Für Stefan Lainer war das Spiel von Borussia Mönchengladbach beim WAC eine besondere Premiere. Erstmals spielte der Dauerbrenner mit einer ausländischen Mannschaft in seiner Heimat Österreich und war obendrein auch noch mit den Fohlen erfolgreich. In der Europa League verpasste der 27-Jährige bisher auch noch keine Spielminute.
Erleichterung nach der Partie
Als Lars Stindl zum entscheidenden 1:0 traf, war auch Stefan Lainer nicht weit weg. Der 27-Jährige war zwar nicht am Tor beteiligt, doch beim Jubeln schloss er seinen Mannschaftskapitän direkt in die Arme. »Die Erleichterung über den Sieg war groß«, gab Lainer nach dem Spiel zu. Auch er wusste, was diese Partie für ein Kraftakt war. Kraft brauchte Lainer auch in den bisherigen Partien auf internationaler Bühne: In der Europa League verpasste der Österreicher noch keine Partie und kommt auf über 450 Einsatzminuten. Lainer ist also Borussias Dauerbrenner in Europa. In den ersten drei Spielen stand er als rechter Verteidiger auf dem Platz, im Heimspiel gegen Rom und beim gestrigen Spiel musste Lainer im rechten Mittelfeld ran.
In der ersten Halbzeit hatte der Wolfsberger AC die Fohlen am Rande einer Niederlage und war wie schon im Hinspiel bis zum Tor die aktivere Mannschaft. »Es waren dennoch gewisse Dinge dabei, die deutlich besser waren als beim Hinspiel. Zum Anschauen war es nicht unbedingt ein schönes Spiel«, sagte Lainer über den Arbeitssieg. Aber der WAC »ist eine extrem aggressive Mannschaft, bei der man weder Raum noch Zeit hat«.
Borussia durfte sich in den ersten 60 Minuten fast schon bei den Wolfsbergern bedanken, dass sie ihre Chancen nicht konsequent genug ausgespielt haben und die Abschlüsse teilweise etwas zu hektisch waren. Dennoch gab es vom Österreicher Lob für seinen ehemaligen Ligakonkurrenten: »Ich muss den Gegner loben, sie haben es sehr gut gemacht. Für uns war es nicht einfach aus der Abwehr zu kombinieren und ins Spiel zu finden.« Gleichzeitig meinte der 27-Jährige aber auch, dass die Fohlen sich »in diesen Situationen die Möglichkeiten besser rausspielen müssen«.
Lainer feiert Premiere
Nicht nur wegen der sportlichen Ausgangslage war das Spiel für Stefan Lainer ein ganz Besonderes. Bisher spielte der 27-Jährige in seiner Karriere nur in Österreich, wechselte im Sommer für rund 12,5 Millionen Euro an den linken Niederrhein. Bedeutet also, dass er in Graz sein erstes Spiel mit einer ausländischen Mannschaft in seiner Heimat absolviert hat.
»Es ist ein schönes Gefühl hier ein Spiel zu haben. Wenn man schon ein Auswärtsspiel hat, dann natürlich gerne in Österreich«, freute sich Lainer über seine Rückkehr. Im Gegensatz zu den meisten Kollegen war das Liebenau Stadion kein neuer Ort für ihn, schließlich war er mit den Salzburgern hier oft zu Gast. »Das Stadion und das Umfeld kannte ich schon, deshalb war ich schon sehr vertraut. Das hat es im Spiel zwar nicht leichter gemacht, aber im Endeffekt war das eine runde Sache«, meinte der Österreicher.
In der Bundesliga warten andere Aufgaben
Wie viel Kraft das Spiel beim WAC insgesamt gekostet hat, wird sich spätestens am Sonntag im Borussia-Park zeigen. Laut Lainer hat die Partie »schon viele Körner gekostet«, denn Union Berlin und die Wolfsberger haben die Fohlen vor ähnliche Probleme gestellt. Doch der 27-Jährige ist auch davon überzeugt, dass die Spiele in der Bundesliga nun anders laufen.
»Ich gehe wieder von einer intensiven Partie aus, darauf können wir uns schon einstellen. Aber Freiburg legt eher Wert auf ein schnelles Umschaltspiel«, beschreibt der Österreicher das Auftreten des kommenden Gegners. Trotzdem kann sich die Fohlenelf »viele Dinge abschauen, denn Freiburg spielt sicherlich auch aggressiv«. In der darauffolgenden Woche sind die Bayern zu Gast im heimischen Borussia-Park, Lainer geht nicht davon aus, dass die Münchener »mit so einer Intensität in die Zweikämpfe gehen wie der WAC«. Ob die Fohlen gegen den Rekordmeister immer noch Tabellenführer sind, hängt also vom Ausgang des Spiels am Sonntag ab…