Polanski vor Frankfurt: »Da wartet ein richtiges Brett auf uns«

Seit einigen Tagen gibt Eugen Polanski die Richtung vor. Foto: Dirk Päffgen

Eugen Polanski steht vor seiner Heimpremiere als Trainer von Borussia. Am Samstagabend trifft er mit den Fohlen auf Frankfurt. Gegen die Eintracht möchten die Gladbacher an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen. Personell gibt es jedoch noch ein paar Fragezeichen. 

Borussia muss die Euphorie mitnehmen 

Der Lucky-Punch zum 1:1 in Leverkusen fühlte sich für Borussia Mönchengladbach fast schon wie ein Sieg an. Es war Balsam für die geschundene Fanseele, als Haris Tabaković die Kugel ins Tor köpfte. Wie erleichtert die Fohlen waren, konnte man an der Reaktion danach erkennen. Der Treffer des Bosniers war historisch: Für die Gladbacher war es der 19. Treffer nach einer Ecke in den vergangenen zwei Jahren – an diesen Wert kommt kein anderer Bundesligist. 

All die Glücksgefühle und die Statistiken sind mit Anpfiff am Samstag um 18:30 Uhr jedoch nichts mehr wert. Die Fohlen müssen im heimischen Borussia-Park nachlegen und beweisen, dass die Leistung nach dem mehr als holprigen Saisonstart keine Eintagsfliege war. »Mich hat es überhaupt nicht überrascht, dass die Mannschaft dort so ein Gesicht gezeigt hat. Mein Vorteil war, dass ich viele Spieler schon kannte und keine lange Kennenlernphase gebraucht habe. Wir haben eine klare Idee, wie wir Fußball spielen wollen – mit Überzeugung und Wille. Das hat man gesehen. Klar kann man immer Dinge verbessern, etwa im Spiel mit Ball. Das haben wir in dieser Woche aufgearbeitet und wollen es besser machen«, erklärte Polanski. 

Borussias Trainer ist durchaus bewusst, dass mit den Rheinhessen ein ähnliches Kaliber wie am vergangenen Sonntag mit Leverkusen wartet. Schließlich feierten die Frankfurter nirgendwo so häufig Auswärtssiege (14 Mal) wie bei den Fohlen. Auch, wenn es in der Liga zuletzt eine Niederlage gegen Union Berlin gab, »sind die Frankfurter eine der besten Mannschaften in Deutschland, die sich in den vergangenen Jahren in Europa etabliert hat«. Polanski weiß: »Da wartet ein richtiges Brett auf uns. Für uns wird es entscheidend sein, einhundert Prozent Leidenschaft, Laufbereitschaft sowie die Basics auf den Platz zu bringen und mutig mit Ball zu agieren.«

Personelle Lage ist angespannt 

Sofern die Fohlen die Ansätze aus dem Leverkusen-Spiel wieder auf den Rasen bringen und es in Teilen sogar noch besser machen, springt auch sicherlich wieder etwas Zählbares heraus. Auch, wenn die personelle Lage nach wie vor sehr angespannt ist. »Neben Tim Kleindienst, Nathan Ngoumou und Robin Hack haben Franck Honorat (Adduktorenprobleme) und Giovanni Reyna (Oberschenkelbeschwerden) derzeit Probleme. Bei beiden müssen wir von Tag zu Tag schauen. Ich hoffe, dass sie beim Abschlusstraining auf dem Platz stehen werden, ansonsten müssen wir sie ersetzen. Shuto Machino stand am Donnerstag wieder auf dem Platz, hinter seinem Einsatz steht dementsprechend kein Fragezeichen mehr«, äußerte sich Polanski zur Lage.

Rückkehr in den Borussia-Park

Er selbst wird ein großes Interesse daran haben, dass Borussia nach erfolglosen Spielen wieder positive Schlagzeilen schreiben kann. Nebenbei ist die Partie für ihn auch noch etwas Besonderes, denn für ihn schließt sich am Samstag der Kreis: Vor siebeneinhalb Jahren stand Polanski, damals im Trikot von Hoffenheim, im Borussia-Park zuletzt als Spieler auf dem Platz. Nun betritt er als Bundesliga-Trainer erneut die Bühne. 

»Es ist natürlich etwas Besonderes, hier am Samstag mein erstes Heimspiel als Trainer zu bestreiten – bei dem Verein, bei dem ich groß geworden bin und an dem mein Herz hängt. Das macht mich stolz. Aber an meiner Herangehensweise ändert das nichts. Ich will meinen Job machen, so wie jeden Tag, egal wo und gegen welchen Gegner. Mir geht es darum, dass wir unsere Leistung bringen und den Funken auf das Publikum überspringen lassen. Ergebnisse sind ohne Frage wichtig, aber die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist für mich ebenso entscheidend«, sagte Polanski.