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Thomas Broich: »Es ist wirklich eine Augenweide«

Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht bei der Europameisterschaft in Italien und San Marino nach dem souveränen und beeindruckenden 6:1-Sieg gegen Serbien so gut wie im Halbfinale. Großen Anteil daran hatte auch Florian Neuhaus. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach spielte gegen die Serben von Beginn an und trumpfte erneut stark auf.

Es hatte sich nach dem ersten Gruppenspiel der deutschen U21-Nationalmannschaft bei der EM in Italien bereits abgezeichnet, dass Florian Neuhaus nach dem 3:1-Auftaktsieg der DFB-Auswahl gegen Dänemark gegen Serbien von Beginn auflaufen könnte. Denn mit dem 22-Jährigen Borussen bekam das Spiel der Deutschen nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit deutlich mehr Struktur in das Spiel und kurbelte das Spiel mit an, in dem er die sich bietenden Räume genau erkannte und zu nutzen wusste.

Broich: »Ein toller Fußballer«

Und genau um diese Fähigkeiten weiß natürlich auch Coach Stefan Kuntz, der Neuhaus eben genau deshalb gegen Serbien von Beginn an auflaufen ließ. Zu überzeugend war die Leistung von Neuhaus, der gegen Dänemark für den nicht ganz fitten Arne Maier von Hertha BSC Berlin in die Partie kam.

»Da könnte ich jetzt ins Schwärmen kommen. Er ist ein ganz feiner Fußballer. Er hat eine tolle Übersicht, ein gutes Gefühl für Zeit und Raum. Er kann den tödlichen Pass spielen und vor allem macht der das Spiel sehr, sehr schnell«, schwärmte Ex-Borusse und ARD-Co-Kommentator Thomas Broich vor der Partie gegen Serbien und fügte an: »Er ist vielleicht körperlich nicht der schnellste, aber unfassbar gedankenschnell und geistesgegenwärtig. Er spielt viel mit ein, zwei Kontakten – ein toller Fußballer.«

Eine ohne Zweifel treffende Analyse des dreimaligen australischen Meisters mit Brisbane Roar, der dann mit ansehen konnte, wie Neuhaus erneut stark aufspielte. Der Youngster mit der Rückennummer 19 war von der ersten Sekunde an da, kurbelte das deutsche Spiel mit an und setzte das erste Ausrufezeichen. Aus zwanzig Metern fasste sich Neuhaus ein Herz und setzte die Kugel nur knapp neben den rechten Pfosten (10.). Der Schuss des Borussen war so etwas wie der Startschuss für die DFB-Junioren, die in der Folgezeit Gas gaben, mit Tempo und Spielfreude nach vorne spielten – und sich dann auch belohnten. Wieder war es Richter, der zum 1:0 einnetzte (16.).

»Es ist wirklich eine Augenweide«

In der Folgezeit bestimmte die Kuntz-Truppe die Partie und stand vor allem auch defensiv derart bombensicher, so dass Superstar Luka Jovic völlig abgemeldet war. Vielmehr stachen die DFB-Junioren ein zweites Mal zu. Und erneut war Neuhaus beteiligt. Der 22-Jährige dribbelte sich in die Nähe des Strafraums und spielte einen starken Pass auf Richter, dessen queres Zuspiel der Freiburger Luca Waldschmidt zum 2:0 nutzte (30.). »Es ist wirklich eine Augenweide, diese Ballbehandlung von Neuhaus«, lobte Broich.

Acht Minuten vor der Pause war es dann erneut Waldschmidt, der mit seinem zweiten Treffer zum 3:0 den Deckel auf die Partie machte (37.). Nach dem Seitenwechsel blieben die Deutschen weiter am Ball und hochkonzentriert, ohne dabei großes Risiko zu gehen. Nachvollziehbar mit einem so komfortablen Vorsprung gegen allerdings schwache Serben, die weiterhin wenig zu bestellen hatten.

Neuhaus mit weiterer Torbeteiligung

Auf der anderen Seite blieb Neuhaus weiter auffällig und leitete gefährliche Angriffe mit ein. So wie in Minute 63, als er einen tollen Steilpass auf Richter spielte. Im Anschluss scheiterte Amiri am Serben-Keeper Radunovic. Fünf Minuten später rappelte es dann aber wieder in der Kiste. Neuhaus gewann den Ball in der Angriffszone und spielte auf Dahoud. Der Ex-Borusse ließ nicht zweimal bitte und netzte zum 4:0 ein (68.). Dann war es abermals Waldschmidt, der zehn Minuten vor Schluss mit seinem dritten Treffer zum 5:0 traf (80.).

Dass den Serben dann doch noch der Ehrentreffer nach einem verwandelten Foulelfmeter gelang (85.), war bezeichnet. Aus dem Spiel heraus war für den nach der neuerlichen Niederlage ausgeschiedenen Turnier-Favoriten nichts zu holen. Der Schlusspunkt war dann dem DFB-Auswahl vorbehalten. Der eingewechselte Arne Maier machte in der Nachspielzeit das halbe Dutzend voll.

Beeindruckende Entwicklung geht weiter

Vor allem deshalb, weil die DFB-Auswahl zu abgezockt und zu stark war. Das traf auch auf Florian Neuhaus zu. Der 22-jährige Borusse rechtfertigte seinen Startelfeinsatz mit einer starken Leitung und dürfte sich festgespielt haben. Neuhaus schaffte Räume und spielte immer wieder entscheidende Pässe – Note 2.

Neuhaus spielt sich vermehrt ins Rampenlicht und sammelt internationale Erfahrung, die ihn sicherlich weiterbringt – und die Aufmerksamkeit erregen dürfte. Bemerkenswert die Entwicklung, die Neuhaus seit seinem Wechsel zu Düsseldorf und seiner Rückkehr zum VfL in seinem ersten Bundesligajahr genommen hat – und die ist keineswegs bereits zu Ende. Neuhaus kann ein Spiel schnell machen. Genau das, was Marco Rose vorschwebt. Man darf gespannt sein, wie sich der Youngster unter dem Neu-Coach weiterentwickelt. Jedenfalls wird er Begehrlichkeiten wecken und den Marktwert (aktuell 22 Millionen Euro) weiter steigern, wenn er so weiter macht. Max Eberl wird das auch erkennen bzw. wissen und sollte versuchen, den Kontrakt vorzeitig zu verlängern.

Unterdessen reicht der Truppe von Stefan Kuntz  nun am kommenden Sonntag im letzten Gruppenspiel gegen Österreich (21 Uhr, ARD) ein Unentschieden, um ins Halbfinale der EM einzuziehen. Das wäre dann gleichbedeutend mit der Teilnahme am olympischen Fußball-Turnier 2020 in Tokio. Vielleicht ist ja dann auch Florian Neuhaus mit dabei, wenn nicht Jogi Löw im nächsten Sommer ruft… Beides wäre zwar theoretisch möglich, aber wohl eher unwahrscheinlich.

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