Foto: Dirk Päffgen, Fohlen-Hautnah.de
Zum Pokalauftakt bei Erzgebirge Aue zog Borussia Mönchengladbach erfolgreich in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Nach einer wackligen Anfangsphase zeigte die Fohlenelf ein anderes Gesicht und wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Dies ist vor allem der starken Offensiv-Abteilung geschuldet. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase, aus Mönchengladbach.
Einmal artistisch, einmal wuchtig – Gladbach kann doch Spiele drehen
Torchancen waren schon in den Testspielen keine Mangelware, doch oft blieben diese ungenutzt. Auch gegen Aue erspielte sich die Fohlenelf vor ihrem ersten Treffer gute Möglichkeiten: Tim Kleindienst und Ko Itakura verpassten beispielsweise per Kopf, ein Schuss von Kevin Stöger wurde im letzten Moment geblockt. Es schien so, dass das Problem ‚Chancenverwertung‘ auch in dieser Saison nicht gelöst werden würde. Glücklicherweise erstickte Franck Honorat alle Sorgen im Keim, als er der Mannschaft per Fallrückzieher zum Ausgleich verhalf. Endlich traute der Franzose seinen technischen Fähigkeiten, die bei weitem nicht nur auf Torvorlagen beschränkt sind – sein Mut wurde belohnt. Von dort an war das Selbstvertrauen der Fohlen nicht mehr zu brechen, das spiegelte sich auch im anschließenden Chancenplus wider. Selbst Julian Weigls verschossener Elfmeter unmittelbar vor der Pause konnte daran nichts ändern.
Mit Vollgas ging es auch nach der Halbzeit weiter. Erst sieben Minuten waren gespielt, da fasste sich Luca Netz ein Herz und hämmerte den Ball von der linken Strafraumkante ins rechte Eck. Spiel gedreht! So viel Widerstandsfähigkeit muss eine Mannschaft auswärts im Pokal erstmal aufbringen – gerade in der Vergangenheit ist das eine der größeren Baustellen der Fohlenelf gewesen. Jetzt zeigte die Mannschaft Beharrlichkeit, allen voran Neuzugang Kevin Stöger, der sich in zahlreiche Zweikämpfe warf und an mehreren Angriffen beteiligt war. Das Offensivspiel der Fohlen lief endlich rund, sodass das 3:1 aus Gladbacher Sicht nur eine Frage der Zeit blieb.
Pléas Feuer ist wieder entfacht
Letztlich durfte Alassane Pléa der Partie den Deckel aufsetzen. Kamen in der Vergangenheit noch Gerüchte auf, der Franzose könne Borussia in diesem Sommer verlassen, bewies er gegen Aue wieder, welchen Wert er für die Mannschaft besitzt. In typischer ‚Lasso֥‘-Manier setzte Pléa außerhalb des Strafraums zu einem flachen Schuss an, der gezielt seinen Weg ins Tor der Auer fand. Damit standen nach 70 Minuten alle Zeichen auf Sieg Borussia. Am Ende gelang der Fohlenelf mit 25 zu 13 Torschüssen gegenüber ihren Gastgebern ein sattes Chancenplus.
Klar ist somit auch: Wenn alle fit sind, hat Gerardo Seoane für den Angriff ein Luxusproblem. Schließlich werden Pléa und Robin Hack, der sich im Aufbautraining befindet, um die Position auf der linken Seite kämpfen. Hack muss im Training gute Argumente sammeln, wieso er den Vorzug vor seinem französischen Teamkollegen erhalten sollte. Dasselbe gilt für den später eingewechselten Tomáš Čvančara auf der rechten Seite.
Im besten Fall führt die Konkurrenzsituation dazu, dass das Spiel gegen Aue keine Seltenheit bleibt und die Fohlenelf weiterhin auf der Siegerspur fährt. Dank der powervollen Offensivleistung müssen Borussias Fans schonmal nicht über ein Pokal-Aus diskutieren. Stattdessen können sie entspannt auf die restlichen Partien der ersten Runde schauen. Zum Bundesligaauftakt gegen Bayer Leverkusen ist dennoch eine Leistungssteigerung von Nöten – um die beiden Kernthemen ‚Defensivarbeit‘ und ‚Chancenverwertung‘ kommen Seoane und Co. auch in näherer Zukunft nicht herum.