
Lars Stindl ist aktuell in Top-Form und maßgeblich an den Toren von Borussia Mönchengladbach beteiligt. Nach seiner Gala gegen den FC Bayern bereitete der ‚Capitano‘ auch in Stuttgart wieder sehenswert einen Treffer vor und verwandelte den Elfmeter eiskalt. Der 32-Jährige ist Borussias Topscorer und vor allem ein Anführer auf dem Platz. Logisch, dass die Forderungen nach einer Nationalelf-Nominierung immer stärker werden.
Auszeichnung für den starken Dezember
»Freue mich riesig, vielen Dank! Spieler des Monats Dezember 2020«, postete Lars Stindl am Samstag vor dem Spiel beim VfB Stuttgart stolz auf seinem Instagram-Kanal. Dazu noch ein Foto, auf dem er die kleine Trophäe begutachtet. Borussias Kapitän wurde nämlich zum Spieler des Monats Dezember in der Bundesliga gewählt, völlig zurecht wie auch ein Blick auf die Statistik verrät.
Denn im Schlussspurt des Jahres 2020 zeigte Stindl einmal mehr, in welch überragender Verfassung der mittlerweile 32-Jährige aktuell ist. In der Bundesliga machte er in vier Spielen vier Tore und bereitete dazu noch einen Treffer vor, womit er sich die kleine Auszeichnung mehr als verdient hat. Borussias Kapitän ist drauf und dran, seine beste Saison bei den Fohlen zu spielen.
Stindl jetzt schon besser als in der Vorsaison
In 16 Bundesliga-Einsätzen sammelte Stindl bisher 14 Scorerpunkte: Neun Tore und fünf Vorlagen, womit er jetzt schon genau so viele Treffer auf dem Konto als in der letzten Saison hat (25 Einsätze). Nach seiner Gala-Vorstellung gegen den FC Bayern, zwei Torvorlagen, knüpfte er auch gegen Stuttgart nahtlos an seine Leistung wieder an und brachte ‚seine‘ Fohlen schon zum fünften Mal in dieser Saison in Führung.
Mit seinem fünften verwandelten Strafstoß ging der ‚Capitano‘ auch erneut als Leader voran und stellte sich auf dem Platz der Verantwortung, die ihm mit der Kapitänsbinde übertragen wurde. »Er ist zurecht unser Kapitän«, sagte Marco Rose nach Schlusspfiff bei ‚Sky‘. Seine persönlich erfolgreichste Spielzeit hatte der 32-Jährige in der Saison 2016/ 17 als er 11 Treffer erzielte und dazu noch sechs Tore vorbereitete. In seiner Debüt-Saison am Niederrhein waren es sogar elf Torvorlagen bei sieben Treffern.
Bestmarke mit Robert Lewandowski
»Lars ist einfach ein hervorragender Fußballer und man sieht vor dem 2:1 wie er den Raum findet und den Pass im richtigen Moment spielt. Er macht Tore, er bereitet Tore vor und arbeitet hart fürs Team. Er fühlt sich insgesamt sehr wohl in seiner Rolle im Team und im Verein. Alles andere war er vor seiner aktuellen Entwicklung schon: Ein guter Typ, ein guter Fußballer«, gab es von Rose zurecht viel Lob nach dem Auftritt beim VfB.
Dabei fühlt sich Stindl in der Fremde deutlich wohler als im heimischen Borussia-Park: Ganze acht seiner neun Saisontore in der Bundesliga erzielte er in fremden Stadien, damit hält er gemeinsam mit Bayerns Robert Lewandowski den Bestwert. In der Liste der besten Torschützen hat sich Stindl mittlerweile auf den fünften Platz vorgearbeitet, Lewandowski wird er mit 20 Treffern aber wohl kaum noch einholen können.
»Er ist mittlerweile weit oben in der Torschützenliste. Wir wissen, dass er wichtig für uns ist und uns immer beflügelt und wichtige Tore macht. Er ist ein wichtiger Spieler«, weiß auch Jonas Hofmann um die Qualitäten von Borussias Kapitän. Denn nicht nur in der Liga, sondern auch in den Pokalwettbewerben spielte Stindl groß auf, kommt in allen drei Wettbewerben auf 12 Tore und neun Vorlagen. Mit 31 Torschüssen in der Bundesliga ist er damit aktivster Spieler bei den Fohlen.
‚Je oller, desto doller‘ mag zwar ein ziemlich altes und abgedroschenes Sprichwort sein, doch bei Borussias Kapitän trifft das durchaus zu. Dabei fing die Amtszeit von Marco Rose bei den Fohlen für Stindl nicht so gut an, nach einem Schienbeinbruch 2019 musste er sich erstmal wieder zurück in den Kader kämpfen. Das machte er aber mit Bravour und wurde vor allem in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit immer stärker. »Aktuell ist er gesund, als ich nach Gladbach kam, kam Lars gerade aus einer schweren Verletzung zurück. Im Moment ist er richtig fit und dementsprechend bringt er auch Leistung«, sprach Rose die Leidenszeit seines Kapitäns an.
Matthäus fordert: Stindl muss in die Nationalelf
Auch Lothar Matthäus ist vom 32-Jährigen begeistert. »Es ist einzigartig, was er leistet und er kommt auch immer wieder nach Verletzungen zurück«, sprach der ‚Sky‘-Experte und Ex-Borusse am Samstagabend den starken Willen von Stindl an. Dieser Wille und die Hartnäckigkeit, sich wieder zurückzubeißen, scheint Borussias Kapitän nun auch wieder in den Kreis der Nationalelf zu bringen. Zumindest wenn es nach Matthäus geht.
»Er ist in einer überragenden Form: Er ist Leader, Torschütze und Vorbereiter. Ein Spieler in so einer Form, und zwar über einen längeren Zeitraum, ist für mich auf jeden Fall ein Kandidat für die Nationalelf. Bundestrainer Jogi Löw muss über Stindl in der Nationalelf nachdenken, solche Spieler haben wir nicht. Er hat in den letzten Monaten gezeigt, wo er den Unterschied machen kann, auch auf hohen Niveau in der Champions League«, fordert 59-Jährige Bundestrainer Jogi Löw auf, Lars Stindl wieder für die Nationalmannschaft zu nominieren.
Insgesamt trug Stindl bereits elfmal das Trikot der deutschen Nationalelf und konnte 2017 mit drei Toren maßgeblich zum Sieg des Confed Cups beitragen. Sein letztes Spiel unter Jogi Löw bestritt Stindl am 27. März 2018 im Freundschaftsspiel gegen Brasilien, das ist schon knapp drei Jahre her. Höchste Zeit also, dass Löw wieder zum Handy greift und Borussias Kapitän anruft, denn in dieser Form kommt er an Stindl definitiv nicht vorbei…