Baustelle Borussia: Kaderplanung – Erste Entscheidungen in den kommenden Tagen

Borussias Geschäftsführer Sport Roland Virkus hat in diesen Tagen viel zu telefonieren. Foto: Dirk Päffgen

Noch ein Spiel gilt es sauber über die Bühne zu bringen, dann ist Saison 2023/24 für Borussia Mönchengladbach Geschichte. Eine solche geschrieben haben die Fohlen sicherlich nicht, zumindest keine erfolgreiche. Unterdessen laufen die Planungen für die neue Spielzeit. Mit ersten Entscheidungen ist zu rechnen. Unsere aktuelle ‚Baustelle Borussia‘, präsentiert von der Schotes Firmengruppe aus Mönchengladbach.

Wenn Schiedsrichter Daniel Schlager am Samstag die Partie zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach in der MHP-Arena abgepfiffen hat, dann wird es unterschiedliche Gemütslagen geben. Auf der einen Seite die Schwaben, die nach einer herausragenden Spielzeit nächstes Jahr in der Königsklasse antreten und das gebührend feiern werden.

Auf der anderen Seite die Fohlen, die froh sein werden und drei Kreuzzeichen machen dürften, dass diese Spielzeit endlich vorbei ist, man mit einem blauen Auge davon gekommen ist, und auch in 2024/25 in der Eliteklasse des deutschen Fußballs mitmischen darf. Damit das Ergebnis dann ein besseres werden kann – und das muss es auch – werden die Borussen nach Saisonende die Köpfe zusammenstecken und in die Analyse gehen.

Vor allem Roland Virkus, Nils Schmadtke und Gerardo Seoane werden das tun. »Wir werden uns nächste Woche zusammensetzen und versuchen, die gesamte Saison aufzuarbeiten. Wir sind ganz sicher nicht mit allem zufrieden. Es gab positive Punkte, aber auch weniger positive Dinge«, sagte Seoane auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit Stuttgart. »Es gilt die richtigen Ansätze und notwendigen Maßnahmen zu finden, wie wir uns in der nächsten Saison verbessern können. Zudem müssen wir uns Gedanken machen, was wir dem Kader im Sommer von extern hinzufügen müssen.«

Noch keine endgültige Entscheidung bei Jordan

Dazu wird zunächst zu klären sein, für was für einen Fußball die Fohlenelf stehen soll und wie dieser aussehen soll. Denn das wird entscheidend sein für die Aktivitäten auf dem Transfermarkt. Mit den Überlegungen verbunden ist die Personalie Jordan Siebatcheu. Der Angreifer ist bis Saisonende von Union Berlin ausgeliehen. Jüngst berichtete der Berliner Kurier, dass man am linken Niederrhein die Kaufoption in Höhe von 5 Millionen ziehen wird. Unabhängig davon, dass diese Summe zu hochgegriffen ist, gibt es da noch keinen Vollzug. »Es gibt weder negativ noch positiv etwas zu verkünden«, sagt Virkus und begründet. »Wir müssen uns die Frage stellen: Ist er der Spieler für den Fußball, den wir spielen wollen. Das ist Teil der Analyse.«

Entscheidung bei Lainer steht an, Sander im Anflug

In jedem Fall bleiben soll Stefan Lainer. Der Vertrag des Österreichers läuft zum Saisonende aus. »Wir sind mit Stevie in Gesprächen. Er ist bei uns eingeplant. Stevie möchte das Gefühl haben, dass er ein wichtiger Spieler ist und spielt. Stevie ist ehrgeizig und hat Ambitionen. Solche Spieler will man immer in seinem Kader haben«, so Virkus. »Ich hoffe, dass wir nach dem Stuttgart-Spiel verkünden können, wie die Gespräche ausgegangen sind.«

Mit Ambitionen dürfte gemeint sein, dass Lainer die Chance sehen muss, regelmäßig spielen zu können. Eine Stammplatzgarantie gibt es  sowieso nicht, die muss man sich erarbeiten. Zudem will man bei den Borussen auch seinen Weg einhalten  und jungen Spielern Einsatzzeiten geben. Damit muss der Österreicher „klarkommen“.

Unterdessen steht der erste Neuzugang für die kommende Spielzeit nahezu fest, nur eingetütet ist er noch nicht. Klar ist aber, dass Philipp Sander von Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel zu den Borussen wechseln wird. Die Fohlen nutzten dabei eine Ausstiegsklausel und müssen berichtete 2 Millionen Euro an die ‚Störche‘ überweisen. Ein Schnäppchen für einen solchen Spieler und ein Top-Deal. Schließlich war der 26-Jährige nicht „nur“ absoluter Leistungsträger und Führungsspieler, sondern zudem auch noch Kapitän der Kieler.

Bestätigen wollte Virkus den Transfer vor der Partie beim VfB zwar noch nicht gänzlich. Aber er ließ durchblicken, dass ein Vollzug nicht mehr lange auf sich warten lässt. »Wir sind in den Gesprächen sehr weit. Er ist ein guter Junge. Er hat Bock auf Borussia und wir gehen davon aus, dass wir es relativ zeitnah verkünden«, so Borussias Geschäftsführer Sport.

Sippel soll bleiben, Kersken vor Wechsel – Olschowsky wohl auch

Gleiches dürfte für das Torhüterteam gelten. Hier steht vor allem die Vertragsverlängerung von Tobias Sippel ins Haus. Der mittlerweile 36-Jährige soll weiterhin Teil des Teams bleiben und vor allem die Trainingsqualität mit hochhalten. Bei den Borussen schätzt man vor allem, dass Sippel seine Rolle kennt und diese voll annimmt. »Wir gehen davon aus, dass Tobi bleibt. Es ist noch nicht in trockenen Tüchern, aber wir sind schon sehr weit. 

Ganz im Gegenteil zu Jan Olschowsky. »Ihn nochmal als Nummer zwei oder drei zu nehmen, macht keinen Sinn«, stellt Virkus klar und erläutert. »Der Junge hatte noch gar keine Spiele auf einem Niveau, wo er sich weiterentwickeln kann. Da stellt sich die Frage, was man da macht«. Eine Ausleihe zu einem Klub, wo er in der 3. Liga aufwärts regelmäßig spielen kann, dürfte der Plan sein.

Ein weiterer Torhüter, der bei den Borussen unter Vertrag steht, ist Jonas Kersken. Der 23-Jährige spielt auf Leihbasis bei Arminia Bielefeld und dürfte das beim Drittligisten wohl auch in der kommenden Spielzeit tun. Wie mehrere Medien berichten, will die Arminia seine Nummer eins in Ostwestfalen halten. 

Bei den Borussen hat Kersken (Marktwert 200.000 Euro) noch ein Jahr Vertrag und dürfte für die Arminen erschwinglich sein. Auch hier dürfte es bald Vollzug geben. Für Kersken macht der Wechsel absolut Sinn. Ist er in Bielefeld doch die Nummer eins und kann sich in der 3. Liga weiterentwickeln und interessant für noch höhere Aufgaben machen. Das, was bei Borussia bei diesem Überangebot an guten Torhütern nicht möglich wäre. 

Wer folgt auf Fabian Otte?

Zu den Torhütern hinzukommen soll dann noch ein junger Torhüter. Hier dürfte U19-Torhüter Tiago Pereira Cardoso die besten Chancen haben. Der luxemburgische Nationaltorhüter gilt als großes Torhüter-Talent und soll im Training mit den Profis lernen und sich weiterentwickeln. Wer das als Verantwortlicher in Zukunft mit fördern wird, steht noch nicht fest. Denn bekanntlich zieht es Torwart-Trainer Fabian Otte zum US-Verband. Sein Nachfolger soll laut Rheinischer Post Simon Henzler vom FC Schalke 04 werden. Bestätigt ist das allerdings noch nicht. 

Borussia benötigt Einnahmen für weitere Transfers

Wann die Borussen in Sachen Zugänge dann wieder etwas verkünden können, bleibt abzuwarten. Denn Virkus muss erst einnehmen, um das Gesicht des Kaders weiter verändern zu können. »Es ist so, dass wir schon etwas machen können, aber dann sind wir beschränkt«, sagt Virkus in Bezug auf die Frage, ob man auch Spieler holen kann, ohne zuvor Einnahmen zu generieren. »Wir beobachten den Markt und wir müssen genau schauen, was zu unserem Fußball passt«, so Borussias Geschäftsführer Sport weiter. 

Sprich, es müssen also Erlöse getätigt werden, um die Vorstellungen bestmöglich umsetzen zu können.  Manu Koné und Nico Elvedi gelten hier als Kandidaten, die eine ordentliche Summe in die Kasse spülen können. Max Wöber dürfte derweil für die Fohlen kaum zu stemmen sein. Die kommenden Tage und Wochen dürften interessant und spannend werden bei Borussia. Es gilt, die eine und andere Baustelle noch zu schließen… 

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