Borussia Mönchengladbach hat im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee gleich zwei Testspiele an einem Tag bestritten – Zunächst trennten sich die Borussen im österreichischen Schwatz mit 1:1-Unentschieden gegen den englischen Zweitligisten Leeds United, ehe man gegen den OGC Nizza um die Ex-Borussen Lucien Favre und Dante mit 1:2 das Nachsehen hatte. Thorgan Hazard hatte die Fohlenelf mit einem fulminanten Weitschuss aus rund 30 Metern zunächst in Front gebracht, ehe Alassane Pléa und Rémi Walter die Partie drehten.
Borussia Mönchengladbach – Leeds United
Borussias Trainer Dieter Hecking bot beim Doppeltest-Spieltag im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee zwei unterschiedliche Mannschaften auf und schickte gegen den englischen Zweitligisten In Schwatz im bereits im Vorfeld angekündigten 3-5-2 mit Dreierabwehrkette zunächst folgende Elf ins Rennen: Vor Torhüter Tobias Sippel bildeten Nico Elvedi, Kapitän Tobias Strobl und Florian Mayer die Dreierabwehrkette, während László Bénes und Denis Zakaria auf der Doppel-6 agierten. Im Mittelfeld liefen Vincenzo Grifo (rechts) und Fabian Johnson (links) auf den Außenbahnen auf, Jonas Hofmann, Patrick Herrmann und Kwame Yeboah bildeten die Offensive.
Leeds mit Blitzstart
Bei optimalen äußerlichen Bedingungen dauerte es gerade einmal 145 Sekunden, ehe die Zuschauer in Schwatz den ersten Treffer zu sehen bekamen. Jubeln konnten allerdings die Fans des englischen Zweitligisten, denn Luke Ayling hatte sich über rechts auf die Reise gemacht und die Kugel zum 1:0 für die Engländer in den Maschen versenkt (03.). Zwei Minuten später hatte Hofmann den Ausgleich auf dem Fuß, verfehlte das Ziel aber knapp (04.). Auf der Gegenseite gehörte ‚The Whites’ die nächste Chance. Chris Wood setzte seinen Kopfball nur haarscharf über den Querbalken (07.).
Generell war es eine flotte und lebhafte Anfangsphase, in der beide Teams engagiert zu Werke gingen und die Offensive suchten. Die Borussen hatten in der Folgezeit zwar mehr Ballbesitz und marschierten nach vorne, prallten aber spätestens am Strafraum an der kompakten Defensive der Engländer ab. Und da auch die Borussen aufmerksam verteidigten, gab es für Moritz Nicolas zwischen den Pfosten wenig zu tun. Einzig ein Freistoß von trudelte gefährlich in den Strafraum, blieb dort aber ohne Folgen (23.). Eine Minute später rettete Elvedi so gerade noch vor Wood, die anschließende Ecke brachte nichts ein (24.).
Weitere Möglichkeiten für ‚The Whites’
Dann eine Schrecksekunde für die Borussen. Nach einem Zusammenprall zwischen Bénes und Alioski musste Borussias Slowake einige zeit auf dem Spielfeld behandelt werden und im Anschluss den Platz verlassen, konnte dann aber Gott sei dank weiterspielen (29.). Kurze Zeit später hätte es dann 2:0 für Leeds stehen können. Kalvin Phillips zirkelte einen Freistoß im Stile von Juan Arango über die Mauer und knallte die Kugel ans linke Kreuzeck, den Nachschuss setzte Wood dann neben das Tor (30.).
So ging es aus Sicht der Borussen „nur“ ,mit einem 0:1 in die Pause. Leeds war frischer, ließ die Borussen, bei denen schwere Beine durchaus zu erkennen waren und bei denen offensiv wenig ging, kaum zur Entlastung kommen und ging mit einer verdienten Führung in die Kabine. Bei der Fohlenelf kamen besonders aus dem Mittelfeld kaum Ideen und Impulse nach vorne. Zudem gab es viele Ungenauigkeiten im Passspiel und in der Defensive war man alles andere als auf Ballhöhe.
Diesmal Borussia mit Blitzstart, Nicolas klärt stark
Die unveränderte Fohlenelf kam entschlossen aus der Kabine und stellte zwei Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich her. Nach einem Foulspiel war es Herrmann, der die Kugel per direktem Freistoß aus 25 Metern in den Winkel zum 1:1-Ausgleich versenkte (47.). Generell zeigten sich die Borussen jetzt stark verbessert. Zehn Minuten später konnte sich Moritz Nicolas auszeichnen. Zunächst klärte der Nachwuchstorhüter den Schuss von Hernández mit einem ganz starken Reflex, ehe der Rebound an die Latte knallte und Nicolas den Abpraller erneut stark parierte (57.). Starke Reflexe des Keepers, der in Zukunft die Nummer drei werden soll.
Dann gab es viele Wechsel auf beiden Seiten, weshalb der Spielfluss zwangsläufig etwas auf der Strecke blieb und es hüben wie drüben kaum Höhepunkte zu verzeichnen gab. Dann mal ein Schuss von Johnson, der die Kugel nach Zuspiel von Grifo nur knapp am langen Pfosten vorbeisetzte (72.). Bis zum Schlusspfiff plätscherte das Geschehen mehr oder weniger so vor sich hin, so dass es am Ende beim 1:1-Unentschieden blieb.
Unter dem Strich war es ein Test, bei dem viel probiert wurde – so, wie es sich für ein Testspiel gehört. Gerade im ersten Durchgang waren den Borussen die letzten anstrengenden Tage am Tegernsee anzumerken, im zweiten Durchgang zeigten sie dann mehr Einsatzfreude. Besonders gefallen hat Moritz Nicolas, der sich das eine und andere Mal mit starken Reflexen auszeichnete. Und auch Denis Zakaria ließ mitunter aufblitzen, was in ihm steckt. Natürlich konnten die Automatismen noch nicht richtig stimmen, doch vor allem mit der Dreierkette taten sich die Borussen sichtlich schwer.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Elvedi, Strobl, Mayer (62. Beyer) – Grifo, Bénes, Zakaria, Johnson (73. Feigenspan), Hofmann – Herrmann, Yeboah (62. Villalba)
Weiter im Kader: Sommer (ETW), Rütten
Leeds United: Wiedwald – Ayling (Gomes 77), Jansson (46. Pennington), Cooper (Shaughnessy 77), Berardi (46. Anita) – O’Kane (64. Bridcutt), Phillips (64. Vieira), Alioski (46. Sacko), Roofe (46. Dallas) – Hernández (46. Saiz), Wood (46. Ekuban)
Weiter im Kader: Green (ETW), Peacock-Farrell, Doukara, Antonsson
Tore: 0:1 Ayling (03.), 1:1 Herrmann (47.)
Gelbe Karten: Strobl /-
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Christoph Hofer (Österreich)
Zuschauer: ca. 1.000 (Silberstadt-Arena Schwatz, Österreich)