Vierter Treffer in Folge für Alassane Plea. Foto: Dirk Päffgen
Borussia landete gegen Leipzig einen extrem wichtigen Heimerfolg. Dabei zeigten die Fohlen, dass sie in der Lage sind, im Kollektiv auch Ausfälle zu kompensieren. In der Defensive verteidigte die Fohlenelf leidenschaftlich und mit viel Willen bis zum Schluss den Vorsprung. Nach dem Schlusspfiff träumten die Fans vom Europapokal.

Die Sehnsucht der Fans
Das war eine ganz starke Leistung von Borussia Mönchengladbach gegen Leipzig. Nach zwei Niederlagen im Borussia-Park in Folge durften die Fohlen gemeinsam mit den Fans endlich wieder drei Punkte bejubeln – und die waren extrem wichtig. Durch den ‚Dreier‘ setzt sich Borussia nun endgültig im oberen Tabellendrittel fest. Die Elf vom Niederrhein hat es selbst in der Hand, in welche Richtung es in dieser Spielzeit noch geht. »Wir haben 43 Punkte und können nicht mehr absteigen«, scherzte Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport, in den Katakomben.
Die Nordkurve sah das letztlich auch so, stimmte nach intensiven 90 Minuten aber nochmal ein Lied an, das man seit Jahren nicht mehr im eigenen Stadion hörte: ‚Europapokal, Europapokal‘, schallte es durchs Stadion. »Wir müssen in alle Richtungen gucken. Wenn man solche Spiele gewinnt, darf man auch mal nach oben schielen, das ist nicht fehl am Platz. Wir wollen aber von Spiel zu Spiel schauen und dann sehen wir am Ende, was möglich ist«, sagte Rocco Reitz nach dem Erfolg. Virkus ergänzte: »Wenn am Ende die Möglichkeit besteht, etwas Großes zu erreichen, dann wollen wir das tun.«
Ein starkes Kollektiv
Bis die Fohlenelf sich über den Lohn freuen durfte, musste sie zuvor gegen Leipzig ein hartes Stück Arbeit verrichten. Zwar machte Alassane Plea mit seinem vierten Treffer in Folge den Unterschied, doch im Kollektiv wehrte sich Borussia erfolgreich gegen einen Treffer des Brauseklubs. »Wir haben eine reife Leistung gezeigt. Fußballerisch war es sicher nicht unser bestes Spiel, dafür haben wir fast alles weg verteidigt, kaum klare Torchancen zugelassen und sind selbst immer wieder gefährlich nach Kontern gewesen. Das alles hat uns in den vergangenen Wochen auch auswärts schon ausgezeichnet«, erklärte Kapitän Julian Weigl das Erfolgsrezept. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, doch das Aluminium verhinderte drei weitere Borussia-Treffer.
»Es ist ein unheimlich wichtiger Sieg. Wir waren sehr bissig, haben alles reingehauen und alle großen Kampfgeist gezeigt. Unsere Defensive war diesmal der Schlüssel zum Sieg. Wir standen hinten richtig gut und haben alle füreinander gekämpft. Im Spiel nach vorne haben wir auch nicht den Anschluss verloren, sondern hatten auch eine Reihe guter Möglichkeiten. Alles in allem war es eine sehr solide Teamleistung«, resümierte Robin Hack.
Seoanes Entscheidungen gingen auf
Borussias Trainer Gerardo Seoane stellte seine Mannschaft perfekte ein und sorgte mit klugen Wechseln dafür, dass Borussia in den letzten Minuten nicht die Puste ausging. Sein Fazit: »Die Mannschaft hat eine sehr disziplinierte Leistung abgeliefert. Sie hat jede Spielphase gut interpretiert, defensiv die Räume eng gemacht und so verhindert, dass der Gegner zu einfachen Abschlüssen kommt. Alle haben aufopferungsvoll nach hinten gearbeitet. Nach Balleroberungen haben wir vor allem in der ersten Hälfte die Bälle zu schnell verloren und dadurch einige Umschaltmomente verpasst. In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, den Druck zu erhöhen und mehr gefährliche Szenen zu kreieren. Neben dem Führungstor haben wir auch noch drei Pfostentreffer gehabt und defensiv nichts zugelassen.«
Damit nächste Saison in Kopenhagen wirklich das Telefon schellt, müssen die Fohlen ihren Trend weiter fortsetzen. Selbst wenn es am Ende nicht mit dem internationalen Geschäft funktioniert, haben die Verantwortlichen die Mannschaft und das Umfeld wieder in ruhige Fahrwasser gebracht – das sah zu Beginn der Saison noch ganz anders aus. Borussia macht wieder Spaß!