Wie reagiert Borussia in der Liga auf das Pokal-Aus?

Rocco Reitz könnte gegen Bremen in den Kader zurückkehren. Foto: Dirk Päffgen

Nach dem Pokal-Aus wartet für Borussia wieder der Bundesliga-Alltag. Am Sonntagabend sind die Fohlen im Heimspiel gegen Bremen unter Zugzwang und müssen eine Reaktion auf die unrühmliche Niederlage in Frankfurt zeigen. Für den verletzten Nico Elvedi kommt die Partie noch zu früh. 

Seoane: »Haben sachliche Analyse des Pokalspiels gemacht«

Das Echo und somit die Niederlage am Mittwochabend hallten noch lange bzw. hallen noch immer nach. Rund um den Borussia-Park ist die Stimmungslage nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal, trotz 75-minütiger Überzahl, sehr angespannt. Logisch also, dass Borussias Trainer Gerardo Seoane nochmals Stellung zum Spiel bei Eintracht Frankfurt beziehen musste. »Wenn du trotz 75-minütiger Überzahl aus dem Pokal fliegst, sind die negativen Reaktionen verständlich. Dieser Druck gehört im Spitzenfußball dazu. Das Beste ist, vier Tage später im nächsten Spiel eine Reaktion zu zeigen. Für uns, weil wir damit nicht zufrieden sind, aber auch für die Fans, die uns immer unterstützen. Wir wollen unsere Serie von zwei Heimsiegen ausbauen«. 

In den vergangenen Stunden arbeitete der Schweizer mit seiner Mannschaft die Auswärtsniederlage auf. Seoane: »Wir haben eine sachliche Analyse des Pokalspiels gemacht. In Überzahl hätten wir den Gegner mehr in Bewegung bringen müssen. Trotzdem hatten wir mehrere Situationen, in den wir auf den Flügeln durchgebrochen sind. Der letzte Pass war aber nicht genau genug. Die Effektivität vor dem Tor war nicht da. Wir sind sehr selbstkritisch und wissen, dass wir einige Themen haben, die wir verbessern müssen.«

Ullrich einer der wenigen Lichtblicke 

Die angesprochenen Themen sind in der Offensive und Defensive gleichermaßen groß. Defensiv kassieren die Borussen durch individuelle Fehler und mangelhaftes Stellungsspiel unnötige und vermeidbare Gegentore. Im Spiel nach vorne fehlte es zuletzt an Kreativität und Durchschlagskraft. Gegen Werder Bremen muss sich die Fohlenelf ein anderes Stilmittel als lange Bälle und Flanken überlegen, darauf wird sich inzwischen jeder Gegner einstellen. Es gab aber auch positive Erscheinung in Frankfurt, zu den Lichtblicken zählte Lukas Ullrich, der sein Startelf-Debüt für Gladbach gab. »Lukas hat in den letzten Monaten gute Fortschritte gemacht. Wir sind von ihm überzeugt. Er hat in Frankfurt ein gutes Debüt gezeigt. Er hat offensiv gute Anlagen und war ein sehr belebendes Element«, sagte Seoane über den 20-Jährigen. 

Ob sich der Linksverteidiger für den Einsatz am Sonntagabend empfahl, gab Seoane nicht Preis. Dahingehen äußerte sich der 46-Jährige aber über die sonstige Personallage: »Der Frankfurt-Kader steht uns am Sonntag zur Verfügung. Rocco Reitz hat am Freitagvormittag eine gute individuelle Einheit absolviert. Wenn keine Belastungsreaktion erfolgt, wird er am Sonntag im Kader stehen. Nico Elvedi wird wegen seiner muskulären Probleme hingegen weiterhin nicht dabei sein können.« Jonas Omlin hingegen macht nach seiner Sehnenverletzung weiterhin Fortschritte und arbeitet an seinem Comeback. »Jonas ist optimistisch und es geht ihm gut. Jetzt wird bei ihm die Belastung gesteigert. Dann müssen wir schauen, wie sein Körper reagiert. Seine Reha-Zeiten sind nun zeitgleich mit dem Mannschaftstraining. Dadurch ist er auch präsent bei uns. Das tut uns gut«, erklärte Seoane. 

Starke Heim-Bilanz gegen Bremen

Hoffnung sollte allen Borussen die gute Heimbilanz gegen die Hanseaten machen: In 54 Spielen feierte die Fohlenelf 31 Siege, zudem gelangen gegen Bremen die meisten Heimtore (121). Doch nach den vergangenen Leistungen sind das nur Randnotizen, die auf dem Platz und in der aktuellen Situation von keiner großen Bedeutung sind. Seoane weiß auch, dass mit Werder eine auswärtsstarke Mannschaft in den Borussia-Park kommt. »Die Bremer haben unter Ole Werner eine ganz eigene Spielidee entwickelt. Sie sind in dieser Saison sehr auswärtsstark. Wir sind gewarnt vor einem guten Gegner. Sie haben ein gutes Umschaltspiel und sind sehr schwierig zu pressen. Dadurch sind sie schwer zu greifen. Gegen diesen Gegner muss man defensiv gut nacharbeiten.« Ob das der Elf vom Niederrhein gelingt, wird sich zeigen. Fakt ist: Erlauben sich die Borussen noch weitere Auftritte wie in Frankfurt, wird die Luft für die Verantwortlichen dünner werden… 

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