
Der Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg hatte allen Grund zur Freude, wären da nicht die immer größer werdenden Personalsorgen. Gleich auf sechs Borussen musste Marco Rose gegen die Wölfe verzichten. Und auch gegen Paderborn setzen sich die Ausfälle fort. Für Marcus Thuram ist die Saison auf jeden Fall beendet, das gab Rose nach dem Sieg gegen die Wölfe bekannt.
Mit etwas gesenkter Stimme notierte Marco Rose den Journalisten bei der virtuellen Pressekonferenz in die Notizbücher, dass sich nun auch das kleine Fünkchen Hoffnung zerschlagen hat, Marcus Thuram könne in den letzen beiden Spielen vielleicht noch sein Torkonto erhöhen. »Ich habe da wenig Hoffnung. Bei Marcus haben wir keine Chance, die Saison ist gelaufen. Dort reden wir mittlerweile schon über eine mögliche OP«, seufzte Rose. Der Angreifer hatte sich bei der 1:2-Niederlage in München am linken Sprunggelenk verletzt, vermutlich ist da nun doch ein Band gerissen.
Bei Alassane Plea ist zwar die Saison noch nicht ganz gelaufen, für das Spiel in Paderborn fällt der Franzose wohl aber auch aus. Und auch ein Einsatz im letzten Heimspiel der Saison gegen Hertha BSC Berlin Ende Juni ist noch nicht sicher. »Bei ‚Lasso‘ wird es schwierig, muss ich ehrlich sagen«, konnte sich Rose noch nicht festlegen. »Für Samstag sehe ich fast gar keine Chance, auch für nächsten Samstag wird es schwierig.«
Fragezeichen bei Raffael, Rose lobt starken Embolo
Keine guten Aussichten für den 43-Jährigen, der zudem noch um Raffael bangt. »Bei ‚Papi‘ muss man sehen, er hat seinen ersten Versuch wieder abgebrochen«, sagte Rose, der aber womöglich wieder auf den scheidenden Fabian Johnson setzen kann. »Er wird eine mögliche Option sein«, gab Rose bekannt.
So liegen vor allem in der Offensive weiterhin die Hoffnungen auf Breel Embolo. Der Schweizer kam gegen Wolfsburg zu seinem 15. Startelfeinsatz und bot eine starke Partie, der Angreifer kommt immer besser in Fahrt. Mit 33,7 km/h war er schnellster Spieler der Borussen, nur Wolfsburgs Kevin Mbabu war insgesamt schneller (35,8 km/h), und gab zudem seine 6. Saisonvorlage.
»Wir haben schon die wenigen Tage, die wir hatten, darauf gehofft, dass Breel bereit ist. Schon einen Tag nach dem Spiel in München hat er signalisiert, dass er sich nichts neues geholt hat. Wir waren relativ zeitig auf einem guten Weg, ihn spielfähig zu bekommen«, sagte Rose und lobte seinen Schützling zurecht. »Wie alle, hat sich auch er heute total in den Dienst der Mannschaft gestellt und alles reingehauen.«
Jantschke ersetzt den gesperrten Elvedi
Keine Option sein wird hingegen Nico Elvedi, der sich gegen die Wölfe seine fünfte Gelbe Karte abholte und somit die Reise zum feststehenden Bundesliga-Absteiger aus Paderborn nicht mit antreten wird. Tony Jantschke wird den Schweizer in der Innenverteidigung vertreten, das gab Rose nach dem Spiel gegen Wolfsburg auf Nachfrage unserer Redaktion bekannt. »Na logisch hat der ‚Fußballgott‘ da natürlich einen Anspruch auf diese Position, weil er einfach gut drauf ist und in dieser Saison schon oft genug gezeigt hat, wie wichtig er für uns sein kann«, sagte Rose. So darf sich Jantschke auf seinen 16. Saisoneinsatz, den 11. davon von Beginn an, freuen.
Unter dem Strich hat sich die personelle Situation nicht verbessert, gar verschlimmert. Großartig klagen will Marco Rise deswegen aber nicht. »Es geht allen Mannschaften gleich, das ist ein taffes Programm, was wir aktuell fahren. Wir haben in keiner Form gejammert. Was wir schon gemacht haben ist darauf hinzuweisen, dass uns auch schon in München der ein oder andere gefehlt hat. Es geht allen Teams so«, sagte Rose. »Ich glaube nicht, dass sich heute noch jemand weh getan hat. Jetzt geht es darum, schnell und gut zu regenerieren, um am Samstag wieder da zu sein«.
Genauso ist es. Und das Spiel gegen Wolfsburg hat gezeigt, dass man einen in der Breite gut aufgestellten Kader hat, der – wenn man die vorhandenen Qualitäten in die Waagschale legt – auch mit gewichtigen Ausfällen jede Mannschaft schlagen kann.