Für die Fans von Borussia Mönchengladbach ist Europa mehr als ein Ziel – es ist Erinnerung, Sehnsucht und Anspruch zugleich. Die Bilder von Flutlichtnächten im Borussia-Park, leidenschaftlichen Duellen auf internationaler Bühne und dem Stolz, zu den Großen zu gehören, sind noch präsent. Doch die Realität der letzten Jahre war ernüchternd: Statt Europapokal hieß es oft Durchwursteln im Liga-Mittelmaß. Zur Saison 2025/26 keimt nun neue Hoffnung – doch wie nah oder fern ist der Weg zurück nach Europa wirklich?
Optimismus bei den Buchmachern – berechtigt oder verfrüht?
Trotz eines zehnten Tabellenplatzes in der abgelaufenen Spielzeit 2024/25 scheint der Optimismus rund um Gladbach nicht völlig verflogen. Die Buchmacher sehen die Mannschaft im erweiterten Kreis der Kandidaten für die europäischen Plätze – ein Fingerzeig, dass sich der Klub nicht dauerhaft mit dem Mittelmaß abfinden muss. Die Fohlen hatten zwar kaum ernsthaft in den Kampf um die Europa-Ränge eingreifen können, doch die Stabilisierung im Mittelfeld wird vielerorts als Grundlage für den nächsten Schritt interpretiert.
Zwar ist Borussia in den Wettquoten weit von den Favoriten um die Champions-League-Plätze entfernt, doch der Glaube an eine Teilnahme an der Europa oder Conference League ist spürbar. In diesem Rennen gelten Teams wie der SC Freiburg, Mainz 05, der VfB Stuttgart und Werder Bremen als direkte Rivalen. Wer an eine erfolgreiche Gladbach-Saison glaubt, kann bei Langzeitwetten attraktive Quoten nutzen. Dabei lohnt es sich, Top Wettanbieter ohne deutsche Lizenz zu vergleichen, um die besten Konditionen zu sichern – gerade für Langzeitmärkte wie die Bundesliga-Abschlusstabelle.
Zerbrechliche Stabilität – das Konstanzproblem
Trotz positiver Tendenzen bleibt die fehlende Konstanz ein zentrales Problem der Borussia. Die Nachwirkungen der Ära Marco Rose wurden nie vollständig überwunden. Auch unter Nachfolgern wie Daniel Farke und Gerardo Seoane fand die Mannschaft selten zur notwendigen Balance. Das Ergebnis war eine Spielzeit voller Ausschläge – nach oben wie nach unten – mit einem bitteren Schlusspunkt: sieben sieglose Partien am Saisonende, darunter fünf Niederlagen.
Besonders alarmierend war dabei die Defensive. Mit 57 Gegentoren stellte Gladbach die schwächste Abwehr unter den zehn besten Teams der Liga – ein Wert, den nur Werder Bremen ebenfalls erreichte. Offensiv agierte die Elf etwas gefälliger, kam aber mit 55 Treffern nicht über Durchschnitt hinaus. Im Vergleich zu den direkten Konkurrenten um Europa war das zu wenig – ein Beleg dafür, dass der Kader aktuell noch nicht auf internationalem Niveau operiert.
Starke Konkurrenz, begrenzte Mittel
Die Realität der Bundesliga ist unerbittlich: Der Abstand zur Spitze wächst nicht nur durch individuelle Klasse, sondern durch systematische Entwicklung. Vereine wie der VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg haben sich durch strategische Kaderplanung und kluge Transfers im Europapokal etabliert – mit Konzept statt Kapital. Selbst Klubs wie Augsburg oder Heidenheim agierten zuletzt zielstrebiger als Gladbach. Der Rückstand ist dabei nicht nur sportlicher, sondern auch struktureller Natur.
Finanziell steht die Borussia auf soliden Beinen, aber große Sprünge sind nicht möglich. Fehlgriffe in der Vergangenheit lasten noch immer auf dem Budget. Zwar liefert das Nachwuchsleistungszentrum regelmäßig Talente wie Rocco Reitz oder Tiago Pereira Cradoso, doch echte Soforthilfe ist selten dabei. Dazu kommt, dass Spieler wie Luca Netz oder Lukas Ullrich von anderen Klubs umworben werden – ein möglicher Verkauf würde zwar Mittel generieren, aber sportlich neue Baustellen eröffnen.
Lichtblicke und der Blick nach vorn
Trotz aller Herausforderungen gibt es Elemente, die Mut machen. Der Borussia-Park ist ein echtes Pfund – stimmungsvoll, traditionsreich und ein emotionales Zuhause für eine der treuesten Fanbasen der Liga. Die Fohlen besitzen eine klare Identität, die in Zeiten austauschbarer Fußballmarken ein Vorteil sein kann. Wenn es gelingt, diese Werte auf dem Platz in Engagement und Geschlossenheit zu übersetzen, ist der erste Schritt zurück zur Wettbewerbsfähigkeit getan.
Die Perspektive ist also nicht düster – aber sie verlangt Geduld, Planung und Fingerspitzengefühl. Um mittelfristig wieder europäisch zu spielen, braucht Gladbach ein belastbares sportliches Konzept, ein besseres Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive sowie eine mutigere Transferpolitik. Der Weg nach Europa führt nicht über Schnellschüsse, sondern über Kontinuität. Noch ist die Fohlenelf nicht am Ziel – aber sie ist unterwegs. Und das allein ist mehr als nur ein Funken Hoffnung.