VollGAS-Analyse nach Frankfurt: Kleindienst gefrustet, Stöger stinksauer – bei Borussia wird der Unmut sichtbar

Kevin Stöger sprach nach der Niederlage im Pokal Klartext. Foto: Dirk Päffgen

»Was ich gerade fühle, darf ich hier nicht sagen«, äußerte sich Kevin Stöger nach der Pokalschlappe bei Eintracht Frankfurt. Ein neuer Tiefpunkt im bisherigen Saisonverlauf ist erreicht, schließlich waren die Fohlen trotz 80-minütiger Überzahl nicht in der Lage, ihrem Gegner ansatzweise gefährlich zu werden. Einziger Lichtblick? Das Startelf-Debüt von Lukas Ullrich. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase, aus Mönchengladbach.

Stögers Wut ist mehr als verständlich 

VollGAS-Momente gab es im Spiel nicht, doch besonders danach sprachen Tim Kleindienst und Kevin Stöger Klartext. Letzterer brachte den Spielverlauf im Interview bei ‚Sport1‘ auf den Punkt: »Mit der roten Karte ist es eigentlich ein perfektes Spiel für uns, wir machen zwei, drei Fehler und kriegen zwei Gegentore hier, die du niemals kriegen darfst.« Damit spricht der Österreicher ein Problem an, das sich in dieser Saison immer wieder gezeigt hat: Hinten treten immer wieder individuelle Fehler auf, vorne fehlt es an Kreativität und Zielstrebigkeit. 

Das Schema: „Flanke, Kleindienst, Tor“ funktioniert eben nicht immer. Vor allem dann nicht, wenn die Qualität der Hereingaben zu wünschen lässt, fand auch der Stürmer selbst. »Wir hatten 1000 Bälle nach innen, aber es war, als hätten sie gar nicht richtig geschaut, was in der Mitte los ist«, wird Kleindienst vom ‚Kicker‘ zitiert. Zumal er diesmal auch den Personalmangel im Mittelfeld kritisierte – ein Problem, das taktische Ursachen hat, und damit Aufgabe des Trainerteams war. Und vor allem: nicht erst im Pokalspiel zum Vorschein kam. 

»Wir haben sehr viel Redebedarf«

Daher schien es fast logisch, dass die Fohlen auch in Überzahl keine Wege finden sollten, den Hausherren gefährlich zu werden. Doch der Platzverweis in der 15. Minute hätte der Schlüsselmoment im Spiel werden müssen, zumindest in einer Mannschaft, in der die Abläufe stimmen. »Hier auszuscheiden ist inakzeptabel. Mit einem Mann mehr darfst du hier auf gar keinen Fall verlieren, das haben wir geschafft. Ich glaube, wir haben sehr viel Redebedarf«, resümierte Stöger den Abend. 

Ullrich-Vorstoß ermöglichte Platzverweis

Dabei geht unter, dass Lukas Ullrich sein Startelf-Debüt gab und sich für weitere Einsätze empfahl. Der Linksverteidiger ebnete dem Weg zu einem Auftritt, an dem die Fohlen ihren mitgereisten Fans das Weiterkommen im Pokal hätten bescheren müssen. Schließlich war es Ullrich, der durch seinen offensiven Vorstoß die rote Karte für Arthur Theate herausholte und der Mannschaft (eigentlich) einen großen Vorteil verschaffte. So bleibt nur die gute individuelle Leistung des 20-Jährigen in einem kollektiv planlosen Auftritt ohne Weiterkommen. Seine persönliche Freude dürfte von der Niederlage überschattet werden.

Nun gilt umso mehr: Es gibt viel Redebedarf im Borussia-Park. Doch bleibt die Frage, ob Gespräche überhaupt noch etwas bewirken können. Das kommende Heimspiel gegen Werder Bremen (03.11.2024, 17:30 Uhr) könnte jedenfalls zum Schlüsselpunkt im weiteren Saisonverlauf werden. Wer weiß, ob es dann mehr VollGAS auf dem Platz gibt – oder bei den Interviews.

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