
Borussia ist am Sonntagabend gegen Freiburg gewillt, eine Wiedergutmachung für das verlorene Derby zu zeigen. Mit dem Sportclub kommt ein Mitkonkurrent in den Borussia-Park, was die Partie gleich bedeutsamer macht. Aufgrund der neuen Corona-Bestimmungen sind nur maximal 15.000 Zuschauer zugelassen.
Hütter übernimmt Verantwortung
»Wenn man so eine bittere Niederlage einstecken muss, wie wir zuletzt in Köln, ist man natürlich enttäuscht«, sprach Adi Hütter nochmals die höchste Derbyniederlage seit 25 Jahren an. Vor einer Woche ging Borussia Mönchengladbach in Köln unter und verlor das Aufeinandertreffen klar und deutlich mit 1:4. Dennoch sagte Borussias Trainer, dass »man aber auch zwischen dem Ergebnis und der gezeigten Leistungen differenzieren muss. In der Phase, in der wir das Spiel eigentlich kontrolliert haben, haben wir es wieder aus der Hand gegeben. Nichtsdestotrotz sollte man das Spiel in Köln nicht mit dem anstehenden gegen Freiburg vergleichen.«
Die Verantwortung für die Schlappe nimmt Hütter dabei klar auf sich: »Natürlich stelle ich mich gerne vor die Mannschaft. Ich bin der Trainer, deswegen habe ich nach dem Köln-Spiel auch gesagt, dass ich die Verantwortung dafür übernehme. Wer soll sie denn sonst tragen in sportlicher Hinsicht? Jeder, auch die Jungs wissen, dass wir in Köln nicht alles richtig gemacht haben. Als Trainer stelle ich mich in so einer Situation dann aber vor die Mannschaft. Das ist wichtig für mich. Aufgrund dieses Ergebnisses müssen wir jetzt aber gegen Freiburg eine Reaktion zeigen.«
Fohlen besinnen sich auf Heimstärke
Mut macht dem Österreicher vor dem Duell mit dem SC Freiburg deshalb vor allem die Heimstärke, denn die Fohlen sind im heimischen Borussia-Park bis dato noch ungeschlagen. »Wir sind sehr heimstark und haben bis jetzt zuhause ein anderes Gesicht gezeigt als auswärts. Deswegen haben wir uns nach der Analyse des Köln-Spiels gleich auf die neue Woche fokussiert und den SC Freiburg unter die Lupe genommen.«
Dennoch müssen die Fohlen, wollen sie in dieser Saison noch um Europa mitspielen, vor allem die eklatante Schwäche in fremden Stadien allmählich in den Griff bekommen. »Es liegt klar auf der Hand, dass wir zuhause mehr Punkte machen als auswärts. Das ist schon seit längerer Zeit so und das gilt es, in den Griff zu bekommen. Wenn wir zwar zuhause Punkte machen, aber auswärts der Musik hinterherlaufen, wird es schwieriger, sich für die internationalen Plätze zu qualifizieren. Die Mannschaften, die in der Tabelle vorne sind, werden auch auswärts punkten und dazu müssen wir in Zukunft auch in der Lage sein«, so Hütter.
Mit den Breisgauern kommt eine Mannschaft in den Borussia-Park, »die sehr viel kann. Mit ihren Möglichkeiten und Mitteln spielen die Freiburger taktisch sehr diszipliniert, sind über Jahre hinweg sehr lauf- und sprintstark. Sie sind aber auch sehr flexibel im Spielaufbau und im Spiel mit dem Ball. Sie spielen oft mit drei zentralen Abwehrspielern, mit einem Sechser, zwei Achtern, einem Zehner und drei vorne. Außerdem ist es keine Mannschaft, die ständig die Bälle nach vorne bolzt und auf die zweiten Bälle geht, sie versucht, von hinten rauszuspielen.« Trotzdem wollen die Fohlen »natürlich versuchen, unser Spiel durchzuziehen«.
Personell kann Adi Hütter in diesen Tagen wieder etwas aufatmen: »Grundsätzlich freuen wir uns, dass abgesehen von Jordan Beyer der komplette Kader jetzt mal beisammen ist. Der eine oder andere ist allerdings noch nach einer Verletzung im Integrationstraining – trainiert also zum Teil mit der Mannschaft und zum Teil individuell. Mamadou Doucouré ist teilweise zurück, das freut uns natürlich alle. Chris Kramer war natürlich einige Wochen weg, länger als zum Beispiel Breel Embolo. Bei der Zusammenstellung des Kaders muss man daher über jeden Spieler einzeln nachdenken.«
Wieder geringere Kapazität in den Stadien
Verzichten müssen die Borussen am Sonntagabend allerdings auf viele Fans: Aufgrund der neuen Corona-Bestimmungen in Nordrhein-Westfalen sind nun in den Stadien maximal nur noch 15.000 Zuschauer zugelassen. Ob der Borussia-Park ‚ausverkauft‘ sein wird steht aktuell noch nicht fest, es gibt noch viele freie Tickets.
»Mit den Vorgaben, die uns gemacht werden, müssen wir uns arrangieren. Über die neue Situation freuen wir uns natürlich nicht, aber wir müssen da wieder gemeinsam durch. Nichtsdestotrotz sind wir auch froh, dass 15.000 Zuschauer zugelassen sind – das ist besser als keine Zuschauer. Der volle BORUSSIA-PARK strahlt natürlich eine ganz andere Kraft aus und entwickelt mehr Power. Aber ich hoffe darauf und bin mir sicher, dass die Menschen, die dann da sein werden, uns genauso unterstützen und wir dann am Sonntag ein erfolgreiches Heimspiel gegen Freiburg haben. Im Stadion ist zum Glück Coronamäßig nie etwas passiert – auch als mehr Zuschauer da waren«, äußerte sich Max Eberl zur Thematik.