1:2 in Saarbrücken! Borussias Traum von Berlin platzt in der Nachspielzeit

Enttäuschte Borussen nach der peinlichen Pleite in Saarbrücken. Foto: Dirk Päffgen

Für Borussia Mönchengladbach ist der Traum vom Pokalfinale in Berlin ausgeträumt. Am Dienstagabend verloren die Borussen im nachgeholten Viertelfinale des DFB-Pokals mit 1:2. Robin Hack brachte die Fohlen früh in Führung, in der Nachspielzeit erzielte der Drittligist den Siegtreffer gegen Fohlen, die nach der Pause zwar dominant warne, sich aber keine klare Torchance herausspielten.

Borussias Trainer Gerardo Seoane musste beim zweiten Anlauf im Saarland auf Jonas Omlin (Aufbautraining nach Schulter-OP), Tomáš Čvančara (Bänderriss im Sprunggelenk) und Alassane Plea (Knochenprellung) und auch Maximilian Wöber (Muskelprobleme) verzichten und nahm im Vergleich zum Remis im Derby vier Änderungen vor: Marvin Friedrich, Ko Itakura, Robin Hack und Rocco Reitz kamen für Joe Scally, Max Wöber, Manu Koné und Nathan Ngoumou.

Auch an diesem Abend regnete es Bindfäden im Saarland, doch der Platz war mit neuen Rasen zumindest in einem besseren Zustand als noch im Februar. Von Anpfiff an war es ein munterer Beginn. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne und kamen zu Abschlüssen. Erst die Fohlen über die rechte mit Honorat, in der Mitte konnte Thoelke klären (2.). Im Gegenzug zog Rabihic links an Elvedi vorbei und zog direkt ab – weit über das Tor (3.).

Erst trifft Hack, dann antwortet Naiv schnell

Fünf Minuten später führten die Fohlen. Nach Ballgewinn im Anschluss an eine FCS-Ecke ging es blitzschnell nach vorne. Honorat schnappte sich die Kugel von Gaus und nahm fahrt auf und legte im Strafraum zurück zu Hack, der cool zum 1:0 einschob (8.).

Ein tolles Tor, über das man sich aber nicht lange freuen konnte, denn der Drittligist schlug nur die Minuten später zurück. Rahibic suchte gegen eine luftige Gladbacher Defensive zunächst vergeblich Naifi. Itakura ging kurz dazwischen. Den Abpraller schnappte sich allerdings Naifi und feuerte das Leder aus 16 Metern knallhart zum 1:1-Ausgleich ins rechte Eck (11.). Drei Minuten später hätten die Borussen beinah ebenso geantwortet, aber Thoelke hinderte Reitz so gerade noch am Abschluss (14.).

Honorat vergibt die nächste Führung

Dann aber muss Honorat die erneute Führung erzielen. Nach Ballgewinn schalteten die Fohlen erneut schnell um. Doch der Franzose scheiterte aus 13 Metern an Thoelke, der auf der Torlinie rettete (18.). Auch die nächste Möglichkeit gehörte den Borussen. Honorat bediente Hack im Zentrum. Diesmal setzte der Torschütze die Kugel aber über das Tor (21.).

Fohlen überlegen, finden aber keine Lücke

Die Borussen machten das gut und hielten sich viel in der Hälfte der Saarländer auf. Was fehlte, war ein Tor. Zwei Ecken innerhalb kürzester Zeit brachten da auch nicht den gewünschten Erfolg (25., 26.). In der Folgezeit nahm sich die Partie eine kleine Auszeit, auf dem Rasen passierte nicht allzu viel. Saarbrücken zog sich mehr zurück, die Borussen hatten die Kugel und warteten auf die passende Lücke. Die fanden sie nicht und so ging es mit einem 1:1 in die Kabine.

Zum zweiten Durchgang gab es keine Wechsel. Gleich blieben auch die Verhältnisse. Die Fohlen hatten mehrheitlich den Ball und suchten die passende Lücke, um nach vorne zu stoßen. Schwieriger wurden auch die Platzverhältnisse. Oftmals blieb der Ball auf halber Strecke liegen, ein schnelles Spiel nahezu unmöglich. So versuchten es die Borussen wie Weigl mal aus der zweiten Reihe (52.). Nach einer Stunde dann der erste Schuss aufs Tor. Netz mit einem Lupfer aus 16 Metern auf das Tornetz (60.). Dann zog Neuhaus in den Strafraum. Dort war aber Sontheimer zur Stelle, welcher per Grätsche zur nächsten Ecke klärte, die im Anschluss nichts einbrachte (64.).

Borussia findet weiter keinen Türöffner, Saarbrücken gelingt der Lucky Punch

Ein paar Minuten später nahm Seoane einen Doppel-Wechsel vor und brachte Ngoumou und Koné (69.). Mittlerweile liefen also die letzten zwanzig Minuten und die Partie lebte von der Spannung ob des 1:1-Standes. Borussia versuchte es weiter, kam aber nicht durch gegen gut verteidigende Saarbrücker. Und auch, weil Ideen und Durchschlagskraft fehlten.

Eigentlich sah alles nach einer Verlängerung aus, doch kurz davor gelang Saarbrücken der Lucky Punch. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Brüncker und schoss Saarbrücken ins Halbfinale. Weigls Pass wurde angefangen und dann lief der mustergültige Konter über links mit Di Michele Sanchez, der auf Strafraumhöhe querlegte zu Brünker – und der Stürmer vollendete per Flachschuss aus 14 Metern ins linke Eck (90.+3).

Kurtz darauf war Schluss im Saarland und die Pokalsaison für die Borussen beendet. Das dem so ist, haben sie sich selbst zuzuschreiben weil sie es verpasst haben, das Spiel in nee ersten zwanzig Minuten für sich zu entscheiden und in der zweiten Hälfte spielerisch nichts zustande gebracht haben.

Die Kurzstatistik zum Spiel:

1. FC Saarbrücken: Schreiber – R. Becker (74. D. Becker), Thoelke, Zeitz, Boeder, Gaus – Kerber, Sontheimer (67. Civeja) – Naifi, Rabihic – Brünker

Weiter im Kader: Paterok (ETW), Di Michele Sanchez, Biada, Breuer, Günther-Schmidt, Rizzuto, Stehe

Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Friedrich, Itakura, Elvedi (81. Scally) – Weigl – Honorat, Reitz (69. Koné), Neuhaus, Netz (81. Lainer) – Hack, (69. Ngoumou) Jordan

Weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Jantschke, Kramer, Herrmann, Ranos

Tore: 0:1 Hack (8.), 1:1 Naifi (11.), 2:1 Brünker (90.+3)

Gelbe Karten: Sontheimer, Naifi / Elvedi

Bes. Vorkommnisse: Keine

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer: 16.903 (Ludwigsparkstadion, ausverkauft)

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