Furiose Partie in Darmstadt endete mit Aufholjagd – »Ging darum, Ehre zu zeigen«

Borussia erkämpfte sich in Darmstadt noch ein 3:3. Foto: Dirk Päffgen

Die zwei Gesichter der Borussia: In Darmstadt brachten die Fohlen in der ersten Halbzeit nichts zustande und zeigten die bisher schwächste Leistung der Saison. Daraufhin gelang der Fohlenelf im zweiten Spielabschnitt eine starke Reaktion. Die Stimmen der Verantwortlichen in unserem Nachbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Eine Halbzeit zum vergessen 

»In Darmstadt kommt es auf eine große Kampf- und Laufbereitschaft an«, sagte Gerardo Seoane vor der Partie zwischen dem SV Darmstadt und Borussia Mönchengladbach. Genau das ließen die Fohlen im ersten Spielabschnitt schmerzlichst vermissen. Kampf, Willen und Einsatzbereitschaft waren schlichtweg nicht vorhanden. Tugenden, die die Fohlenelf in den ersten drei Partien noch auf den Platz brachte. Stattdessen wirkte die Hintermannschaft sehr schläfrig, das Stellungsspiel offenbarte große Schwächen. 

»Die erste Hälfte von uns war gar nichts. Der Trainer hätte nahezu alle elf Spieler auswechseln können. Wir müssen das knallhart analysieren. Wir wussten genau, was auf uns zukommt, aber waren nicht auf dem Platz. Darmstadt war griffiger und hat fast alle zweiten Bälle gewonnen«, sagte Julian Weigl zur ersten Halbzeit. 

Die Ansprache des Trainers sowie auch die Umstellung in der Halbzeit zeigten Wirkung. Allerdings gehörte auch zur Wahrheit, dass die Hausherren nach der Roten Karte das Fußballspielen nahezu einstellten. »Der Spieler will den Ball nicht absichtlich mit der Hand spielen, trifft ihn aber letztlich mit der Hand. Für uns war es glücklich, denn so hatten wir die Chance, das Spiel zu drehen«, bewertete Weigl die Szene. Auch Gerardo Seoane wusste, dass der Platzverweis entscheidend war. 

Seoane genießt zweite Halbzeit mit Vorsicht 

»Ich glaube nicht, dass wir ohne die Elfmeter-Szene zurückgekommen wären. Dafür war die erste Halbzeit nicht gut genug«, gab Borussias Trainer offen und ehrlich zu. Seoane fuhr weiter fort: »Die gute zweite Halbzeit muss man mit Vorsicht genießen, schließlich waren wir in Überzahl und das ganze Spiel veränderte sich. Wir haben es in Überzahl aber gut rausgespielt, dafür muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen.«

»Der Trainer hat uns in der Halbzeit klargemacht, dass er mit unserer Leistung nicht einverstanden war. Es ging auch darum, Ehre zu zeigen. Das hat dann auch jeder gemacht«, ging Weigel auf die Ansprache in der Halbzeit ein. Auch Rocco Reitz fand, dass die Borussen eine ansprechende Reaktion zeigten. »Durch die Wechsel war in der zweiten Halbzeit eine neue Energie auf dem Platz. Wir hätten auch noch das 4:3 machen können. Mental war es eine extrem schwere Aufgabe, drei Tore aufzuholen. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist groß, das hat die zweite Halbzeit gezeigt«, erklärte Reitz. 

Mit der Aufholjagd gelang der Fohlenelf sogar historisches: Zuletzt holten sie 1979 in Köln einen 0:3-Rückstand auf, am Sonntagabend wiederholten die Gladbacher dies in Darmstadt. Offensichtlich lag das auch an der richtige Wortwahl in der Kabine, wie Seoane verriet: »Der Ton war sehr bestimmend und etwas schärfer. Ich wollte noch mehr aus den Spielern heraus kitzeln und sie in die Verantwortung nehmen. Auch wir im Staff nehmen uns für diese erste Halbzeit in die Verantwortung.«

Noch viel Arbeit 

Zieht man ein erstes Fazit nach vier Spieltagen kommt man schnell zum Entschluss, dass noch viel Arbeit vor der gesamten Fohlenelf liegt. Vor allem die Defensive bereitet in diesen Tagen Bauchschmerzen, schließlich kassierte Borussia bereits zwölf Gegentore. Außerdem warten die Gladbacher mit zwei Punkten auf der Habenseite auf den ersten Sieg der Saison. Doch der Auftritt in Darmstadt hat einmal mehr gezeigt: Es ist viel Geduld gefragt… 

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