Ersatz für Elvedi ist als da! »Kämpfer und Krieger« Wöber kommt zur Borussia

Maximilian Wöber kommt leihweise von Leeds zu den Fohlen. Foto: picture alliance / EXPA / APA / picturedesk.com | EXPA

Borussia Mönchengladbach hat auf einen möglichen Abgang von Nico Elvedi reagiert und Maximilian Wöber verpflichtet. Der Österreicher kommt leihweise von Leeds United und unterschreibt einen bis Sommer 2024 gültigen Einjahresvertrag. Ob die Borussen anschließend eine Kaufoption für den Nationalspieler haben, ist nicht bekannt.

Er galt als Wunschspieler für die Innenverteidigung, nun ist der Deckel drauf. Bereits am letzten Tag des Trainingslagers der Borussen am Tegernsee hatte Roland Virkus das Interesse bestätigt. »Wir haben Interesse. Wir sind in guten Gesprächen und natürlich forcieren wir das Thema«, sagte Virkus am Freitagmittag. Die Rahmenbedingungen des Deals waren da längst ausgehandelt, denn Wöber wurde am Nachmittag bereits im Borussia-Park gesichtet – um den obligatorischen Medizincheck zu absolvieren.

»Max Wöber ist ein total interessanter Spieler. Er ist österreichischer Nationalspieler. Er hat dort Verantwortung übernommen. Er war der teuerste österreichische Spieler, der in die Premier League gewechselt ist«, so Virkus. »Wir glauben, dass er mit seiner Erfahrung der jungen Truppe guttun würde. Er ist ein Linksfuß, den wir lange nicht mehr in der Innenverteidigung hatten.«

Maximilian Wöber wechselt auf Leihbasis für eine Saison von Leeds United zu den Fohlen. Zwar steht der österreichische Nationalspieler beim neuen Klub von Ex-Borussen-Coach Daniel Farke noch bis 2027 unter Vertrag, konnte aber nachdem Premier League-Abstieg aufgrund einer im Vertrag verankerten Klausel auf Leihbasis wechseln.

Genau dieser Umstand machte den 25-Jährigen interessant für die Borussen, die sich so verstärkt um ihn bemühten und jetzt zuschlugen – unabhängig davon, wann und ob Nico Elvedi die Borussen in Richtung Wolverhampton verlässt. Diesbezüglich ließ Roland Virkus am letzten Tag des Trainingslagers am Tegernsee durchblicken, dass man »so schnell wie möglich Klarheit schaffen wolle, es aber noch einiges passieren muss.«

Flexibilität und Erfahrung als großer Faustpfand

Generell macht die Verpflichtung des Österreichers absolut Sinn. Erstens, weil der Deal eben finanziell zunächst überschaubar ist und weil Wöber, zweitens in jungen Jahren bereits eine Menge Erfahrung auf nationaler und internationaler Bühne mitbringt und kaum Eingewöhnung benötigt, weil er die deutsche Sprache versteht. »Die Erfahrung, die Max bei seinen bisherigen Vereinen, aber auch in der österreichischen Nationalmannschaft auf höchstem Niveau gesammelt hat, wird unserer jungen Mannschaft guttun«, sagt Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Wöber ist Linksfuß und kann zentral sowohl auf Links als auch auf Rechts eingesetzt werden. Und auch als Linksverteidiger kann er spielen. »Er ist ein Spieler, der sich nicht scheut, Verantwortung zu übernehmen. Als Linksfuß ist er zudem auch in taktischer Hinsicht ein echter Zugewinn und kann sowohl in der Innenverteidigung, aber auch auf der linken Seite eingesetzt werden«, zählt Virkus die Polyvalenz auf.

Wöber auf den Spuren von Martin Stranzl

»Ich bin ein Kämpfer, ein Krieger auf dem Platz. Ich lasse dort mein Leben. Darüber hinaus glaube ich, dass ich ganz gut mit dem Ball umgehen und das Spiel von hinten kontrollieren kann«, beschreibt sich Wöber in einem Interview auf der Webseite der Borussen und ergänzt: »Es ist immer etwas komisch, das von sich selbst zu behaupten, aber ich denke, dass ich auf dem Platz eine Führungspersönlichkeit bin. Und das möchte ich auch in meine neue Mannschaft miteinbringen.«

Wöber erhält bei den Borussen die Rückennummer 39 und tritt damit in die Fußstapfen seines Landsmanns Martin Stranzl. »Ich kenne Martin Stranzl natürlich noch und weiß, dass er hier eine Zeit lang Kapitän war. Es sind natürlich große Fußstapfen, in die ich trete«, ist sich der 25-Jährige bewusst. »Das war im Anfang gar nicht so bewusst und wurde mir erst beim Medizincheck klar, als ich sein Trikot mit der 39 gesehen habe. Ich hoffe aber, dass es ein gutes Omen für mich ist.«

Das ist dem 25-Jährigen zu wünschen. Und dann wird man im kommenden Sommer sehen, ob noch weitere Einsätze dazukommen können. Jedenfalls hat Roland Virkus gerade auch bei Julian Weigl bewiesen, dass er trotz vorhandener fester Kaufoption in der Lage ist, nachzuverhandeln… 

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