Baustelle Borussia: Das Überangebot im Mittelfeld 

Robin Hack war einer der Lichtblicke in der abgelaufenen Saison. Foto: Dirk Päffgen

Mit Kevin Stöger und Philipp Sander begrüßte Borussia kürzlich die ersten Neuzugänge für die neue Saison. Das Personal im Mittelfeld wird stark aufgestockt, das sorgt für Konkurrenzkampf. Doch insgesamt zehn Spieler bringen auch ein gewisses Risiko mit sich. Unsere aktuelle Baustelle Borussia, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Zwei Spieler, die sofort helfen könnten 

Borussia Mönchengladbach bastelt weiterhin an der Zukunft. Mit Stöger und Sander präsentierte die sportliche Führung im Roland Virkus kürzlich die ersten Neuzugänge. Sander wechselt von Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel an den linken Niederrhein und unterschrieb einen Vertrag bis 2028. Auf dem so oft zitierten Borussia-Weg wird der 26-Jährige also wohl eine wichtige Rolle spielen. »Philipp ist ein disziplinierter, intelligenter und laufstarker defensiver Mittelfeldspieler“«, sagte Borussias Geschäftsführer Sport Virkus. »Er ist auch charakterlich ein richtig guter Typ und war Führungsspieler in einer starken Kieler Mannschaft. Und: Er wollte unbedingt zu uns und hat richtig Lust auf die Herausforderung Borussia.«

Mit Stöger kommt ein gestandener Bundesliga-Spieler zu den Fohlen. Der Österreicher trumpfte zuletzt in der Relegation ordentlich auf und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sein bisheriger Arbeitgeber VfL Bochum die Klasse hielt. Mit 30 Jahren befindet er sich zwar im Herbst seiner Karriere, bringt dafür aber die Erfahrung von 148 Bundesligaspielen mit. Der Vertrag läuft bis 2027 und Stöger wechselt ablösefrei in den Borussia-Park. »Kevin ist ein gestandener Bundesligaspieler und hat sich bei seinen letzten Stationen zu einem echten Führungsspieler entwickelt«, erklärte Virkus. »Darüber hinaus bringt er viel Torgefahr mit – als Vorbereiter durch kluge Zuspiele, nach Standards und nach Flanken oder auch als Torschütze.«

Gerardo Seoane hat die Qual der Wahl 

Spätestens mit der Ankunft des Mittelfeld-Duos ist klar, dass es im Mittelfeld ein Überangebot gibt. Stolze zehn Spieler stehen derzeit nominell im Kader. Zieht man die Außenbahnspieler Franck Honorat, Robin Hack und Nathan Ngoumou ab, bleiben immer noch sieben Akteure für, je nach Spielsystem, drei Positionen. Möglich ist jedoch, dass Manu Koné die Fohlen in den nächsten Wochen noch verlassen wird. Der aktuelle Marktwert des Franzosen beläuft sich laut transfermarkt.de auf 20 Millionen Euro, Tendenz eher absteigend. Der 23-Jährige besitzt derzeit den höchsten Marktwert im Kader der Borussen und scheint eine realistische Quelle, schnelle Einnahmen zu generieren. 

Keine neuen Einnahmen, sondern eher die Einsparung von Ausgaben, erhofft sich Borussia offensichtlich von Christoph Kramer. Kurz nach Saisonende machten Medienberichte die Runde, Virkus arbeitet im Hintergrund an einer Vertragsauflösung des Weltmeisters von 2014. Sportlich gesehen ist die Situation für Kramer äußerst Komplex, denn Seoane scheint nicht mehr auf die Dienste des 33-Jährigen zu bauen. Der Umgang mit solch einem verdienten Spieler wäre, sofern die Gerüchte stimmen, jedoch ziemlich stillos und würde der Außendarstellung nicht gut tun. 

Senkrechtstarter Rocco Reitz hat durch seine starke Spielzeit bereits Ansprüche für weitere Einsätze angemeldet. Der Youngster stand 24-mal in der Startelf und zahlte das Vertrauen mit sechs Treffern und drei Assists zurück. Damit war der 22-Jährige hinter Hack und Alassane Plea der drittbeste Torschütze der Fohlenelf. Reitz zeigte bereits deutlich, dass er mit seinem großen Einsatz und der unbekümmerten Spielweise deutlich mehr zum Spiel beitragen konnte, als gestandene Spieler wie Julian Weigl oder Florian Neuhaus. 

Etatmäßig war Weigl in der Spielzeit 2023/ 24 der Vizekapitän, doch der 28-Jährige blieb weiter hinter seinen Erwartungen zurück. Insofern muss er sich in der kommenden Vorbereitung sputen, um sportliche Argumente zu sammeln. Ähnliches gilt auch für Florian Neuhaus, denn das Tischtuch zwischen ihm und Seoane schien nach dem Auftritt in Bremen zerschnitten. Allerdings soll sich der 27-Jährige dafür entschieden haben, den Fohlen die Treue zu halten. 

Auch, wenn die Verpflichtungen von Stöger und Sander ein großes Angebot im Mittelfeld schaffen, werden die beiden den Konkurrenzkampf definitiv neu anheizen. Das kann nach der sehr enttäuschenden Saison nur im Sinne aller sein, damit auch die erfahrenen Akteure wieder auf ihr früheres Leistungsniveau zurückkehren. 

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