Borussia Mönchengladbach hat seinen neuen Cheftrainer vorgestellt. Am heutigen Mittwochmorgen präsentierte sich Marc Rose im Borussia-Park erstmals den Medienvertretern und hinterließ dabei eine gute Figur. Am 30. Juni um 11 Uhr nimmt der Fußball-Lehrer dann seine Arbeit auf. Wir haben die wichtigsten Aussagen vom neuen Coach sowie von Max Eberl zusammengefasst.
Marco Rose über:
…über die Entscheidung, zur Borussia zu wechseln:
Borussia ist ein lässiger Verein. Ich freue mich auf Borussia, die Fans und die Mannschaft. Ich glaube, Borussia ist einer der größten Vereine in Deutschland, was Geschichte, was Fanpower betrifft. Es ist ein Verein mit großem Potenzial, das diese Saison durchaus schon abgerufen wurde mit dem tollen 5. Platz. Und jetzt arbeiten wir daran, die Dinge weiter zu entwickeln und so erfolgreich zu bleiben.
…seine Spielphilosophie und die taktische Ausrichtung:
Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Ansprüche hier im Verein groß sind. Ich habe gemerkt, dass auch die Erwartungshaltung sehr groß ist. Das andere ist die tägliche Arbeit, die ist das Wichtigste. Was meine Spielidee betrifft: Die basiert auf Emotionalität, Gier und Aktivität. Das bedeutet, dass wir sehr aktiv gegen den Ball arbeiten wollen, viel sprinten möchten. Wir wollen Bälle hoch gewinnen und kurze Wege zum Tor haben. Wenn wir selbst den Ball haben, wollen wir guten Fußball spielen. Nicht hoch und weit, sondern dynamischen, schnellen, aktiven Fußball nach vorne. Das klingt alles richtig geil und gut, wenn es dann auch so kommt. Es wird sicher ein bisschen Zeit brauchen, die Dinge zu entwickeln. Ich weiß aber auch, dass wir in der Zeit ein paar Ergebnisse brauchen. Wir werden hart und konsequent daran arbeiten. Es ist wichtig, die Jungs zu überzeugen, diesen Fußball zu spielen. Wir sind dann auf dem richtigen Weg, wenn sich die Fans im Stadion mit dem Fußball identifizieren können. Dann haben wir die richtige Richtung eingeschlagen und brauchen dann auch dementsprechende Ergebnisse.
…mögliche Kaderveränderungen für seine Spielphilosophie:
Borussia ist Fünfter geworden in der letzten Saison, das muss ich nochmal ganz klar sagen. Es geht um anderen und nicht um besseren oder schlechteren Fußball. Die Dinge, die gut gemacht worden, werden wir versuchen, zu übernehmen. Ich glaube, dass ich eine Mannschaft übernehme, die hohes spielerisches Potenzial hat. Im Verein werden wir gemeinsam am Kader arbeiten und versuchen Dynamik dazu zu holen. Ich glaube aber auch, dass wir Jungs im Kader haben, die dieses Spiel durchaus auf den Platz bringen können. Eventuell entpuppt sich der ein oder andere auch als Pressing-Maschine. Wir werden es einfach angehen. Wir brauchen Überzeugung, wir werden es vorleben und in jedem Training einfordern. Wir machen keinen Schritt zurück und werden auf die Jungs Step by Step eingehen.
…den Vergleich mit Jürgen Klopp:
Da möchte ich auch mal auf die Bremse treten.Ich weiß nicht, ob „Kloppo“ mir damit einen Gefallen getan hat. Ich bin total bodenständig, aber sehr ambitioniert. So erwarte ich auch den Auftritt der Mannschaft. Ich finde, ich passe sehr gut hierher, da ich das Gefühl habe, dass es ein sehr bodenständiger Verein ist, der aber Ambitionen hegt. Ich hatte mit „Kloppo“ eine großartige Zeit. Ich habe auch fußballerisch einige Dinge mitgenommen. Die Art und Weise, wie „Kloppo“ mit Menschen umgeht, kann man sich mitnehmen. Ansonsten bin ich eine eigenständige Persönlichkeit, die ihren eigenen Weg gefunden hat.
…eventuelle Meisterziele in der deutschen Bundesliga:
(lacht) Wir haben von Bodenständigkeit gesprochen. Jeder kann nachvollziehen, dass wir den Boden der Tatsachen verlassen, wenn wir das Thema jetzt aufmachen. Wir wissen alle, wo die Borussia steht, wo sie herkommt und welche Möglichkeiten sie hat. Wir wollen guten Fußball spielen, wollen ambitioniert sein und jedes Spiel gewinnen – und zwar jedes Spiel in der Bundesliga, Europa League und im DFB-Pokal. Wir wissen aber auch, dass die Konkurrenz nicht schläft.
…seine Sicht auf die deutsche Bundesliga und die Erwartungen mit Borussia:
Das haben Sie richtig analysiert, ich habe mehr Spiele gewonnen, als verloren. Ich weiß auch, dass ich mich auf andere Themen einstellen muss und andere Ergebnisse bekommen werde.
Es geht darum, dass wir versuchen, den Stilfußball zu entwickeln und dafür dann Ergebnisse bekommen. Ich glaube, dass das der Anspruch der Borussia ist. Die Bundesliga ist eine Topliga, daher bin ich hierhin gekommen. Da will ich mich messen mit meiner Mannschaft. Ich glaube, dass die Bundesliga zu schlecht weg kommt, auch international. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr international auch zeigen können, dass wir da anders dastehen können. Wir werden versuchen, unseren Weg zu gehen und erfolgreich zu sein.
…die Erwartungshaltung:
Wir sollten versuchen, uns nicht am Tabellenplatz zu messen. Es geht eher um die Art und Weise wie wir auftreten. Die Fans sollen sich im besten Fall vom ersten Spieltag mit dem identifizieren, was Sie auf dem Platz sehen. Ich möchte ins Stadion gucken und sehen, dass die Leute zufrieden sind und bei einer Niederlage trotzdem sagen, dass die Leistung des Teams in Ordnung war bzw. in die richtige Richtung geht. Natürlich weiß ich, dass wir in der Bundesliga Spiele gewinnen müssen, dass wir Ergebnisse erzielen müssen. Für mich als Trainer geht es aber in erster Linie um das, was wir auf dem Platz sehen.
…Kontaktaufnahme zur Mannschaft:
Ich hatte schon zu einigen Spielern Kontakt. Ich habe mit Yann telefoniert und ihm gesagt, dass er ein paar Tage länger Urlaub hat. Auf dem Weg nach Hause werde ich auch mit Chris Kramer und den anderen älteren Spielern telefonieren. Im Kraftraum habe ich Raffael getroffen.
…Co-Trainer Alexander Zickler:
Alexander Zickler war ein Weltklasse-Stürmer, der die Champions League gewonnen hat. Er ist ein unglaublich guter Mensch. Wir haben ihn vor allem hier, um die Offensivspieler auch im Individualtraining zu trainieren. Er kann immer wieder gute Tipps geben und kümmert sich auch um Standardsituationen. „Zicko“ war eine Kopfballmaschine und in den letzten zwei Jahren ein wichtiger Teil meines Trainerteams. Deshalb ist er mit mir hier.
Max Eberl über: