Viel Arbeit, kein Ertrag: Der Einsatz der Fohlenelf wurde nicht belohnt. Foto: Dirk Päffgen
Borussia musste im ersten Spiel des neuen Jahres eine Niederlage hinnehmen. Gegen die Bayern verkauften sich die Fohlen zwar defensiv sehr teuer, offensiv fehlten über weite Strecken jedoch Mut und Ideen. Für Aufregung sorgte der spielentscheidende Elfmeter zugunsten der Münchener. Die Reaktionen der Borussen, gesammelt in unserem Nachbericht.
Viel Ballbesitz für Bayern
Fast wäre der Plan von Borussia Mönchengladbach im Top-Spiel gegen Bayern München aufgegangen: Defensiv gut stehen und vorne für Nadelstiche sorgen. Doch schon in der ersten Halbzeit wurde klar, dass dieses Unterfangen sich als äußerst schwierig gestaltete. Der Rekordmeister war in den ersten 45 Minuten, zumindest in Sachen Ballbesitz, drückend überlegen und wies 76 Prozent Ballbesitz auf. Das Abwehrbollwerk der Fohlen hielt stand und sie ließen nicht viele zwingende Torchancen zu. »Die Bayern machen es einem extrem schwierig, weil sie so viele Positionswechsel vornehmen. Wir wollten, wenn möglich, Mann gegen Mann spielen und hinten sicher stehen. Das ist uns in der ersten Hälfte ganz gut gelungen. Solange es noch 0:0 stand, wussten wir, dass noch alles möglich ist«, sagte Tim Kleindienst.
Größte Chance nach der Pause
Julian Weigl sprach nach dem 16. Spieltag von einem »aufopferungsvollen Kampf. In der ersten Halbzeit haben wir fast nur verteidigt und es kaum geschafft, mit dem Ball für Entlastung zu sorgen. Deswegen hatten wir vor der Pause auch keine Torchance. Auf der anderen Seite haben wir auch nur eine große Torchance zugelassen, die Moritz Nicolas extrem gut gehalten hat.« Nach der Pause, so Borussias Kapitän, waren er und seine Kollegen »im Zweikampf ein bisschen ekliger und offensiv mutiger.« Fast belohnten sich die Fohlen für diese gute Phase, doch Kleindienst verpasste die größte Chance für die Elf vom Niederrhein. »Hätte ich direkt nach der Pause meine Kopfballchance genutzt, wäre es womöglich anders gelaufen. Solche Chancen muss man gegen die Bayern nutzen«, haderte 29-Jährige mit seiner Möglichkeit, Borussia per Kopfball in Führung zu bringen.
Elfmeter sorgt für Gesprächsstoff
Am Ende war es dann lediglich ein Strafstoß, der die Fohlen von einem Punktgewinn gegen den Rekordmeister trennte. Dieser sorgte allerdings für Aufregung, denn Michael Olise nahm einen Kontakt von Lukas Ullrich dankend an und holte somit den Elfmeter für die Münchener heraus. Mehr als ärgerlich auf Seiten der Borussen, denn die Entscheidung war keineswegs ein Muss und mehr als umstritten. »Wenn du das einen Elfmeter nennst, gibt es 24 in jedem Spiel. Da ist mehr Fallen vorher als ein Kontakt da ist«, redete Kleindienst am Mikrofon von ‚Sky‘ Klartext. Auf der Gegenseite brachte Kim, Bayerns Verteidiger, Kleindienst zu Fall; die Szene wurde nicht überprüft. »Am Ende haben wir das Spiel durch ein Elfmetertor mit 0:1 verloren, obwohl wir es über weite Strecken gut gemacht haben. Das ist ärgerlich«, meinte Kleindienst.
Lob von Seoane
Borussias Trainer Gerardo Seoane fand zunächst nur positive Worte für den starken Einsatz seiner Mannschaft. »Meine Mannschaft hat alles auf dem Platz gelassen. Sie war sehr solidarisch und hat sich mit allen Mitteln gegen einen extrem starken Gegner gewehrt. Physisch war das, was die Werte angeht, eine unserer besten Leistungen. Wir hatten eine sehr hohe Intensität und haben die Räume sehr eng gemacht.« Dennoch sah der Schweizer noch Defizite: »Was uns vor allem in der ersten Hälfte nicht gut gelungen ist, ist nach Balleroberungen für Entlastung zu sorgen. Nach dem Seitenwechsel haben wir umgestellt und hatten mehr Kontrolle im Spielaufbau. Bis zum Elfmeter haben wir defensiv nur sehr wenig zugelassen. In der Endphase haben wir alles versucht. Auf der anderen Seite hatte Mo Nicolas auch noch einige ‚big saves‘.«
Schon am Dienstag steht für Borussia mit dem Auswärtsspiel in Wolfsburg die nächste Aufgabe an. Die knappe Niederlage gegen die Bayern muss also schnell aus den Köpfen, um dann im Idealfall in der Autostadt schon den ersten Sieg des neuen Jahres einzufahren.