VollGAS-Analyse nach Wolfsburg: Ein Sinnbild für Gladbachs Saison?

Die Fohlen verabschiedeten sich mit einer Niederlage in die Sommerpause. Foto: Dirk Päffgen

Trotz guter Chancen gelang es Borussia Mönchengladbach auch im letzten Heimspiel nicht, endlich wieder einen Sieg zu holen. Der Spielverlauf zeigt die Baustellen, die Borussia besonders zum Ende der Saison mit sich geschleppt hat – und wie sie zu verbessern sind. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unserem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase aus Mönchengladbach. 

Chance(n) vertan

Zugegeben: Den Ausfall von Tim Kleindienst zu kompensieren, würde wohl vielen Mannschaften Probleme bereiten. So musste am Samstag Alassane Pléa die Mittelstürmer-Position einnehmen, auf der er seltener zum Einsatz kommt. Doch der Franzose hatte bereits in der neunten Minute die Chance auf das 1:0, als er nur knapp am Tor vorbeizog und es verpasste, seine Mannschaft auf die Siegesstraße zu bringen. Und auch fünf Minuten später war es Pléa, der Philipp Sander auf der rechten Seite freispielte und damit beinahe das 1:0 vorbereitet hätte – doch Sanders Schuss aus spitzem Winkel war zu unplatziert. 

Wer weiß, ob Kleindienst eine dieser Chancen verwandelt hätte. Doch auf der anderen Seite zeigten die Borussen die Probleme, die sie vor allem im Saisonendspurt des Öfteren offenbarten. So blieben sowohl der Fehler von Rocco Reitz als auch der von Julian Weigl vor dem eigenen Strafraum unbestraft; ein früher Rückstand wäre möglich gewesen, obwohl Gladbach längst hätte führen können. 

Gladbach: Defensive das Problem? 

Die verpasste Chance, oder in diesem Spiel: die verpassten Chancen, waren sinnbildlich für die vertane Gelegenheit, nächste Saison am internationalen Geschäft teilzunehmen. Sander probierte es im ersten Durchgang noch einmal per Distanz und auch Robin Hack hätte per Kopf kurz vor der Pause die Führung besorgen können, beiden blieb ein Treffer jedoch verwehrt. Dass Wolfsburg dann das Spiel übernahm und sich mit der 1:0-Führung belohnte, passte genauso zum Spiel wie die knappe Dreiviertelstunde danach, in der Gladbach trotz Heimspiel das nötige VollGAS-Comeback verpasste, um noch einen Punkt mitzunehmen. 

Das belegen auch die Zahlen: 1 zu 1,66 xGoals aus Sicht der Borussen, dazu nur ein Torschuss weniger als die Wölfe (16 zu 17) und sogar 59 % Ballbesitz. Eine Niederlage also, die vermeidbar gewesen wäre und die Frage offen lässt, wieso es Gladbach in den letzten sieben Spielen so selten gelang, das Ruder rumzureißen. Das Problem, so scheint es, liegt vor allem in der defensiven Stabilität und weniger an den offensiven Möglichkeiten. Wobei auch diese am Samstag nicht genutzt wurden. 

Am Ende waren auch die Spieler nicht zufrieden mit ihrer Leistung, allen voran Sander, dessen Leistung zu den besseren zählte. Und der den Fans ein versöhnlicheres Ergebnis schenken wollte. Doch jetzt gilt es, die Saison in Ruhe zu analysieren, um dann die richtigen Entscheidungen zu treffen.