Mannschaft festgespielt, das Eigengewächs zählt mittlerweile zum etablierten Personal.
Jordan Beyer und Manu Koné haben sich festgespielt
Mit seiner allerersten Vorlage zum 3:1 war der 21-Jährige auch noch an der Entscheidung des Spiels beteiligt. Einem, dem man solch eine Souveränität wohl zu Saisonbeginn auch nicht zugetraut hat, ist Manu Koné. Der 20-Jährige kam im Sommer aus der französischen zweiten Liga zu Borussia und hat sich als wichtige Säule im Mittelfeld etabliert und avanciert langsam zum Chef in seiner Reihe. Vor allem seine Technik und Ballsicherheit ist schon stark in seinem jungen Alter. Sicherlich hatte der Franzose auch ein paar Spiele wo er mal überdreht, doch im großen und ganzen macht Koné richtig Spaß und zahlt der Vertrauen von Adi Hütter zurück.
Vertrauen darf man in diesen Tagen auch auf Breel Embolo. Der Schweizer ist aktuell ohne Frage in Top-Form und in dieser Verfassung auch unverzichtbar für die Fohlenelf in der neuen Saison. Der 25-Jährige erzielte seinen fünften Treffer im sechsten Spiel und kommt in der Bundesliga jetzt bereits auf acht Saisontore – Nie traf er häufiger. In den letzten beiden Spielen könnte er also noch an seinem eigenem Bestwert arbeiten.
Persönlicher Rekord bei überragenden Jonas Hofmann
Apropos: Einen Rekord hat Jonas Hofmann mittlerweile schon aufgestellt. Gegen Leipzig erzielte er bereits seinen fünften Doppelpack, alle übrigens im Borussia-Park. Vielmehr noch: Der 29-Jährige kommt bereits auf zehn Bundesliga-Saisontore, zuvor erzielte Hofmann nie mehr als sechs Tore in einer Spielzeit. Dazu war er noch mit 11,5 gelaufenen Kilometern der aktivste Spieler auf dem Rasen und ohnehin ‚Man of the Match‘.
Neben ihm blühte auch Lars Stindl wieder auf, der ‚Capitano‘ konnte seine Mannschaft mitreißen und ging als echter Leader voran. Hinter Embolo funktionierte das Duo Hofmann/ Stindl richtig gut und macht definitiv Lust auf mehr. Insgesamt also ein mehr als erfreulicher Aufritt der Fohlenelf, der doch noch ein wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht.
Inwiefern diese Anfangself dann in der nächsten Saison auch auf dem Platz steht bleibt abzuwarten, dies ist in den nächsten Wochen die Baustelle von Roland Virkus. Hofmann kündigte auf jeden Fall an, dass die Gespräche mit dem Verein in den nächsten Tagen intensiviert werden. Wie viel neue Borussia schon jetzt im Team steckt wird sich wohl vermutlich in den letzten beiden Spielen zeigen, denn bisher folgte auf ein gutes Spiel fast schon erwartungsgemäß eine Enttäuschung. Zeit, uns allen eines Besseren zu belehren…