Enttäuschte Borussen nach der siebten Saisonniederlage. Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Eibner-Pressefoto/Florian Wiegand
Borussia konnte in Frankfurt zum wiederholten Male eine Führung nicht über die Zeit retten und gab das Spiel in den Schlussminuten noch komplett aus der Hand. Dementsprechend zeigten sich die Akteure auch enttäuscht über die Last-Minute-Niederlage. Der Nachbericht mit den Reaktionen, präsentiert von der Schotes Firmengruppe.
Der Platzverweis war der Genickbruch
Den Jahresabschluss in der Bundesliga hätte sich Borussia Mönchengladbach sicherlich komplett anders vorgestellt. Bis zur 89. Spielminute sah die Fohlenelf wie der sichere Sieger aus, bevor sich die Partie komplett wendete. Maximilian Wöber wurde am Mittwochabend zum tragischen Helden. Mit seinem wuchtigen Kopfball, gleichbedeutend mit seinem ersten Treffer für Borussia, brachte er die Gäste vom linken Niederrhein in Front. Doch in jener Minute sah der Österreicher die Gelb-Rote Karte, somit nahm die Partie ihre Wendung. »Die Rote Karte gegen Max Wöber hat uns ein wenig das Genick gebrochen«, sagte Robin Hack. Auch Borussias Trainer Gerardo Seoane war der Meinung, dass »der Platzverweis gegen Max Wöber einen Einfluss auf das Spiel hatte, allerdings hätten wir die beiden Szenen, die zu den Gegentoren geführt haben, auch mit einem Mann weniger viel besser verteidigen müssen.«
Die bis dato eher harmlosen Frankfurter profitierten in der Nachspielzeit enorm von der Überzahl und erhöhten den Druck auf die Fohlen so stark, bis sie diesem nicht mehr standhalten konnten. »Diese Niederlage ist sehr ärgerlich für uns. Wir haben bis zur letzten Minute versucht, die Führung bzw. dann das Unentschieden mit Mann und Maus zu verteidigen. Am Ende fahren wir ohne etwas Zählbares nach Hause«, fasste es Hack zusammen. Zwar führten die Borussen über weite Strecken des Spiels, verpassten es aber in Halbzeit zwei auch, den ein oder anderen Konter sauberer auszuspielen. Hack: »In der zweiten Halbzeit hätten wir es mit Ball etwas besser machen und für mehr Entlastung sorgen müssen.«
Deutliche Worte von Julian Weigl
Kapitän Julian Weigl ärgerte sich nach der siebten Saisonniederlage extrem über die Tatsache, dass die Fohlen mal wieder eine Führung verspielten. »Es ärgert mich ungemein, dass wir hier am Ende mit leeren Händen dastehen. Wenn du so lange führst, fast alles wegverteidigst und defensiv kaum etwas zulässt, musst du so eine Führung einfach über die Zeit bringen. Und wenn du dann so spät den Ausgleich kassierst, musst du alles dafür tun, wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Das ist uns nicht gelungen und das tut extrem weh«, resümierte Weigl. Der 28-Jährige weiß auch, dass die Gladbacher dieses Manko nach der Winterpause dringend abstellen müssen. »Wir haben in dieser Saison schon mehrere Male eine Führung noch spät aus der Hand gegeben. Das kann mit einer jungen Mannschaft passieren, dennoch müssen wir uns auch in dieser Hinsicht weiterentwickeln. Das abzustellen, muss unsere Aufgabe für die Rückrunde sein«, brachte es Weigl auf den Punkt.
Seoane zeigte sich ebenfalls enttäuscht von dem Ergebnis in der Mainmetropole. »Diese Niederlage ist sehr hart für uns. Wenn du so lange führst und das Spiel dann in der Nachspielzeit noch komplett aus der Hand gibst, ist das extrem enttäuschend und auch etwas frustrierend. Wir haben über weite Strecken eine gute Leistung gezeigt, standen sehr kompakt und haben den Frankfurtern keine Räume gegeben. Phasenweise haben wir auch gut umgeschaltet und gut Fußball gespielt«, sah der Schweizer zumindest noch ein paar positive Aspekte.
Gemischte Gefühle
Durch die neuerliche Niederlage schließt Borussia das Fußballjahr 2023 in der Bundesliga auf dem zwölften Tabellenplatz ab. Die Fohlen befinden sich mit 17 Punkten im Niemandsland. Sieben Zähler trennen die Mannschaft jeweils von den Abstiegsrängen sowie den internationalen Plätzen. Das größte Manko ist die anfällige Defensive, denn mit 35 Gegentoren ist nur die Hintermannschaft von Aufsteiger Darmstadt schlechter (41). Deshalb tat sich Hack auch schwer, die bisherigen Spiele einzuordnen. »Die Zwischenbilanz nach 16 Spieltagen fällt gemischt aus. Wir haben ein paar Dinge ganz gut, aber auch vieles nicht so gut gemacht. Auf jeden Fall können wir aus den Spielen einiges lernen und unsere Schlüsse ziehen. Nach der Winterpause werden wir im neuen Jahr wieder voll angreifen«, sagte der 25-Jährige. Die Fohlen haben also nach den besinnlichen Tagen noch eine Menge Arbeit vor sich, um die Entwicklung der noch jungen Mannschaft auch nachhaltig voranzutreiben.