Skeptischer Blick: Gerardo Seoane rechnet erst am Ende ab. Foto: Dirk Päffgen
Am Samstag ist Borussia Mönchengladbach zu Gast bei Holstein Kiel. Nach zwei Niederlagen in Folge haben die Fohlen etwas gutzumachen. Welche Entwicklung Seoane dennoch positiv sieht und was seine Mannschaft für Stürmer Tim Kleindienst tun muss.
Sander nur Zuschauer bei Ex-Klub
Für Philipp Sander wäre die Partie in Kiel eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte gewesen. Unter der Woche stand er wieder auf dem Trainingsplatz und absolvierte Teile des Mannschaftstrainings, doch musste Sander an der einen oder anderen Stelle kürzertreten: »Philipp hat in dieser Woche einige Teile des Trainings mitgemacht. Er spürt aber, dass die Belastung eine andere Ermüdung mit sich bringt, als es vor seinem Infekt der Fall war«, sagte Borussias Trainer Gerardo Seone auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Für ihn käme ein Einsatz daher noch zu früh. Neben dem Ex-Kieler fehlen nach wie vor Moritz Nicolas, Nathan Ngoumou, Niklas Swider und Yvandro Borges Sanches. Der restliche Kader steht Seoane zur Verfügung – doch wird beispielsweise Franck Honorat noch keine 90 Minuten absolvieren können.
Umso wichtiger ist es, dass die Mannschaft gegen Kiel eine bessere Leistung abruft als zuvor: »In St. Pauli und gegen Freiburg hatten wir in allen Spielphasen etwas an unserer Leistung zu bemängeln«, befand Seoane. »In Dortmund haben wir einen anderen Auftritt gezeigt und in vielen Dingen einen Schritt nach vorne gemacht. Von unserer Spielweise war trotz der Niederlage eine Tendenz nach oben zu erkennen.« Daher gelte es nun, auf dieser Leistung aufzubauen.
Ein wichtiger Faktor sei die Zielstrebigkeit im Angriff: »Wir brauchen eine Spur mehr Klarheit im Spiel nach vorne und etwas mehr Entschlossenheit in den Zweikämpfen, um schlussendlich für mehr Torgefahr zu sorgen«, sagte Seoane, bei dem der kommende Gegner aus Kiel einen guten Eindruck hinterlassen habe: »Sie verteidigen kompakt, haben eine gute Struktur und agieren sehr diszipliniert. Sie haben auch eine hohe Aktivität, vereidigen mutig nach vorne und erzielen über die gesamte Saison hinweg viele Tore. Sie sind noch voll im Kampf um die Relegation dabei.«
Mehr Flanken für Kleindienst
Für Borussias Spiel ist Stürmer Tim Kleindienst unverzichtbar, doch auch er wartet seit dem Auswärtsspiel in Bremen am 15. März auf seinen 16. Saisontreffer. »Jeder Mittelstürmer wird an Toren gemessen, aber bei Tim wissen wir, dass sein Beitrag für das Team viel höher einzustufen ist als nur das Torschießen«, beurteilt Seoane seinen Spieler. Damit Kleindienst in Kiel wieder trifft, sieht der Trainer seine Teamkollegen in der Pflicht: »Er ist Stürmertyp, der der mit Flanken und Zuspielen beliefert werden muss. (…) Der Auftrag an die Mannschaft ist deshalb, ihn in den letzten vier Spielen wieder mehr in Szene zu setzen.«
Schließlich bleiben den Borussen nur noch vier Spiele, um einen Platz mit Berechtigung für das internationale Geschäft zu ergattern. Drei Punkte fehlen zu Mainz 05 auf dem Champions-League-Rang vier; gleichsam hat Gladbach nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem FC Augsburg auf Platz zehn. »Wir bleiben auf unserem Weg. Unser Hauptziel ist eine gute Tabellenplatzierung, daran halten wir fest«, betonte Seoane. Insgesamt erlebe er seine Mannschaft gegenüber der letzten Saison deutlich besser hinsichtlich Haltung und Spielweise. »Die Zeugnisse werden letztlich am Ende der Saison ausgegeben. Wir bleiben fokussiert und versuchen, die Runde bestmöglich abzuschließen.«
