Fohlen müssen sich nach deutlicher Niederlage »an die eigene Nase fassen«

Gegen Union hatte Borussia das Nachsehen. Foto: Dirk Päffgen

Borussia kassierte bei Union die dritte Auswärtsniederlage der Saison. Das 1:3 aus Sicht der Fohlen ging völlig in Ordnung, da sie deutlich zu wenig investierten. Am Ende einer anstrengenden Woche war die Frische nicht mehr vorhanden, um sich gegen den Punktverlust zu stemmen. Unser Nachbericht mit den Reaktionen der Verantwortlichen, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Schon vor dem Spiel zwischen Union Berlin und Borussia Mönchengladbach ahnte man, dass für die Elf vom Niederrhein eine komplizierte Aufgabe bevorstand. Zwar schafften die Borussen am Dienstagabend den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals, doch zwei Faktoren sprachen für die Eisernen. Die Köpenicker hatten ganze zehn Tage Zeit, um sich auf das Spiel vorzubereiten. Zudem feierte der neue Trainer Nenad Bjelica sein Bundesliga-Debüt. Und so zeigten die Fohlen am Samstagnachmittag an der Alten Försterei leider ihr anderes Gesicht und konnten schon zum vierten Mal in dieser Saison nicht gegen ein Schlusslicht gewinnen. 

»Wir sind nicht gut in das Spiel hereingekommen. Union war immer einen Schritt schneller und hat viele zweiten Bälle gewonnen. Wir haben es auch nicht geschafft, selbst für gefährliche Aktionen zu sorgen. Der 0:1-Pausenrückstand war schon etwas schmeichelhaft für uns, weil die Berliner noch die eine andere gute Offensivaktion mehr hatten. Kurz nach der Pause haben wir dann nach einer Ecke das 0:2 kassiert«, fasste Julian Weigl zusammen. Auch der Anschlusstreffer von Alassane Plea zeigte kaum Wirkung und kam letztlich auch viel zu spät. 

Borussias Knackpunkt ist die Defensive 

Christoph Kramer nannte weitere Gründe für die Niederlage: »Man muss nicht darüber reden, dass die Niederlage in Ordnung geht, weil wir es einfach nicht gut gemacht haben. Wir haben keine Ruhe ins Spiel bekommen und hatten den Ball zu oft in unserer Hälfte. Das hat uns definitiv am meisten wehgetan. Wir haben den Ball viel zu selten in die Berliner Spielhälfte bekommen. Und wenn wir es mal geschafft haben, kam er meist schnell wieder zurück. Auch schon vor dem 1:0 hatte ich nicht das Gefühl, dass wir kompakt stehen und wir in der Defensive Sicherheit ausstrahlen.« 

Vor allem die Defensive ist und bleibt ein Knackpunkt im Spiel der Fohlen. Mit 31 Gegentoren hat Gladbach die zweitschlechteste Abwehr der Liga, nur Darmstadt kassierte noch mehr Treffer Gegentore (37). Gegen die letzten Vier der Liga kassierte Borussia elf Tore – zu viel. Am Ende einer kräftezehrenden Woche mit drei Spielen bleibt vielleicht auch die Erkenntnis, dass in Berlin kaum ein Akteur Normalform aufwies. Außerdem scheint der Kader mit den aktuell vielen verletzten Spielern den Qualitätsverlust nicht auffangen zu können. Logisch also, dass die Niederlage die zuletzt gute Stimmung etwas trübt. »Das ist nach der guten Phase, die wir zuletzt hatten, sehr enttäuschend«, stellte Kramer klar. 

Schmadtke und Seoane mit deutlichen Worten 

Sportdirektor Nils Schmadtke verbarg seine Enttäuschung nicht: »Wir sind alle sehr enttäuscht, denn wir waren eigentlich sehr gut vorbereitet und hatten uns von der Partie wesentlich mehr erhofft. Wir haben das Spiel nicht so angenommen, wie wir es hätten tun müssen. Gerade im Spielaufbau waren wir viel zu unsauber. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Wir haben immer wieder betont, dass es mit unserer jungen Truppe Rückschläge geben wird – und jetzt ist es eben hier bei Union Berlin passiert. Wir müssen diese Niederlage aufarbeiten und dann wieder zu unserer alten Stärke und auf unseren Weg zurückkehren.«

Gerardo Seoane, Borussias Trainer, fand ebenfalls wenig Argumente für seine Mannschaft. »Es ist ein leistungsgerechtes Ergebnis. Wir haben von Anfang an unser Spiel nicht auf den Platz bekommen – sowohl mit als auch gegen den Ball. Entsprechend sind wir mit unserer Leistung auch nicht zufrieden. Jetzt gilt es einiges aufzuarbeiten. Zwar haben wir in den vergangenen Spielen viel Energie aufgebracht, weswegen es unter anderem an der mentalen und physischen Frische gelegen haben könnte. Das darf aber keine Ausrede sein, denn wenn wir im Pokal spielen wollen, dann müssen wir es auch schaffen in der Liga auf den Punkt bereit zu sein«, sagte der Schweizer. 

Bis zum letzten Heimspiel 2023 am Freitagabend gegen den SV Werder Bremen bleibt den Borussen also ein wenig Zeit, um die Niederlage aus den Köpfen zu bekommen. Hoffnungsschimmer für die Fohlenelf: Die Bremer holten 13 ihrer 14 Punkte im eigenen Stadion und sind demnach noch ohne Auswärtssieg. Wenn Borussia sich im Gegensatz zum Spiel bei Union deutlich steigert, könnte das auch nach dem 15. Spieltag so bleiben. 

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