
Dass Borussia Mönchengladbach bei Union Berlin die zweite Niederlage in Folge erlebte, lag vor allem daran, dass man für zwei Fehler gnadenlos bestraft wurde. Zudem agierte man offensiv zu harmlos, um die ‚Eisernen’ vor Aufgaben zu stellen. Der Fehlstart ist somit komplett, für Adi Hütter steht noch viel Arbeit an. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unsrem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase – aus Mönchengladbach.
18:5 Torschüsse, 67 Prozent Ballbesitz, 89 Prozent Passquote und 113 gewonnene Zweikämpfe – positive Statistikwerte, die eigentlich auf ein positives Ergebnis hinweisen. Dass das nicht auf Borussia Mönchengladbach zutrifft, ist gleichermaßen schade und schlecht. Bei Union Berlin wollten die Fohlen die Pleite von Leverkusen vergessen machen und endlich den ersten Sieg unter Adi Hütter einfahren. Bekanntlich ist dieses Vorhaben in die Hose gegangen.
Zwei Fehler sorgten für die VollGAS-Bremsung
Dabei fing es gut an „An der Alten Försterei“. Die Fohlenelf, personell auf drei Positionen verändert, ging entschlossen in die Partie und suchte mit ordentlichen Kombinationen den Weg nach vorne. Doch ein Fehler von Jordan Beyer brachte die Borussen ins Hintertreffen und sorgte dann für massive Probleme bei der Fohlenelf, die sich in der Folgezeit an den clever und kompakt agierenden Berlinern die Zähne ausbiss. Als dann kurz vor der Pause auch noch Lars Stindl ein folgenschwerer Fehlpass unterlief und Union den zweiten Treffer markierte, war die Partie quasi gelaufen.
Adi Hütter versuchte nach der Pause in Denis Zakaria und Patrick Herrmann nochmal Impulse zu setzen, doch fruchten sollte das nicht. Wenngleich das Duo alles versuchte und sich seine Mannschaft sich zwar bemühte, heraus kam aber nichts. Gerade offensiv war das brotlose Kunst, die die Borussen da auf den Rasen brachten. Es war deutlich zu sehen, dass die beiden Gegentreffer den Borussen zugesetzt hatten. Zudem war es ersichtlich, dass Marcus Thuram an allen Ecken und Enden fehlt und dass Alassane Plea noch Zeit benötigt, bis er wieder auf seinem gewohnten Level ist. Und auch aus dem Mittelfeld heraus kam wenig Produktives.
Viel Arbeit für Adi Hütter
Der Treffer von Jonas Hofmann war dann nur noch Ergebniskorrektur – ein Tor für die Statistik. Apropos. Nach drei Spieltagen haben die Borussen lediglich ein mageres Pünktchen auf dem Konto. Für die Ambitionen und Ansprüche natürlich zu wenig. Auch die Tatsache, dass man nach drei Spieltagen 2:7 Tore hat, umschreibt die Probleme, an denen Adi Hütter mit Akribie und VollGAS arbeiten muss und wird. In der Defensive präsentiert man sich auch unter dem Österreicher alles andere als sattelfest und vorne stockt der Motor gewaltig.
Auf der anderen Seite muss man erstmal verkraften beziehungsweise kompensieren, dass mit Stefan Lainer, Manu Koné, Marcus Thuram, Brei Embolo und Matthias Ginter fünf potenzielle Stammspieler fehlten und noch fehlen werden. Da mangelt es dann auf der Bank an Alternativen, die sofort in der Lage sind, den berühmten Bock umzustoßen. Auf der anderen Seite zeigte Hütter Mut, in dem er Jordan Beyer in die Innenverteidigung setzte und nicht zum Beispiel Tony Jantschke oder Denis Zakaria. Dann kann das – wie im fall von Beyer – bestraft werden.
Nichtsdestotrotz muss man es anpacken und mit VollGAS nach vorne schauen. Die zweite Saisonniederlage hat den Fehlstart besiegelt, da gibt es nichts drumherumzureden. Dass man sich da eher weniger über ein Heimspiel im DFB-Pokal gegen den FC Bayern freuen kann, passt in die momentane Situation, die schnellstmöglich in eine andere, positivere Richtung gelenkt werden muss. Und da müssen sich aber auch – wie es Patrick Herrmann nach der Niederlage richtig zu Protokoll gegeben hat – die Spieler generell an die eigene Nase fassen und ganz schnell zu ihrer Leistung finden, die sie im Stande sind zu leisten. In Berlin, das ist nicht abzusprechen, haben sich die Borussen bemüht, aber gereicht hat es eben nicht.
Es sind schwere Zeiten für Hütter. In der Länderspielpause wird der Fußball-Lehrer mit den zur Verfügung stehenden Borussen an den nötigen Stellschrauben drehen und genau besprechen, was besser werden muss – und dann mit VollGAS in das Heimspiel gegen Bielefeld gehen…