Borussia Mönchengladbach durfte am Samstagabend einen 3:0 Erfolg beim FC Bayern München feiern. Dabei zeigten sich die Borussen vor der Kiste kaltschnäuzig und standen in der Defensive sehr kompakt, was den Münchenern das Leben erschwerte.
»Eigentlich war unser Plan, dass wir mehr Ballbesitz haben wollten. Wir haben dann glücklicherweise mit den ersten zwei Chancen eine hundertprozentige Effizienz gehabt. Dann hat man schon gemerkt, dass die Bayern nicht bei einhundert Prozent sind und es drumherum ein bisschen unruhig wurde«, schilderte Ginter seine Eindrücke nach Abpfiff.
»War schwierig, ins Spiel zu kommen«
28 Prozent Ballbesitz waren es nach 90 Minuten, die das Team von Dieter Hecking generieren konnte – ein Wert, mit dem andere Mannschaften in München schon untergegangen sind. Gerade zu Beginn waren die Bayern die spielbestimmende Mannschaft, die die Borussen tief in die eigene Hälfte drängen konnte. »In den ersten zehn Minuten war es schwierig, ins Spiel zu kommen. Dann haben wir mit unseren ersten beiden gelungenen Aktionen zwei Tore gemacht«, so Kramer.
Alassane Plea machte es ähnlich wie letzte Woche in Wolfsburg und schlenzte die Kugel gekonnt mit dem Innenrißt aus 17 Metern neben den Pfosten – und plötzlich waren die Fohlen, dank des fünften Saisontreffers des Franzosen, aus dem Nichts mit 1:0 in Front. Sechs Minuten später durften die 6.000 mitgereisten Gladbacher, die jetzt das Zepter in der Allianz-Arena in die Hand nahmen, erneut jubeln. Jonas Hofmann, der schon den Treffer von Plea aufgelegt hatte, reagierte blitzschnell auf den schnellen Pass von Manuel Neuer zu Thiago und spitzelte diesem den Ball vom Fuß. »Da muss man teilweise intuitiv reagieren. In dem Fall hat die Situation es erlaubt, direkt draufzugehen«, so Hofmann zu seiner Balleroberung. Seinen Pass verwerte Stindl als wäre er nie weg gewesen zum 2:0. »Der Winkel war nicht so ganz gut und ich habe versucht, den Ball auf meinen rechten Fuß zu legen und den Ball in die kurze Ecke zu schieben. Glücklicherweise ist er reingegangen«, zeigte sich der Torschütze erfreut.
»Einmal Ball geklaut, einmal erobert«
Während Stindl für viele überraschend sein Comeback direkt in der Startelf feierte, war es ein Kniff von Hecking, seinen Kapitän auf die Neunerposition zu beordern, während Plea auf den linken Flügel auswich. »Die Idee war, dass ich mich mehr fallen lasse, um im Mittelfeld mehr Überzahl zu schaffen, weil das wichtig ist hier in München, dass man in dieser Zone eigenen Ballbesitz kreiert«, erklärte Stindl, was dahinter steckte. Der Schachzug ging auf. »Einmal Ball geklaut, einmal direkt erobert«, fasste der 30-jährige die beiden Tore nochmals zusammen.
Sommer mit Halbzeitansprache