2:2! Fohlen schenken Bremen einen Punkt im letzten Heimspiel

Rocco Reitz erzielte beide Tore beim 2:2 gegen Werder Bremen. Foto: Dirk Päffgen

Mit 2:2-Unentschieden trennte sich Borussia Mönchengladbach am Freitagabend vom SV Werder Bremen. Zwar blieb man so auch im letzten Heimspiel des Jahres ungeschlagen, muss sich aber ärgern, dass dieses nicht mit einem Sieg beendet hat. Rocco Reitz erzielte beide Tore für die Fohlenelf. 

Im Vergleich zur Niederlage gegen Union Berlin nahm Borussias Trainer Gerardo Seoane gegen Bremen zwei Änderungen vor: Der wieder zur Verfügung stehende Manu Koné kehrte in die Startelf zurück und verdrängte Christoph Kramer. Zudem ersetzte Robin Hack den erkranktenTomáš Čvančara. Ansonsten schickte Seoane die Elf von Berlin aufs Feld.

Verzichten mussten die Fohlen weiterhin auf Stefan Lainer (Aufbautraining nach Krebserkrankung), Hannes Wolf (Trainingsrückstand) Jonas Omlin (Reha nach Schulter-OP), Ko Itakura (Aufbautraining nach OP am Sprunggelenk), Lukas Ullrich (Reha nach Schulter-OP), Tony Jantschke (Faszienriss linker Oberschenkel) und Jordan Siebatcheu (Muskelfaserriss im Oberschenkel).

Vor dem Spiel gab es eine Schweigeminute für den am Freitag verstorbenen Rolf Göttel. Der 79-Jährige hat als „Stimme des Bökelbergs“ einen Platz in der Klub-Geschichte eingenommen. Die Borussen trugen zu seinen Ehren Trauerflor auf den weißen Jerseys.

Erst zwei Warnschüsse, dann trifft Werder

Den ersten Nadelstich setzten die Borussen. Koné fasste sich aus der Distanz ein Herz, Zetterer schnappte sicher zu (1.). Drei Minuten später meldeten sich auch die Gäste zu Wort. Borré nahm die Kugel nach einem zu abgewehrten Ball volley, aber ohne Gefahr für Nicolas (4.).

Dafür saß dann der nächste Abschluss der Gäste von der Weser. Nach einer Flanke von Weiser kam Borré im Zentrum völlig frei zum Abschluss und versenkte die Kugel zum 0:1 in den Maschen (7.).

Eine kalte Dusche für die Borussen, die beinah die passende Antwort gegeben hätten. Über Plea gelangte die Kugel zu Netz, der von der linken Seite auf den zweiten Pfosten zu Honorat flankte. Dessen Direktabnahme verunglückte etwas, doch es gab Ecke, die nichts einbrachte (9.). Zwei Minuten später schnappte Nicolas Duksch die Kugel im Strafraum so gerade noch vom Fuß (12.).

Bremen kauft Borussia den Schneid ab

Dann gab es eine fünfminütige Unterbrechung, weil aus der Nordkuve Schokotaler aufs Spielfeld geworfen wurden. Hintergrund war der mögliche Einstieg eines DFL-Investors, für den die Klubs am Montag mit knapper Mehrheit votiert hatten.

Unterdessen war es herzlich wenig, was von den Borussen kam. Die Bremer lagen verdient in Führung, hatten mehr vom Spiel und dominierten gegen ziemlich passive Fohlen. Bremen arbeitete konsequent gegen den Ball und kaufte den Borussen somit den Schneid ab. Dann eine gute Möglichkeit für die Fohlen. Honorat hatte auf rechts viel Platz und brachte das Leder flach in die Mitte, wo Plea aus vollem Lauf abzog und das Ziel nur um Haaresbreite verpasse (27.).

Dank Reitz steht es plötzlich 1:1

Die Fohlen schienen bereits im Winterschlaf zu sein. Anders konnte man sich diese Passivität nicht erklären. Nach einer halben Stunde mischte die Seoane-Truppe dann mehr mit. Neun Minuten vor der Pause tauchte Honorat vor Zetterer auf, würde vom Bremer Keeper aber rechtzeitig gestoppt (36.). Drei Minuten später setzte Plea die Kugel weit über das Gehäuse (39.).

Es sah alles andere nach einem Ausgleich für die Borussen aus. Doch genau dieser gelang dann noch vor der Pause. Mehrfach konnten die Bremer das Leder am eigenen Strafraum nicht klären. Dann schnappte sich Reitz von der Strafraumgrenze die Kugel und schlenzte sie unhaltbar zum 1:1-Ausgleich ins linke Eck (45.).

Mit diesem Ergebnis ging es nach sechs Minuten Nachspielzeit in die Kabinen. Für die Borussen war es kein unverdienter Zwischenstand, nach dem sie nach dem frühen Rückstand mit zunehmender Spieldauer besser wurden und durch Reitz zum Ausgleich kamen.

Fohlenelf mit Doppelchance gleich nach Wiederanpfiff, dann erneut Reitz

Erst setzte Koné die Kugel mit einem satten Schuss an den rechten Pfosten, ehe Zetterer den Nachschuss von Plea entschärfen konnte (47.). Zwei Minuten später war Werder-Keeper dann aber machtlos. Netz leitet das Ganze links vor der Mittellinie ein, zog nach innen und passte nach einem Doppelpass mit Plea rechts nach vorne zu Hack. Der lauerte schon am Strafraum und legte quer für Reitz. Der Shootingstar der letzten Wochen stoppte gegen Deman ein, lässt diesen so ins Leere laufen und schloss danach cool vor Zetterer ab – 2:1 für die Fohlen (49.)!

Wenige Minuten später hatte Schmid freistehend die Möglichkeit zum Ausgleich, setzte die Kugel aus der Distanz jedoch über den Kasten (53.). Nach einer knappen Stunde hätte Plea den Deckel so gut wie draufmachen können, doch sein Schuss strich um Zentimeter links am Tor vorbei (59.).

Duksch besorgt den Ausgleich

In der Folgezeit hatte sich die Partie eine Auszeit genommen. Die Borussen blieben aber konzentriert und versuchten es immer wieder mit Tempo, während Bremen es etwas kopflos versuchte. Ole Werner hatte das natürlich auch erkannt und brachte gleich zwei frische Kräfte. Stage fasste sich dann mal aus der Distanz ein Herz und verfehlte auch nur um Zentimeter (70.).

Sechs Minuten später war Bremen dann aber plötzlich zurück im Spiel. Eine Flanke aus dem linken Halbfeld hatte Nicolas vermeintlich sicher, doch Njinmah spritzte dazwischen. Ducksch nutzte die Situation und staubte zum 2:2 ab (76.). Ein Geschenk der Borussen.

VAR kassiert Rot für Kramer

In der Schlussphase war es dann ein offenes Spiel. Die Borussen versuchten wieder mehr Dominanz aufzubauen und suchten den Abschluss, bleibt aber an der vielbeinigen Bremer Defensive Hägen. In der Nachspielzeit kassierte Kramer erst Rot für ein Foulspiel an Weiser. Schiedsrichter Zwayer schaute sich die Szene aber nochmal an und entschied dann auf Gelbe Karte (90.+4). Das war der Schlusspunkt unter einer Partie, die 2:2 endete. Die Bremer werden mit dem Punkt gut leben können. Die Borussen werden sich ärgern, dass sie den Gästen von der Weser vor allem den Ausgleich schenkten und so den möglichen Heimsieg hergaben. Im letzten Spiel des Jahres geht es nun am kommenden Mittwoch zur Frankfurter Eintracht. 

Die Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Elvedi, Wöber – Weigl – Honorat (87. Neuhaus), Reitz (81. Kramer), Koné (87. Ranos), Netz – Hack (81. Ngoumou), Plea (90. Boges Sanches)

Weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Chiarodia, Friedrich, Herrmann

SV Werder Bremen: Zetterer – Veljković, Stark, Jung – Weiser, Stage, Deman (86. Agu) – Schmid (68. Njinmah), Bittencourt (68. Lynen) – Borré (90.+4 Kownacki), Duksch

Weiter im Kader: Pavlenka (ETW), Röcker, Groß, Keita, Woltemade

Tore: 0:1 Borré (7.), 1:1 Reitz (45.), 2:1 Reitz (49.), 2:2 Duksch (76.)

Gelbe Karten: Wöber, Honorat, Weigl, Kramer / Weiser, Schmid

Bes. Vorkommnisse: Keine

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 50.660 (Borussia-Park)

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