Wenn Borussia Mönchengladbach am kommenden Samstag die TSG 1899 Hoffenheim im Borussia-Park empfängt, gibt es auch ein Wiedersehen mit gleich vier Ex-Borussen. Einer davon ist Eugen Polanski, der 44 Bundesligaspiele für den VfL absolvierte. Im Gespräch mit unserer Redaktion spricht der 31-Jährige unter anderem über das bevorstehende Aufeinandertreffen, Waltraud ‚Walli’ Hamraths und über seine Zukunftsplanung.
Fohlen-Hautnah: Eugen, am Samstag kommst Du mit der TSG Hoffenheim in den Borussia-Park. Ist es für Dich immer wieder etwas Besonderes „nach Hause“ zu kommen?
Eugen Polanski: Das kann ich nicht leugnen. Ein Bundesligaspiel ist immer besonders, aber ein Bundesligaspiel im Borussia-Park ist immer DAS Besondere. Wenn ich bei meinem Heimatverein spiele, dann ist das immer etwas, was mich sehr, sehr froh macht.
Fohlen-Hautnah: Macht es den Tag vielleicht noch etwas mehr besonders, weil du Geburtstag hast?
Eugen Polanski: Am Samstag habe ich Geburtstag, das ist richtig. Im Endeffekt ist es für mich ein Tag wie jeder andere auch. Grundsätzlich würd ich den natürlich gerne mit meiner Familie verbringen. Wenn ich den schon zum größten Teil in einem Bundesligastadion verbringe, dann kenne ich keinen besseren Ort, als in der Heimat und im Borussia-Park zu spielen.
Fohlen-Hautnah: Es ist ja auch so, dass Du aus Deiner Zeit noch den ein oder anderen kennst und mit ihm sprichst?
Eugen Polanski: Vor allem nach dem Spiel ist es immer so, dass ich mich am besten teilen müsste, um jedem gerecht zu werden. Die Personen wissen natürlich, dass es kurz nach dem Spiel nicht so viel Zeit gibt. Aber die Zeit, die ich habe, die nutze ich dann auch immer für ein paar Gespräche. Viele aktive Spieler, mit denen ich zusammengespielt habe, sind ja nicht mehr da. Tony Jantschke kenne ich noch aus den Duellen und mit Christofer Heimeroth ist es immer lustig. Lars Stindl und ich haben die gleiche Berateragentur und mit Jannik Vestergaard und Tobi Strobl habe ich zusammengespielt. Aber vor allem die Menschen drum herum, zum Beispiel Steffen Korell, Andreas Bluhm oder Uwe Kamps sieht man immer wieder gerne.
Fohlen-Hautnah: Am vergangenen Wochenende haben die VfL-Fans mit einer Choreo an Waltraud ‚Walli‘ Hamraths erinnert. Das hat Dich sehr beeindruckt, da Du Walli auch persönlich gekannt hast…
Eugen Polanski: Ich hatte ich das große Glück, sie auch mal kennenzulernen, als ich noch aktiv bei Borussia gespielt habe. Das war ganz zu meiner Anfangszeit im FanHaus, da habe ich sie getroffen. Sie war eine sehr, sehr angenehme Person, bei der man direkt im ersten Gespräch merkt, dass sie für Borussia lebt bzw. gelebt hat. Deswegen ist es schade, dass sie jetzt von uns gegangen ist. Und dass die Fans gerade bei einem Auswärtsspiel so eine Choreo auf die Beine stellen, ist bemerkenswert. Und dass das ganze Stadion dann ruhig war, weil die Leverkusener auch komplett mitgemacht haben, finde ich aller Ehren wert, das zeichnet eine Gemeinschaft aus. Die Choreo sagt glaube ich mehr als alles über die Fans von Borussia aus.
Fohlen-Hautnah: Jetzt kommst Du am Samstag in einer für Borussia schwierigen Situation mit Deiner Mannschaft zum Spiel. Was erwartet Euch?
Eugen Polanski: Wir wissen um die Gefährlichkeit von Borussia. Ich glaube, dass die Berichterstattung gerade in die Richtung geht, dass es viele verletzte Spieler gibt, was natürlich Fakt ist. Aber man darf trotzdem nicht vergessen, dass der Kader noch gut genug ist, um das zu kompensieren. Gerade dann sind vielleicht die Spieler gefragt, die weniger zum Einsatz gekommen sind und die wittern natürlich ihre Chance. Das wird sicherlich nicht einfacher dadurch, dass sie jetzt noch mehr Verletzte haben, das wünscht man keinem. Aber wir wissen schon, dass wir konzentriert sein müssen und eine Topleistung abrufen müssen, damit wir etwas mitnehmen können.
Fohlen-Hautnah: Für Deine Familie und Freunde musstest Du sicherlich mehr Tickets als sonst besorgen?
Eugen Polanski: Meine Familie kommt natürlich ins Stadion, da habe ich auch das eine oder andere Ticket besorgt. Das Gute ist, dass ich aus der Region komme und viele meiner Freunde sowieso Fans sind und ihre eigenen Tickets haben. Die sind versorgt, aber natürlich habe ich meiner Familie noch ein paar zusätzliche Tickets organisiert.
Fohlen-Hautnah: Wirst Du nach dem Spiel mit in den Kraichgau reisen oder bleibst Du in Mönchengladbach?
Eugen Polanski: Eigentlich war geplant, dass ich in Gladbach bleibe. Jetzt gab es aber eine Änderung im Trainingsplan, so dass wir Sonntagmorgen wieder trainieren. Ich werde also mit zurückreisen und dann den Sonntag ganz normal mit meiner Familie verbringen. Darauf die Woche ist ja Länderspielpause, da habe ich dann Zeit, um in die Heimat zu fahren.
Fohlen-Hautnah: Du bist zwar Kapitän Deiner Mannschaft, aber in den letzten zwei Jahren kannst Du mit Deinen Einsatzzeiten nicht zufrieden sein…