VollGAS-Analyse nach St. Pauli: Von allem zu wenig bei Borussia

Achselzucken bei Tim Kleindienst und Wael Mohya nach dem Ausscheiden im Pokal. Foto: Dirk Päffgen

Einen anderen Ausgang im Pokal hatten sich Spieler und Anhänger von Borussia Mönchengladbach erhofft. Dabei ging die Niederlage unter dem Strich sogar in Ordnung. Die Gründe in unserer VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase aus Mönchengladbach. 

Nicht zum ersten Mal stirbt der Traum vom wohl realistischsten Titel, dem DFB-Pokal, für Borussia Mönchengladbach bereits vor dem Finale. Gab es in der jüngeren Vereinsgeschichte durchaus die Gelegenheit, in das Finale in Berlin einzuziehen – zum Beispiel im Jahr 2017, als die Fohlen im Halbfinale daheim erst im Elfmeterschießen an Eintracht Frankfurt scheiterten – musste sich das Team von Eugen Polanski in diesem Jahr schon im Achtelfinale geschlagen geben. Und das, obwohl mit dem FC St. Pauli eine vergleichsweise machbare Aufgabe auf die Fohlen wartete. Doch scheinen die Erfolgserlebnisse der vergangenen Wochen ihre Wirkung zumindest temporär verloren zu haben. 

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Offensiv zu schwach, defensiv zu anfällig

Dass Polanski auch daheim dem Gegner das Spiel überlassen und seine Mannschaft auf Konter ausrichten möchte, hat sich beispielsweise gegen den 1. FC Köln als taktisch klug erwiesen. Doch gegen St. Pauli schien die Idee eine andere zu sein, zumindest zeigt das xGoals-Ergebnis von 1,69 zu 0,73 zu Gunsten der Borussen, dass diese mehr aus ihren Chancen hätten machen müssen – auch wenn sie mit 48 % erneut weniger Ballbesitz hatten als die Gäste, trotz des Heimvorteils.

Offensiv gelang nicht viel, defensiv war Gladbach zu anfällig. Nicht nur das erste Gegentor fiel nach einem individuellen Fehler, auch beim zweiten Gegentreffer war die Defensive zu passiv, der eingewechselte Charles Herrmann ließ sich zu leicht abkochen, doch ist ihm das aufgrund der mangelnden Spielpraxis auf Bundesliga-Niveau nur schwer anzurechnen. Kritik gab es seitens der Fans dennoch an Polanskis Aufstellung und Einwechslungen.

Polanski hatte wenig Alternativen

So verwunderte es zunächst, dass Kevin Stöger für Rocco Reitz in der Startelf stand – doch beim Blick auf die Belastungssteuerung vor dem Auswärtsspiel in der Bundesliga bei Mainz 05 ergibt dieser Wechsel durchaus Sinn. Des Weiteren durfte Shuto Machino von Beginn an spielen, doch so wie die meisten seiner Mitspieler hatte auch er wenig Einfluss auf das Offensivspiel der Fohlen. 

Dabei stellte sich die Mannschaft bis auf wenige mögliche Alternativen nahezu von selbst auf, schließlich fielen Florian Neuhaus und Jens Castrop kurzfristig aus, beide hätten wohl von Beginn an gespielt. Viele Möglichkeiten boten sich Polanski demnach nicht, zumal die Gäste mit einer Negativserie von neun Niederlagen in Folge durchaus passiver zu erwarten gewesen wären, die offensive Aufstellungsvariante mit Machino und Stöger ist daher nachvollziehbar gewesen. Alternativ hätte Oscar Fraulo die rechte Außenbahn bekleiden können, wofür Franck Honorat eine Position weiter nach vorne gerückt und Machino auf der Bank geblieben wäre.

Nun nützt all das nichts mehr – und es gilt für Gladbach, das Ausscheiden im Pokal nicht mit in das Spiel bei Mainz 05 am Freitagabend zu nehmen. Schließlich müssen beim Tabellenletzten dringend Punkte her. Am besten drei.