Gerardo Seoane hat mit seiner Mannschaft noch einiges an Arbeit und ist gefordert. Foto: Dirk Päffgen
Mit einer Niederlage beim FC Augsburg geht es für Borussia Mönchengladbach in die Länderspielpause. Nach sechs Spieltagen lohnt sich ein Blick auf die Statistiken: Wo haben die Fohlen den größten Optimierungsbedarf? Was macht die Seoane-Elf dennoch richtig? Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase, aus Mönchengladbach.
Historisch schlecht in der Fuggerstadt
Nur einen Sieg in 14 Auswärtspartien beim FC Augsburg konnte Borussia in seiner Bundesliga-Geschichte holen. Wer sich zuvor mit dieser Statistik befasst hat, wird wohl wenig Hoffnung gehabt haben, dass es an diesem Spieltag hätte anders laufen können. Das 1:2 am Freitagabend war für die Fohlen in der WWK-Arena die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen.
Nun holte Gladbach in dieser Saison aus sechs Spielen überhaupt erst zwei Siege – ein 2:0-Erfolg beim VfL Bochum und ein spätes 1:0 im vergangenen Heimspiel gegen Union Berlin. Die Gründe für die magere Punkteausbeute? Vorne keine Durchschlagskraft, hinten zu einfache Fehler. „Wir hatten in beiden Halbzeiten viel Ballbesitz, haben aber viel zu wenig daraus kreiert. Wir hatten zu wenig Tiefe in unserem Spiel, waren zu ungenau, und haben mit einfachen Abspielfehlern die Augsburger immer wieder zum Kontern eingeladen.“, resümierte Kapitän Julian Weigl in den Katakomben der WWK-Arena. Diese Probleme tauchten jedoch nicht nur in Augsburg auf.
Ballbesitz und Zweikampfstärke wie ein Top-Team
Der Ball zirkuliert viel in den eigenen Reihen. Nur bringt das alles nichts, wenn am Ende keine Punkte dabei herausspringen. Mit durchschnittlich 55 Prozent Ballbesitz reiht sich Borussia in die Riege der internationalen Vertreter ein – auf einer Stufe mit Bayer Leverkusen und knapp hinter RB Leipzig (58 Prozent), Borussia Dortmund (58 Prozent), dem VfB Stuttgart (60 Prozent) und dem FC Bayern (65 Prozent).
Auch an der allseits geforderten ‚Galligkeit‘ mangelt es nicht. Schließlich ist die Elf vom Niederrhein auch da unter den Top fünf der Bundesliga vertreten. Worin liegen also die Ursachen für die mangelnde Punkteausbeute? Ein Blick auf die Torschuss-Statistik verrät mehr.
Viele Abschlüsse, wenig Zählbares
Es mangelt den Fohlen nicht an Gelegenheiten, es mangelt an Durchschlagskraft. Mit 84 Torschüssen aus sechs Bundesliga-Partien ist Borussia auf Platz fünf im Bundesliga-Vergleich, gemeinsam mit dem SC Freiburg. Auf Platz vier steht Spieltags-Gegner FC Augsburg (93 Torschüsse); davor landen nur der VfB (100), der FC Bayern (113) und an der Spitze Vorjahres-Meister Bayer Leverkusen (118).
Teams wie Borussia Dortmund (77), RB Leipzig (72) und Union Berlin (70) landen in der Torschuss-Statistik hinter Borussia, obwohl sie teilweise deutlich mehr Punkte gesammelt haben. Die Effizienz vor dem Tor ist somit eine der Ursachen für die mangelnde Ausbeute – mit gerade einmal 7 geschossenen Toren steht Gladbach im Liga-Vergleich auf Platz 15. Und Pech kommt auch noch hinzu: Drei Alu-Treffer stehen auf dem Konto der Fohlenelf, das ist Platz drei hinter Leverkusen (4) und Bayern (6).
Mehr Zielstrebigkeit, weniger Abwehrfehler: die Forderung für die Länderspielpause
Wer wenig Tore schießt, ist auch mit wenig Gegentoren leicht zu schlagen. Da liegt Borussia im oberen Bundesliga-Durchschnitt (10 Gegentore). Doch oft waren es individuelle Fehler, die dazu führten, dass Jonas Omlin und Moritz Nicolas hinter sich greifen mussten.
Die Marschroute für die zweiwöchige Pause ist somit klar: Borussia braucht mehr Konzentration in der Defensive und mehr Kreativität in der Offensive, um nicht erneut in eine Abwärtsspirale zu geraten. Manchmal ist der lange Ball hinten raus die bessere Alternative als die spielerische Lösung. Obwohl die ersten Auftritte in dieser Saison vielversprechend genug waren, um nicht in Pessimismus zu verfallen. Hier ist Gerardo Seoane mit seinem Trainer-Team gefordert, Lösungen zu finden und nachhaltige Verbesserungen auf den Platz zu bringen.
Im nächsten Heimspiel gegen den FC Heidenheim (19.10.2024, 15:30 Uhr) haben die Fohlen die Gelegenheit, ihren Fans wieder Grund zum Jubeln zu geben. Dann zeigt sich, ob die Arbeit in der Länderspielpause Früchte getragen hat.