VollGAS-Analyse nach Augsburg: Eine Notbremse, die zur Vollbremsung wurde

Der Platzverweis von Jonas Omlin war der Knackpunkt im Spiel. Foto: Dirk Päffgen

Borussias Niederlage in Zahlen, die man eher selten liest. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase, aus Mönchengladbach.

Zu Spielbeginn war das Team von Borussia Mönchengladbach der Favorit auf den Sieg: Heimspiel, die Fohlenelf war zuvor neunmal in Folge auf heimischem Terrain ungeschlagen, der Borussia-Park bis auf den Gästeblock ausverkauft. 

Und die Favoritenrolle belegen auch die Zahlen: Nach einer Viertelstunde hatte Borussia 78 % Ballbesitz, nach 27 Minuten wurde der Elf von Gerardo Seoane anhand des Bundesliga-IT-Dienstleisters „Amazon Web Services (AWS)“ eine Siegwahrscheinlichkeit von 75,1 % zugerechnet. Ein weiterer Wert für die Dominanz der Fohlen war die kurze Balleroberungsdauer, also die Zeit, die gebraucht wird, um den Ball nach Verlust zurückzuerobern. Borussia benötigte im Schnitt nach 25 Minuten gerade einmal 8,4 Sekunden, der FC Augsburg mehr als doppelt so lange mit 20,9 Sekunden. Doch vor allem ein Wert änderte sich wenige Minuten später schlagartig.

Die Zahlen lügen nicht – sowohl im Guten als auch im Schlechten

Natürlich hängt das mit der roten Karte für Jonas Omlin zusammen, der in der 28. Minute Gegenspieler Fredrik Jensen abräumte. Obwohl die Fohlenelf in der Folge mit einer Dreifachchance hätte in Führung gehen können, stieg die errechnete Siegwahrscheinlichkeit des FCA nur durch den Platzverweis um über 10 % auf 37,1 % – trotz der nun noch aggressiver agierenden Borussen-Offensive. Wie der Spielverlauf in der zweiten Halbzeit belegt: Die Notbremse wurde zur Vollbremsung, VollGAS gab vor allem Alexis Claude-Maurice im Trikot der Gäste.

Dass dabei auch noch Glück für die Gäste im Spiel war, passt ins Narrativ des verkorksten Samstagmittag – schließlich hatte das 0:2 eine Torwahrscheinlichkeit von gerade einmal 4 %. Doch in der Auswertung am Schluss kommen die Fohlen glimpflich davon: Eine fast ausgeglichene Ballbesitz-Statistik, mit 1,05 zu 1,95 xGoals eine deutlich geringere „Niederlage“ als letztlich auf der Anzeigetafel stand, zudem mit fünf Torschüssen einen Schuss mehr auf den gegnerischen Kasten als die Augsburger. 

Die Niederlage, das geht aus den Werten hervor, war eine Folge des Platzverweises. Doch das gehört zum Spiel dazu – jetzt heißt es: Aus dem Spiel lernen, die Partie abhaken und in Heidenheim wieder das Gesicht der vorherigen Wochen zeigen. Dann sind die Statistiken wieder zweitrangig… 

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