Im DFB-Pokal trifft Luca Netz mit Borussia auf Wolfsburg. Foto: Dirk Päffgen
Borussia möchte mit einem Sieg gegen Wolfsburg ins Viertelfinale des DFB-Pokals einziehen. Ob die Fohlen am Dienstagabend wieder auf die drei kurzfristigen Ausfälle vom Wochenende zurückgreifen können, ist noch offen. Unser Vorbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe.
An das bislang einzige Aufeinandertreffen zwischen Borussia Mönchengladbach und dem VfL Wolfsburg werden sich am linken Niederrhein vor allem die etwas älteren Anhänger nur allzu gerne erinnern. Mit einem 3:0-Sieg im Pokalfinale 1995 sicherten sich die Fohlen in Berlin zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ‚den Pott‘. Auch in der Bundesliga sammelte Borussia zuletzt mit dem 4:0 gegen die Wölfe Selbstvertrauen. Doch von dem Ergebniss lässt sich Gerardo Seoane nicht blenden. »Wenn man erst vor kurzem eine gute Leistung gegen den gleichen Gegner gezeigt hat, gibt einem das Selbstvertrauen. Wir können daher mit einem guten Gefühl in das Pokalspiel gehen, mehr aber auch nicht. Wir werden am Dienstag extrem gefordert sein, gegen einen intensiv spielenden Gegner konzentriert gegen den Ball zu arbeiten. Natürlich gibt uns das Bundesligaspiel vor drei Wochen einige Erkenntnisse. Wir sind uns aber bewusst, dass es morgen ein komplett anderes Match wird«, sagte Borussias Trainer.
Trotz Sieg: Seoane bemängelt Defensivleistung
Für die Entwicklung der jungen Mannschaft war auch der Sieg am vergangenen Samstag gegen die TSG Hoffenheim extrem wertvoll. Dennoch sah Seoane noch Verbesserungspotenzial für die kommende Partie. »Mit der Energie und dem Willen, wie die Mannschaft verteidigt hat, war ich zufrieden. Rein taktisch gab es allerdings Dinge, in denen wir uns verbessern müssen. Wir hatten in der Defensive nicht immer die gewünschte Kompaktheit, die Abstände waren teilweise zu groß, weshalb die Hoffenheimer zu viele Räume hatten. Wir wollen gegen Wolfsburg wieder enger zwischen den Linien stehen, um mehr Druck auf den Ball zu bekommen und so wieder zu mehr Umschaltmomenten zu kommen«, erklärte der 45-Jährige.
Einer, der gegen die Hoffenheimer half den Sieg über die Zeit zu retten, war Christoph Kramer. Nachdem der 32-Jährige weite Teile der Vorbereitung aufgrund eines Innenbandanrisses im Knie verpasste, kam er zuletzt zu Kurzeinsätzen. »Chris hatte in den zurückliegenden Spielen gute Teileinsätze, gerade zuletzt gegen Hoffenheim ist seine Erfahrung in der Schlussphase extrem zum Tragen gekommen. Wenn du ein paar Wochen in der Vorbereitung ausfällst, fehlt dir etwas das Fundament, aber durch das Training und das Testspiel in der Länderspielpause ist Chris wieder in den Rhythmus gekommen und jetzt wieder bei 100 Prozent. Daher ist er momentan immer eine Option für die Startelf«, äußerte sich Seoane zum Weltmeister von 2014.
Drei Spieler fraglich
Möglicherweise könnte Kramer im Mittelfeld von Beginn an auflaufen. Denn der Einsatz von Julian Weigl steht, wie von einigen anderen Akteuren, noch auf der Kippe. Weigl fiel gegen Hoffenheim kurzfristig mit einer Zerrung aus. Seoane zum Personal: »Am zurückliegenden Wochenende hat sich zum Glück kein Spieler zusätzlich verletzt. Bei Max Wöber, Julian Weigl und Tomáš Čvančara gibt es Hoffnung, dass sie am Dienstag wieder dabei sein können. Es wird eine Geduldsprobe, bis wir bei den dreien endgültige Klarheit haben. Es ist gut möglich, dass die eine oder andere personelle Entscheidung erst am Spieltag fällt.«
Ob mit oder ohne die angeschlagenen Spieler: Der große Traum von Borussia heißt Pokalfinale in Berlin. Seoane: »Der DFB-Pokal ist ein spannender Wettbewerb mit seinen eigenen Gesetzen. Wir möchten unbedingt eine Runde weiterkommen und haben natürlich auch den Traum, nach Berlin zu kommen. Aber es bringt nichts, jetzt schon so weit zu denken. Wir müssen uns allein auf unsere Arbeit und das Spiel gegen Wolfsburg fokussieren. Wir wissen um die Schwierigkeit dieser Aufgabe, spielen aber zuhause vor unseren eigenen Fans. Das gibt uns nochmal eine ganz spezielle Motivation.« Mit einem Sieg gegen Wolfsburg würden die Fohlen dem Endspiel in der Bundeshauptstadt einen Schritt näher kommen…