Florian Neuhaus und die Borussen zeigten sich gegen Freiburg defensiv stark verbessert. Foto: Dirk Päffgen
Kleine Schritte prognostizierte Eugen Polanski nach der Nullnummer von Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg. Was nach Sonntag Mut macht und wo es noch hakt. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase aus Mönchengladbach.
Eine lange Nacht blieb wohl den meisten Gladbach-Fans von Sonntag auf Montag nach der späten Ansetzung des Heimspiels gegen den SC Freiburg verwehrt. Da traf es sich gut, dass die rund 44.000 Anwesenden vor dem Schlafengehen nur wenig Aufreger verarbeiten mussten – die Nullnummer hatte in vielerlei Hinsicht Vorteile, auch für die Mannschaft um Interims-Trainer Eugen Polanski.
Gladbach defensiv im Vorteil
Ein erster, kleiner Schritt in die richtige Richtung war vor allem die Defensiv-Leistung. Im Vergleich zur 4:6-Heimdebakel gegen Eintracht Frankfurt war das zwar auch nicht schwer, doch merkte auch Polanski nach dem Spiel an, dass es nur mit kleinen Schritten aus der Krise geht. Etwas Glück gehörte dazu: So lenkte Moritz Nicolas einen Freistoß von Danny Scherhant kurz vor Schluss an die Latte, doch ließen die Borussen aus dem Spiel heraus wenig zu.
In Zahlen: Gerade einmal 0,31 xGoals „kassierte“ Gladbach am Sonntag, waren es gegen Frankfurt noch 2,8 – eine offensichtliche Verbesserung. Zudem gingen 60 % der Zweikämpfe an die Fohlen, bei den Luftzweikämpfen sind es gar 69 %. Das ist womöglich auch der Startelf-Änderung geschuldet; Polanski stellte zurück auf eine Viererkette und brachte mit Haris Tabakovic nur einen einzigen „echten“ Angreifer. So merkte auch Rocco Reitz nach dem Spiel an, dass seine Rolle auf der rechten Außenbahn die Defensive stärkte, jedoch zu Lasten der Offensivkraft ging.
Offensivschwäche hatte mehrere Gründe
Eines VollGAS-Comebacks bedurfte es diesmal nicht, ein Tor gegen Freiburg hätte zum Sieg gereicht. Denn den richtigen Befreiungsschlag, das merkte auch Philipp Sander nach der Partie an, hätte es nur mit drei Punkten gegeben, die Gladbach aufgrund der Offensivschwäche jedoch verwehrt blieben. Beide Teams brachten jeweils nur sieben Torschüsse zustande.
Dass Polanski am Sonntag gleich fünf zentrale Mittelfeld-Spieler aufbot, ist dabei nur eine der Ursachen für die mangelnde Ausbeute. Denn Chancen wie die von Florian Neuhaus nach toller Vorarbeit von Reitz scheiterten lediglich an den Tempodefiziten von Borussias Nummer zehn, und auch Reitz hätte zuvor auf 1:0 stellen können, als er sich jedoch entschied, einen Haken zu schlagen.
Honorat-Comeback als Hoffnung
Mut machen könnte ein Comeback von Franck Honorat nach der Länderspielpause. Dessen Flanken haben bereits Tim Kleindienst in der Vergangenheit regelmäßig gefunden – und der 1,94 m große Tabakovic würde sich wohl über mehr Zuspiele freuen. Spannend bleibt daher, welche Aufstellung Polanski im Auswärtsspiel bei Union aufbietet, und ob der Coach weiterhin den Fokus auf die Defensive legt.