‚Borussia-Tresor’ von Bayer 04 nicht zu knacken – »Defensiv haben wir alles gegeben und wahnsinnig viel investiert«

Luca Netz hatte gegen Bayer 04 für die Borussen mit die beste Möglichkeit. Foto: Dirk Päffgen.

Einen Punkt beim immer noch ungeschlagenen Tabellenführer aus Leverkusen ergattert. Die Werkself ‚feuerte‘ nahezu aus allen Lagen, doch Borussia Mönchengladbach hielt dem Druck stand. Vor allem die kämpferische Leistung und die Abwehrarbeit stimmten an diesem Abend.

Als Schiedsrichter Deniz Aytekin die Partie in Der BayArena nach 94 Minuten abgepfiffen hatte, viel einem als Beobachter und Sympathisant der Fohlenelf erstmal ein Stein vomHerzen und man musste erstmal tief durchatmen. Gleiches konnte man bei der Fohlenelf beobachten. Hatte sie doch über die gesamte Spielzeit die spielerisch und druckend überlegene Werkself ihn Schach gehalten und schlussendlich einen Punkt aus Leverkusen entführt.

Abzusehen war das im Vorfeld nicht unbedingt. Zwar liegen beide Städte/Stadien kilometermäßig nicht allzu weit auseinander (75 Kilometer), doch in der Tabelle trennen beide Klubs Welten. Auch nach diesem Duell ist Leverkusen unbesiegt. 28 Pflichtspiele hat Bayer in Serie nicht verloren (24 Siege, 4 Remis). Ds schaffte nie zuvor ein deutsches Team im Profi-Bereich.

»Wir hatten einen hervorragenden Torhüter, haben gut und tief verteidigt«

Und in dieser Spielzeit hatte die Alonso-Truppe zudem in all ihren bisherigen Spielen mindestens einmal getroffen. Dass das an diesem Abend Ende Januar 2024 nicht gelang, war ein Verdienst der Fohlenelf, die auf der einen Seite einen starken Torhüter Moritz Nicolas hatte und auf der anderen Seite gemeinsam und konsequent gegen den Ball arbeitete.

Apropos Ball. Die Fohlen überließen diesen der Werkself und hatten mit einer Fünferkette den Matchplan, tief zu verteidigen und nach Möglichkeit nichts zuzulassen. »Wir haben gezwungenermaßen sehr defensiv agiert, aber man muss herausheben, dass die Mannschaft es akzeptiert hat und sich den Aufgaben gestellt hat, die sicher etwas weniger Spaß machen«, sagte Gerardo Seoane. »Wir hatten einen hervorragenden Torhüter, haben gut und tief verteidigt.«

Dass das gegen eine solche starke Mannschaft nicht vollends gelingt, ist klar. Dennoch hatte Bayer 04, bis auf die Möglichkeit von Wirtz, der freistehend vorm Tor vergab, überwiegend Fernschüsse. Die Alonso-Truppe suchte verzweifelt die Kombination für Gladbachs Tresor, fand sie aber nicht. »Defensiv haben wir alles gegeben und wahnsinnig viel investiert,« lobte Florian Neuhaus, der erstmals seit knapp zwei Monaten (2. Dezember 2023) wieder in der Startelf gestanden hatte.

Den Laden bis zum Schluss und in der Nachspielzeit dicht gehalten

»Wir wollten kompakt stehen und die Räume eng machen, um die Leverkusener nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Dass man so eine Mannschaft aber nicht über 90 Minuten in den Griff kriegen kann, ist auch klar«, sagte Moritz Nicolas, der alle acht Torschüsse auf sein Tor abwehrte. »Aber unter dem Strich steht das 0:0, mit dem wir sehr zufrieden sind.«

Was man durchaus auch sein kann. Immerhin gab die Werkself 28 (!) Torschüsse ab, aber keiner fand den Weg ins Tor. Die Borussen haben auch in der Schlussphase alles reingehauen und hielten auch da dem Druck stand. Da gesellte sich die Fohlenelf dann nicht zu RB Leipzig und Augsburg, die jüngst gegen Leverkusen beide in der Nachspielzeit den ‚Knock-Out‘ hinnehmen mussten.

Gerade nach der Heim-Pleite gegen Augsburg tat und tut der ‚Bonuspunkt‘ den Borussen gut. »Mit der Leistung der Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Man hat gesehen, dass jeder für den anderen gekämpft hat. Durch unsere gute Defensivleistung konnten wir den Punkt mitnehmen«, freute sich Roland Virkus. »Leverkusen hatte zwar mehr Spielanteile, hat offensiv aber nur wenige Lösungen gefunden. Wir haben über das gesamte Spiel hinweg gut verteidigt und es ihnen so schwer gemacht.«

»Insgesamt nach vorne zu wenig kreiert«

Glück gehört an so einem Abend dann auch dazu, aber das erarbeitet sich eben auch der Tüchtige. Diesmal war das Spielglück aber auch auf unserer Seite, wusste Seoane und Neuhaus fügte an: »Wir nehmen den Punkt gerne mit und können zufrieden zurück nach Mönchengladbach fahren.«

Und in der ‚Linie 2900‘ werden die Borussen dann womöglich schon auch darüber gesprochen haben, dass mehr Entlastung gutgetan hätte. Unter dem Strich hatten die Borussen lediglich 33 Prozent Ballbesitz. »Es gab Phasen, in der wir uns auch offensiv zeigen konnten, aber insgesamt haben wir im Spiel nach vorne zu wenig kreiert«, haderte Virkus.» In der Schlussphase war zu erwarten, dass Bayer noch einmal auf den Führungstreffer drängt, da haben wir das nötige Quäntchen Glück gehabt.«

»Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir aus der eigenen Hälfte herausgekommen sind. Wir hatten dann auch gleich eine gute Chance durch Luca Netz, aber insgesamt war Leverkusen wirklich sehr dominant«, musste Neuhaus zugeben. »Etwas mehr Ballbesitzphasen für uns wären auf jeden Fall gut gewesen.«

Bayer Leverkusen hat sich an den konsequent und leidenschaftlich verteidigenden Borussen die Zähe ausgebissen, die Kombination für den Tresor haben sie nicht finden können. Das ist ein Verdienst aller Borussen.

Mit diesem guten Gefühl kann man nun in die nicht minderwertig fordernde Aufgabe gegen den FC Bayern München gehen. So gab Moritz Nicolas am Ende eines anstrengenden Abends die Parole aus: »Am kommenden Wochenende erwartet uns beim FC Bayern das nächste schwierige Spiel, aber auch dort ist etwas möglich, wenn wir erneut so gut verteidigen …«

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