Borussia hatte in den Schlussminuten die Chance auf den Lucky-Punch. Foto: Dirk Päffgen
Die Lage rund um Borussia bleibt nach der Nullnummer gegen Union angespannt. Durch das Remis verpasste es die Fohlenelf, einen großen Befreiungsschlag zu landen. Letztlich nahmen die Verantwortlichen den Punkt aber mit. Die Reaktionen in unserem Nachbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe.
Am Sonntag war die beste Nachricht des Tages, so ehrlich muss man sein, dass sich die mehr oder wenigen direkten Mitkonkurrenten Mainz und Köln noch 1:1-Unentschieden trennten. Denn nach der Nullnummer von Borussia Mönchengladbach gegen Union Berlin drohte zwischenzeitlich sogar der Worst-Case und der Abstand auf Relegationsplatz 16 nur noch zwei magere Zähler zu betragen.
Seit zwei Monate ohne Heimsieg
Zuvor hätte sich die Fohlenelf aber auch selbst aus der tabellarischen Zwickmühle befreien können, landete aber nicht den erhofften ‚Dreier‘. Stattdessen brachten die Gladbacher in den 90 Minuten nicht zu viel zustande und man spürte bei beiden Teams, wie hoch der Druck war. »Es ist momentan für beide Mannschaften keine einfache Situation, das hat jeder gesehen«, gestand Marvin Friedrich. Zudem fand er, dass es »über 90 Minuten ein enges Spiel war und gerade am Ende hat Union nochmal alles über Flanken versucht. Das war schwierig zu verteidigen.« Dass den Köpenickern kein Tor gelang, lag am einmal mehr starken Moritz Nicolas.
In der Schlussphase, vor allem nach den Einwechslungen von Nathan Ngoumou und Franck Honorat, wurden die Borussen jedoch auch etwas gefährlicher. Deshalb haderte Friedrich mit den vergebenen Chancen. »Wenn wir in der letzten Aktion ein bisschen Glück gehabt hätten, wäre uns vielleicht noch der Lucky Punch gelungen.« Dennoch nahmen der Verteidiger und seine Kollegen »das Unentschieden und den Punkt mit. Natürlich wollten wir unbedingt zuhause gewinnen.« Der letzte Heimsieg gelang den Fohlen Ende Februar gegen Bochum (5:2).
Fohlen treten weiter auf der Stelle
Gerardo Seoane war mit dem Ergebnis, wie könnte es in dieser Konstellation auch anders sein, nicht zufrieden. »Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir im Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten nicht drei Punkte einfahren konnten. In der zweiten Halbzeit ist es uns nicht gelungen, ähnlich wie in der ersten, ein bisschen mehr die Tiefe anzugreifen, und den Gegner mit Tempo vor Probleme zu stellen«, meinte Borussias Trainer. Dass seine Mannschaft aber nicht mutiger und zielstrebiger agierte, lag für den Schweizer wohl an der Last-Minute-Niederlage in Hoffenheim. »Ich denke, dass man der Mannschaft angemerkt hat, dass sie vor einer Woche vier Tore geschluckt hat und in der 94. das Spiel noch aus der Hand gegeben hat. Ich glaube, dass das Resultat letzte Woche und die Gesamtsituation Einfluss hatten auf die mentale Performance in diesem Spiel. Die Mannschaft war eher reagierend und nicht agierend und hat sich meistens für die vorsichtige Passlinie entschieden, und ist weniger ins Eins-gegen-Eins gegangen. Insgesamt hat etwas der Mut gefehlt«, nannte Seoane die Gründe.
In der Tabelle dürfen sich die Fohlen also weiterhin fleißig bei den Mannschaften im Tabellenkeller bedanken, dass das Polster vor der Abstiegszone noch groß genug ist. Seit Wochen stagniert die komplette Entwicklung der Mannschaft und es mangelt etwas an Phantasie, dass sich dies in den letzten drei Spielen noch signifikant ändert. Die nächste Möglichkeit, es allen besser zu beweisen, bietet sich am nächsten Samstag beim Auswärtsspiel in Bremen. Dafür fordert Seoane, »mit mehr Vertrauen in die eigene Qualität aufzutreten.«