Nathan Ngoumou ersetzt am Freitag wieder Franck Honorat. Foto: Dirk Päffgen
Am Freitag steht für Borussia Mönchengladbach ein mit Blick auf Europa richtungsweisendes Heimspiel auf dem Programm. Mit dem 1. FSV Mainz 05 kommt ein formstarker Gegner in den Borussia Park – umso brisanter, dass die Fohlen ihr Team auf wichtigen Positionen umbauen müssen. Wer wird gegen Mainz auf dem Platz stehen?



Die tollen Tage sind für Mainz und Mönchengladbach vorbei. Am Veilchendienstag machte der Karnevalszug in Gladbach die Session komplett. Bei traumhaftem Wetter säumten zahlreiche ‚Jecke‘ die Straßen und feierten friedlich. Einen Tag zuvor hatten die Mainzer am Rosenmontag ihren Karnevalszug gefeiert. Am Aschermittwoch ist dann für die ‚Jecken‘ alles vorbei. Längst nicht vorbei ist die Bundesliga-Saison. Noch zehn Spieltage sind zu absolvieren, ehe ein Strich unter die 62. Spielzeit gemacht werden kann.
‚Mannschaft der Stunde‘ zu Gast
Von den ‚tollen Tagen‘ haben die Borussen unterdessen kaum etwas mitbekommen, zumindest nicht vom Veilchendienstagszug. Da bat Trainer Gerardo Seoane seine Mannschaft auf den Trainingsplatz. Schließlich ist die Zeit, um Dinge einzustudieren, kurz. Denn bereits am Freitagabend kommt der 1. FSV Mainz 05 in den Borussia-Park (20:30 Uhr, live auf DAZN). Die Fohlen werden alles daran setzen, dass das Motto ‚Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht‘, nicht auch nach Karneval Bestand hat. Doch Borussia ist gewarnt, denn zuletzt war Mainz ordentlich in Fahrt. »Die Mainzer sind eine der Mannschaften der Stunde«, stellte Seoane fest. »Sie sind schwierig zu bespielen, weil sie defensiv sehr aggressiv sind und einen guten Mix aus hohem Pressing und einer kompakten Blockverteidigung haben. Sie haben zudem eine gute Mischung aus robusten Zweikämpfern sowie agilen, technisch guten Spielern. Sie setzen nicht nur aufs Umschalten nach Balleroberungen, sondern haben auch sehr gute Abläufe in ihrem Spiel.«
Das Erfolgsrezept könnte also ein gutes Pressingspiel sein. In Heidenheim stellten die Fohlen eindrucksvoll unter Beweis, dass sie das auch beherrschen und den Gegner nicht ins Spiel lasse kommen – sofern alle an einem Strang ziehen. »Es wird für uns wichtig sein, zu erkennen, wann wir pressen müssen und wann wir eher die Tiefe schützen und kompakt stehen müssen. Ich erwarte ein enges Spiel, in dem es auch darauf ankommen wird, wie wir unser Spiel mit Ball durchsetzen können. Die Unterstützung der Zuschauer könnte vielleicht der entscheidende Faktor sein, um am Ende erfolgreich zu sein«, merkte Seoane an. Trotz aller Rechnereien um einen möglichen Europapokal-Platz blieb Borussias realistisch. »Wir tun gut daran, uns immer nur auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren.«
Scally und Itakura fehlen gesperrt
Gerardo Seoane muss gegen die Rheinhessen auf jeden Fall auf Ko Itakura und Joe Scally verzichten. Beide kassierten in Heidenheim ihre jeweils fünfte Gelbe Karte und müssen ein Spiel pausieren. Bitter für die beiden und vor allem für Seoane, der eine durchaus erfolgreiche und stabile Abwehrkette umbauen muss. Gerade auch Scally spielt in den letzten Wochen einen guten Ball und präsentiert sich konstant, ganz zu schweigen vom Abwehrchef. Erste Anwärter auf die Posten dürften Stefan Lainer und Marvin Friedrich sein. »Zudem fehlen verletzungsbedingt weiterhin Rocco Reitz und Franck Honorat. Niklas Swider hat sich im vergangenen Spiel der U23 eine kleine Muskelverletzung zugezogen und wird vorerst ausfallen«, erklärte Seoane.
Omlin kehrt zurück, reicht es für Ullrich?
Zumindest gab es auch gute Nachrichten für die Abwehr zu verkünden, denn Lukas Ullrich ist für das Europa-Duell einsatzbereit. Seoane zu seiner Personalie: »Lukas hat beim Spiel in Heidenheim einen Schlag auf den Oberschenkel abbekommen, am Mittwoch aber wieder normal mittrainiert. Er dürfte uns – wie alle sonstigen Spieler auch – am Freitagabend zur Verfügung stehen.« Auch auf der Torhüter-Position gibt es wieder einen Wechsel – das aber wenig überraschend. Denn nach der Ein-Spiel-Sperre von Jonas Omlin war relativ schnell klar, dass der Schweizer gegen Mainz wieder zurückkehrt und es vorerst bei einem Bundesliga-Spiel für Tiago Pereira Cardoso bleibt. Der 18-jährige Luxemburger bleibt aber weiterhin im Trainingsbetrieb und darf Profi-Luft schnuppern. »Er kann sich jetzt bei uns im Mannschaftstraining weiterentwickeln, die Intensität bei den Profis ist ja nochmal eine ganz andere als im Nachwuchsbereich. Bis Mo. Nicolas zurück ist, wird Tiago auch derjenige sein, der das Tor hüten wird, wenn uns Jonas Omlin nicht zur Verfügung steht«, sagte Seoane.
Die Partie verspricht Spannung pur und Borussia könnte mit einem Sieg gegen einen, auch wenn es offiziell niemand sagt, Mitkonkurrenten um den Europapokal ein echtes Statement setzen.