Nico Elvedi brachte die Fohlen in München in Front, am Ende hieß es 1:3. Foto: picture alliance / REUTERS | LEONHARD SIMON
Mit 1:3 unterlag Borussia Mönchengladbach am Samstag beim FC Bayern München. Nico Elvedi hatte die Fohlenelf in Führung gebracht, ehe die Bayern zwei Fehler ausnutzten und schlussendlich verdient gewannen.
Borussias Trainer Gerardo Seoane musste in München auf Jonas Omlin (Reha nach Schulter-OP), Lukas Ullrich (Trainingsrückstand, Ko Itakura (Asien-Cup), Maximilian Wöber (Aufbautraining), Tomáš Čvančara (Bänderriss im Sprunggelenk) und Alassane Plea (Aufbautraining nach Mittelfußprellung) verzichten. Im Vergleich zum Remis gegen Leverkusen gab es zwei Änderungen: Rocco Reitz und Nathan Ngoumou bekamen den Vorzug vor Robin Hack und Manu Koné.
Riesenschancen gleich zu Beginn für den FCB
Standesgemäß hatte der Rekordmeister von Beginn an viel Ballbesitz und spielte nach vorne. Beinah hätte es dann schon froh geklingelt, doch die Borussen hatten Glück, dass Sanés Hammer nur den Querbalken traf (5.). Fünf Minuten später erneut der Nationalspieler. Nach einem Müller-Pass tauchte er halbrechts frei vor Nicolas auf, setzte die Kugel aber neben den langen Pfosten (10.). Dann gab’s die erste Ecke für die Bayern, die nicht zum Erfolg führte (13.).
Die Fohlenelf, die sich im 4-1-4-1-System formierte, stand ganz schön unter Druck und kam kaum zur Entlastung. Nach einer Viertelstunde konnte Seoane kurz taktische Anweisungen geben, nach dem es in Bezug auf den DFL-Investor Schokotaler ‚regnete‘.
Auch nach dieser kurzen Unterbrechung hatten die Bayern das Heft komplett in der Hand und suchten den Dosenöffner. Kane kam dann aus etwa fünfzehn Metern zum Abschluss, die Borussen hatten aber die Füße dazwischen. Gleiches galt für den Schuss von Goretzka (20.).
Bayern weiter druckvoll, die Fohlen halten dagegen
6:0 Torschüsse hatten die Statistiker nach 25 Minuten notiert, doch auf der Anzeigetafel stand weiterhin die Null – weil die Borussen gemeinsam dagegenhielten und auch das Zentrum dicht machten, so dass der Bayern-Express nicht richtig ins Rollen kam. Nach einer knappen halben Stunde meldeten sich dann die Fohlen richtig in der Hälfte der Bayern zu Wort. Die erste Ecke gab’s, einbringen sollte die aber nichts (29.).
Erst klärt Nicolas stark, dann trifft Elvedi
Kurze Zeit später gab’s Freistoß für die Bayern, nach dem Neuhaus die Kugel vor dem Strafraum mit der Hand stoppte. Kane übernahm die Aufgabe und visierte das rechte obere Eck an, doch Nicolas fischte die Kugel heraus (31.).
Vier Minuten später führten dann plötzlich die Fohlen. Neuer leistete sich einen katastrophalen Fehlpass in Richtung Müller. Elvedi ging dazwischen und schaltete blitzschnell um und tauchte dann nach Doppelpass mit Jordan frei vor dem Tor auf und schob cool zum 0:1 ins untere rechte Toreck (35.)! In der Luft gelegen hatte das gewiss nicht, aber Manuel Neuer und Fehler gegen Gladbach – das ist nahezu Standard…
Bayern antwortet vor der Pause
Lange konnten sich die Borussen über die Führung nicht, denn in der 45. Minute kam Bayern zum Ausgleich. Die Fohlen waren nicht eng genug am Mann. Sané und Müller spielten sich rechts durch und sahen Pavlovic, er ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich vollendete. Mit diesem verdienten Ausgleich ging es in die Kabinen. Seitens der Borussen war es mutiger Auftritt im cleveren 4-1-4-1-System.
Die zweite Hälfte begann mit einem Abschluss für die Borussen. Netz probierte es aus der Distanz, weit neben den Pfosten (47.). Eine Minute später traf Musiala lediglich das Außennetz (48.). Bis zur 56. Minute passierte dann nicht allzu viel bei den Bayern – auch, wie die Borussen nach Wiederanpfiff mehr Spielanteile hatten als zu Beginn der Partie.
Hack erst stark, dann trifft Kane
Nach etwas über einer Stunde wechselte Seoane dann gleich dreifach und brachte Hack, Koné und Lainer (62.). Im weiteren Verlauf gab es dann kaum Gelegenheiten – vor allem für die Bayern nicht. Die Fohlen legten alles rein und kämpften. So wie Hack, der in Minute 68 erst gegen Boey die Kugel verlor, sie dann aber wieder am eigenen Strafraum zurückeroberte.
Zwei Minuten später brachte Kane die Bayern auf die Siegerstraße. Nicolas faustete nach einer Flanke im Luft-Duell mit Müller an der Kugel vorbei. Kane ließ sich im Rückraum nicht zweimal bitten und köpfte zum 2:1 ein (70.). Der VAR aus Köln hatte sich noch eingeschaltet und ein mögliches Foul von Müller überprüft, doch das war nicht der Fall.
de Ligt macht den Deckel drauf
Fünf Minuten vor Schluss dann die endgültige Entscheidung. Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld köpfte de Ligt wuchtig ein, Nicolas ohne Chance (85.). Das war der Schlusspunkt. Die Bayern gewannen am Ende verdient. Doch die Borussen hatten eine ordentliche Partie abgeliefert, da muss sich keiner schämen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
FC Bayern München: Neuer – Mazaroui (62. Boey), de Ligt, Dier, Davies (85. Guerreiro) – Pavlovic, Goretzka – Sané, Müller (71.Tel), Musiala – Kane
Weiter im Kader: Ullrich (EZW), Aznou, Krätzig, Choupo-Moting, Zaragoza, Zvonarek
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Friedrich, Elvedi, Netz (62. Lainer) – Weigl – Reitz (85. Fukuda), Neuhaus (62. Koné) – Honorat (89. Ranos), Ngoumou (62. Hack) – Jordan
Weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Chiarodia, Jantschke, Kramer
Tore: 0:1 Elvedi (35.), 1:1 Pavlovic (45.), 2:1 Kane (70.), 3:1 de Ligt (86.)
Gelbe Karten: – / Neuhaus
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 75.024 (Allianz-Arena)