
Borussia Mönchengladbach hat ein sogenanntes ‚Bigpoint-Spiel‘ verloren und es verpasst, sich einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Champions League vom Leib zu halten. Das ist ohne Zweifel schade und tut weh, doch verloren ist gewiss noch nichts.
Dass Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen vor 12.993 Pappkameraden am Ende als Verlierer den Platz verlassen musste, lag vor allem daran, dass man in der ersten Halbzeit nahezu nicht da war. Da hatte Leverkusen Übergewicht und war einfach die bessere Mannschaft, das muss man anerkennen. Den Borussen fehlte es an Ideen und es gab zu viele unnötige Ballverluste/Fehlpässe. So wie beispielsweise der von Ramy Bensebaini, den Tobias Strobl nicht sauber verarbeiten konnte. Leverkusen war da gleich hellwach und nutzte das zur frühen Führung.
Die Fohlenelf lief vor der Pause größtenteils hinterher und hatte zudem große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen. Nach der Pause würde das nach der Systemumstellung zwar etwas besser, so richtig in Fahrt kam die Fohlenelf aber nicht. Natürlich kann man über die Schiedsrichter-Entscheidungen diskutieren – der Elfmeter von Leverkusen war aber regelgerecht – für die Niederlage verantwortlich waren sie aber nicht. Sicherlich war der verwandelte Strafstoß von Kai Havertz der Knackpunkt, doch die Borussen hatten zuvor gute Möglichkeiten zum Ausgleich, die aber eben ungenutzt blieben.
Sicherlich hätte der Fohlenelf gerade in dieser Phase eine lebende Unterstützung von den Rängen gut getan. Doch auch ohne die fehlende Atmosphäre hätten die Borussen die Möglichkeiten besser nutzen müssen. Haben sie aber eben nicht und so hat die abgezocktere Mannschaft unter dem Strich verdient gewonnen. Marco Rose und die Borussen werden gerade die erste Hälfte nochmals genau unter die Lupe nehmen und ihre Lehren draus ziehen.
Im Kampf um die Königsklasse ist auch nach der Niederlage gegen Leverkusen gewiss nichts verloren. Großartige Ausrutscher wird man sich aber nicht mehr erlauben können. Dafür scheint auch Leverkusen derzeit zu konstant, wenngleich auch da mal eine Serie (hoffentlich) reißen wird. Am Dienstag gegen Bremen müssen die Borussen von Beginn an da sein und dann am besten wie in Frankfurt früh zuschlagen, wenn sich die Möglichkeiten dazu bieten.
Dann kann es klappen, mit dem vierten Auswärtssieg in Serie an der Weser und die Champions League bleibt in Reichweite. Zumal Bayer Leverkusen am Dienstag den VfL Wolfsburg empfängt, der im Kampf um die internationalen Plätze punkten will. Und RB Leipzig, das am Sonntag zwar einen starken 5:0-Kantersieg in Mainz schaffte, bekommt es am Mittwoch mit der unter Bruno Labbadia gut aufgelegten Berliner Hertha zu tun.
Unterdessen haben den Borussen die Ergebnisse der Konkurrenten im Kampf um Europa voll in die Karten gespielt. Schalke, Wolfsburg und Freiburg haben allesamt verloren, so dass die Fohlen nun bereits 15 (!) Punkte Vorsprung auf den 7. Tabellenplatz haben. So langsam aber sicher können die Borussen die Teilnahme an Europa einplanen. Aber es geht weiter, immer weiter!