Virkus‘ Transfers auf dem Prüfstand: Teil 2 mit Čvančara, Hack und Honorat

Franck Honorat gehört in der Fohlenelf zu den wichtigen Säulen. Foto: Dirk Päffgen

Im ersten Teil haben wir bei Borussia Mönchengladbach die Transfers von Roland Virkus unter die Lupe genommen, beispielsweise Ko Itakura, Nathan Ngoumou und Julian Weigl. Im zweiten Teil unserer Reihe geht es um die nächsten Schlüsseltransfers, diesmal aus der Saison 2023/24. Unser Prüfstand, präsentiert vom Autohaus Waldhausen + Bürkel aus Mönchengladbach.  

Honorat und Hack sind Borussias neue Flügelzange

Als Reaktion auf den Transfer von Jonas Hofmann zu Bayer Leverkusen holte Roland Virkus Franck Honorat an den Niederrhein. Dem Franzosen wurden andere Stärken attestiert als seinem Vorgänger Hofmann; doch wie gut er einschlagen sollte, konnte niemand vorhersehen. In seinem ersten Jahr kam Honorat bereits auf 32 Einsätze in der Bundesliga, steuerte drei Tore und elf Assists bei. Und auch in dieser Saison blühte der Rechtsaußen in Kombination mit seinem neuen Abnehmer Tim Kleindienst in der Mitte auf. Zweifelsfrei: Virkus hat mit Honorat einen weiteren Top-Transfer gelandet, der mit seiner Vorlagenstärke vor allem Teamkollege Kleindienst in Szene setzt.

Auf der anderen Seite des offensiven Mittelfelds hat sich Robin Hack einen Stammplatz erkämpft. Für gerade einmal 1,1 Millionen Euro kam Hack von Arminia Bielefeld zu Borussia. In der Hinrunde 2023/24 musste sich der gebürtige Pforzheimer häufiger mit einem Einsatz von der Bank zufriedengeben, doch in der Rückrunde blühte er zu Borussias Top-Torschützen der vergangenen Saison mit zehn Treffern auf. Inzwischen ist Hack erste Wahl im linken Mittelfeld und ebenso wie Honorat ein Schlüsselspieler bei den Fohlen. 

Ullrichs Stern blüht im zweiten Jahr auf 

Eine Position hinter Hack hat Lukas Ullrich seinem Konkurrenten Luca Netz den Platz streitig gemacht. Ullrich, im Sommer 2023 ablösefrei von Hertha BSC verpflichtet, kam in seiner ersten Saison am Niederrhein primär für die U23 zum Einsatz. Doch bereits in der Sommervorbereitung hat Ullrich gezeigt, dass er reif für höhere Aufgaben ist, und nutzte seine Chance, während Netz verletzt ausfiel. Ullrich ist gerade einmal 20 jung, hat noch viel Entwicklungspotential, doch fügte er sich nahtlos in die Profimannschaft ein und ist damit das Paradebeispiel für den viel zitierten Borussia-Weg.

Čvančara nur Option, Ranos sammelt Spielpraxis in Kaiserslautern

Eigentlich war der Weg für Tomáš Čvančara geebnet, um diesen Borussia-Weg als externes Top-Talent mitzugehen. Mit großen Erwartungen kam der Tscheche für die satte Ablöse von 10,5 Millionen Euro aus Prag nach Mönchengladbach; Čvančara schien für das Sturmzentrum gesetzt, schoss in seinem ersten Bundesligaspiel gleich zwei Tore gegen den FC Augsburg. Doch Verletzungen bremsten den Stürmer immer wieder aus: Erst eine Muskelquetschung, dann ein Bänderriss im Sprunggelenk, an dem Čvančara über zwei Monate lang laborierte. In dieser Saison ist mit Kleindienst ein unüberwindbarer Konkurrent hinzugekommen, und auch auf den Nebenpositionen sind die Aussichten auf Spielzeit gering. So kommt Čvančara in der aktuellen Saison primär von der Bank. Als „Fehleinkauf“ darf man den Tschechen dennoch nicht bezeichnen, schließlich ist auch er nur 24 Jahre jung und kann sich in vielen Bereichen verbessern. Jedoch wird auch Čvančara auf Spielzeit drängen – und die Frage bleibt, ob er diese in Mönchengladbach auf Dauer bekommt. 

Schließlich ist Grant-Leon Ranos aus Mangel an Spielzeit an den 1. FC Kaiserslautern verliehen worden. Virkus holte den Armenier 2023 vom FC Bayern II zu den Fohlen, doch konnte sich das Talent in Gladbach nicht durchsetzen, weswegen Verein und Spieler gemeinsam eine Leihe für mehr Spielpraxis anstrebten. Bislang ging dieser Plan nicht auf: In seinen ersten zwei Spiel für Kaiserslautern saß Ranos ohne Einsatz auf der Bank und zog sich jüngst eine Schambeinverletzung zu. Bleibt abzuwarten, ob der Armenier in der zweiten Liga Fuß fassen kann – und anschließend ein Comeback im Fohlen-Trikot feiert. 

Im 3. und gleichzeitig letzten Teil unseres Prüfstands beäugen wir unter anderem die Transfers von Philipp Sander, Kevin Stöger und Tim Kleindienst.

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