Im Trainingslager von Borussia Mönchengladbach am Tegernsee hatte Marco Rose bekanntgegeben, dass Lars Stindl die Fohlen auch in der kommenden Spielzeit als Kapitän aufs Feld führt. Dahinter aber ist die Hierarchie nicht so richtig in Stein gemeißelt. Borussias Trainer sieht viele Kapitäne in seiner Mannschaft, wie er nach dem Remis im Test gegen den FC Chelsea zu Protokoll gab.
Ein wenig verwundert war man als Beobachter der Borussen schon, als man die Fohlenelf zu Beginn des abschließenden Tests gegen den FC Chelsea London in den Borussia-Park einlaufen sah. Nicht wie gewöhnlich und wie auf dem Aufstellungsbogen dokumentiert, führte Yann Sommer die Borussen für den noch nicht einsatzbereiten Lars Stindl als Kapitän aufs Feld, sondern Matthias Ginter lief vornweg.
Was war passiert? »Ich habe mit Yann vor dem Spiel geredet und ihn gefragt, wie er das sieht, wenn er die Binde nicht hat. Für ihn war das gar kein Problem«, sagte Marco Rose und erklärte seine Entscheidung: »Ich wollte Matze einfach damit auch zeigen, dass er für mich ein ganz wichtiger Faktor ist. Genauso wie Oscar Wendt, Tobi Strobl, Chris Kramer und alle anderen erfahrenen Spieler. Das sollte ein klares Signal sein.«
»Wir müssen auch in diesem Bereich zulegen«
Für den Weltmeister war es das erste Mal, dass er die Fohlen als Kapitän anführte. »Stolz, zum ersten Mal Borussias Kapitän gewesen zu sein«, schrieb Ginter hinterher auf seinem Instagram-Account.
Genauso einen Effekt verspricht sich Rose von dieser Maßnahme. Denn auch Matthias Ginter soll generell mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen und die Borussen führen. Zwar wird Lars Stindl Kapitän bleiben, wenn er fit ist und spielt. Doch hinter dem Offensivmann will Rose gerade auch die erfahrenen Spieler mit ins Bott nehmen.
»Hinter Lars haben wir eine Menge Kapitäne. Ich finde, dass wir auch in dem Bereich zulegen müssen«, meint 42-Jährige und fordert: »Wir müssen lauter werden auf dem Platz, müssen uns mehr unterstützen, unangenehmer werden und müssen uns auf dem Niveau vor allem ihn den Phasen, in denen es nicht so läuft, mehr wehren.« Die erste echte „Bewehrungsprobe“ gibt es dann am kommenden Freitag in Sandhausen, wenn es um den Einzug in die 2. Hauptrunde des DFB-Pokals geht.
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