Seoane vor Stuttgart: »Müssen viel investieren, um Topleistung abzurufen«

Gerardo Seoane hat gegen Stuttgart fast alle Mann an Bord. Foto: Dirk Päffgen

Die erste Länderspielpause der Hinrunde 2024/25 ist vorbei. Nach den Spielen der Nations League geht es für Borussia Mönchengladbach am Samstag wieder um Punkte in der Bundesliga. Im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart wollen die Borussen den Auswärtssieg von Bochum vergolden. Gerardo Seoane erwartet einen spielstarken Gegner.

Relativ überschaubar war es bei Borussia in den letzten Tagen. Zahlreiche Spieler waren mit ihren Nationalteams im Einsatz – mit unterschiedlichen Erfolgen. Kevin Stöger erntete die Früchte seiner monatelang konstanten Leistungen und kam im Spiel der Österreicher gegen Slowenien (1:1) zu seinem Debüt. Bei der 1:2-Niederlage gegen in Norwegen stand Stöger ebenso auf dem Feld.

Dies wird der 31-Jährige auch im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart tun. Es sei denn, es passiert etwas Außergewöhnliches. Etwas früher als geplant kam Nico Elvedi zurück in den Borussia-Park. Der Schweizer hatte im Spiel der ‚Nati‘ gegen Dänemark (0:2) die Rote Karte gesehen. Frisches Selbstvertrauen konnte hingegen Grant-Leon Ranos tanken, dem im Spiel gegen Lettland zumindest eine Vorlage gelang. Ohne Erfolg blieb Tomáš Čvančara.

Unter dem Strich übermittelte Gerardo Seoane am Donnerstag die freudige Nachricht, dass alle Nationalspieler ohne Blessuren an den linken Niederrhein zurückgekehrt sind. »Mit Ausnahme der Langzeitverletzten stehen uns am Wochenende alle Spieler zur Verfügung«, so der Schweizer. Folglich fehlen nur Yvandro Borges Sanches (Kreuzbandriss) und Jan Olschowsky (Innenbandriss Knie). Dennoch war die Vorbereitung auf die Bundesliga durch die Länderspielvorbereitung alles andere als optimal.

Spielt Hack von Beginn an

Zwar verzichtete Seoane während der Pause auf ein offizielles Testspiel, doch nutzte er den Vergleich der U23 gegen VVV Venlo, um neben Moritz Nicolas, Marvin Friedrich, Stefan Lainer, Lukas Ullrich, Florian Neuhaus und Nathan Ngoumou vor allem Robin Hack nach seiner Verletzung Wettkampfpraxis zu geben. Dieser Plan ging voll auf, denn Hack erzielte beim 4:1-Sieg gegen die Grenzstädter gleich einen Dreierpack, Ngoumou das vierte Tor. Laut Seoane sei Hack fast wieder bei alter Stärke: »Robin hatte nach der zweimonatigen Pause einen gewissen Rückstand. Er hat sehr gut gearbeitet, einiges aufgeholt und in der Länderspielpause mit intensiven Trainingseinheiten wieder in den Rhythmus gefunden. Er ist jetzt wieder sehr nahe an seinen physischen Bestwerten.«

Gegen einen 4:1-Sieg hätten die Borussen am Samstag nichts einzuwenden. Zumal es saisonübergreifend nach 2022 der zweite Dreier in Folge wäre. In der letzten Saison gab es im Borussia-Park einen 3:1-Erfolg, Matchwinner im Januar 2024 war Hack, der seinen ersten Bundesliga-Doppelpack erzielte. Wiederholung am Samstag? Gerne erwünscht. Bleibt abzuwarten, ob der 26-Jährige nach seinem Joker-Einsatz gegen Bochum und dem Dreierpack gegen Venlo nun von Beginn an spielt.

Seoane fordert: »Kompaktheit und aktiv anlaufen«

Hacks Mannschaftskollege Tim Kleindienst hat eine ähnlich gute Bilanz gegen die Stuttgarter. In der letzten Saison erzielte der Angreifer für Heidenheim in beiden Duellen drei Tore – so viele wie gegen keinen anderen Klub. Vor der Pause hatte der 29-Jährige mit einem Tor und einer Vorlage maßgeblichen Anteil am Sieg seiner Borussia in Bochum.

Im besten Fall kommt am Samstag ein weiterer Dreier hinzu. Damit das gelingen kann, hat Seoane folgenden Matchplan: »Wir benötigen eine gute Kompaktheit, um die Räume eng zu halten. In manchen Phasen müssen wir den Gegner aktiv anlaufen, um Fehler zu provozieren und Bälle zu erobern. Zudem müssen wir die eigenen Ansätze auf den Platz bringen und selbst Fußball spielen. Aus den ersten drei Spielen nehmen wir ein gewisses Vertrauen mit, sind uns aber auch bewusst, dass wir viel investieren müssen, um eine Topleistung abzurufen.«

Dass der VfB mit einem Punkt aus zwei Spielen nicht wie gewünscht aus den Startlöchern gekommen ist, spielt für Seoane, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Schließlich weiß Borussias Trainer um die Qualitäten des Vize-Meisters: »Die Stuttgarter mussten im Sommer einige Änderungen vornehmen. […] Ihre Spielidee ist dennoch vergleichbar mit der in der vergangenen Saison. Sie möchten immer viel Ballbesitz- und Kontrolle haben, verfügen über gute Flügelspieler und einige Akteure, die sich gut zwischen den Linien bewegen und schwer zu greifen sind.« 

Mit der Unterstützung der Fans, gepaart mit einer spielerisch starken Leistung, sei der Grundstein für einen Heimerfolg gelegt: »Gegen Leverkusen hatten wir eine enorme Energie im Stadion, aber das kommt nicht von alleine. Dafür sind wir mit unserem Auftreten und unserer Haltung selbst verantwortlich«, resümierte Seoane. Bleibt zu hoffen, dass die Fohlenelf den Schwung aus den Auftaktspielen mitnehmen kann und diese Energie von den Rängen erwidert wird…

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