Joe Scally und die Borussen kosteten gegen den VfB unnötige Fehler zumindest einen Punkt. Foto: Dirk Päffgen
Die Hoffnungen auf den nächsten Dreier waren groß – umso größer war jedoch die Enttäuschung nach Heimniederlage Nummer Zwei. Dabei lag es weniger an den Gästen aus Stuttgart, dass Borussia Mönchengladbach nichts Zählbares mitnehmen konnte, als vielmehr an der eigenen Nachlässigkeit in zwei Schlüsselmomenten. Letztlich passten aber Einsatz und Moral in einem stimmungsvollen Heimspiel. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase, aus Mönchengladbach.
Vollgas-Pressing stellte VfB vor Startschwierigkeiten
Etwas überrascht wirkten die Stuttgarter vom hohen Pressing der Fohlen, die in der ersten Viertelstunde das Spiel kontrollierten. Nach gerade einmal sechs Minuten hatte Tim Kleindienst die erste Möglichkeit für Borussia, bei der die Qualitäten von Nationalkeeper Alexander Nübel geprüft wurden. Die Gladbacher ließen nicht locker, hatten das Spiel weitgehend im Griff und kamen im Angriffsdrittel immer wieder zu Balleroberungen.
Die Stuttgarter hatten allerdings die nötige Qualität, das Momentum zu durchbrechen und selbst Nadelstiche zu setzen. So geschehen in Form von Deniz Undav, der in der 21. Minute am schnellsten reagierte und seine Mannschaft nach einer starken Parade von Jonas Omlin in Führung brachte. Wie schon im Spiel gegen Bayer Leverkusen und im Pokalauftakt gegen Erzgebirge Aue blieben die Männer von Gerardo Seoane beharrlich, wichen nicht von der Marschroute des Trainers ab und zwangen den Champions-League-Teilnehmer weiterhin zu Fehlern.
Folgerichtig kam Borussia zum Ausgleich, der verdienter nicht hätte sein können. In der 27. Spielminute war es Alassane Pléa, der mit einem Kopfball auf 1:1 stellte, doch der Treffer blieb aus einem weiteren Grund eine Schlüsselszene im Spiel: der Franzose musste unmittelbar nach seinem Tor ausgewechselt werden, für ihn kam Nathan Ngoumou in die Partie. Glücklicherweise wird Pléa schnell wieder zur Mannschaft zurückkehren können, wie der Verein am gestrigen Sonntag bekanntgab.
Bis zur Pause ließen die Fohlen nicht locker, übten weiterhin hohen Druck aus und blieben die spielbestimmende Mannschaft. Ein Treffer gelang dabei nicht mehr – was den Stuttgartern in die Karten spielen sollte.
Doppelter Demirovic bricht Gladbacher Moral
Die Fohlen kamen, wie schon im ersten Durchgang, im Vollgas-Modus aus der Kabine. Weiterhin wurde Druck ausgeübt und der VfB schien selbst keine Räume zu finden. Umso bitterer, dass die Gäste einen Fehler von Luca Netz zum Führungstreffer ausnutzen konnten (58.). Hier zeigte sich die Effizienz des Teams von Trainer Sebastian Hoeneß, dessen Stoßstürmer Ermedin Demirovic kurz darauf ein zweites Mal jubeln durfte. Nach Vollgas folgte leider die Vollbremsung, bei der die Fohlen zweimal alles andere als glücklich aussahen.
So fand Borussia nach dem Doppelschlag der Schwaben nicht mehr richtig ins Spiel zurück. Zwar hat die Hereinnahme von Robin Hack noch einmal Schwung in die Partie gebracht, doch unter dem Strich hatten die Gäste die nötige Qualität und Abgeklärtheit, das Ergebnis nach Hause zu bringen.
Kleiner Dämpfer auf dem richtigen Kurs
Dass sowohl Spieler als auch Fans mit dem Ergebnis hadern, wird wohl noch ein paar Tage andauern. Jetzt gilt es jedoch, das Positive aus dem Spiel mitzunehmen und sich auf die Aufgabe bei Eintracht Frankfurt am kommenden Samstag vorzubereiten (18:30 Uhr). Dabei macht die Vollgas-Leistung aus der ersten Halbzeit Hoffnung, dass Borussia etwas Zählbares mitnehmen wird – jedenfalls kann sich die Mannschaft des Supports ihrer Fans sicher sein, die auch gegen Stuttgart alles für den Heimerfolg gegeben haben und zu einer fantastischen Stimmung beitrugen. Letztlich bleibt die Niederlage nur ein kleiner Rückschritt auf einem ansonsten vielversprechenden Weg.