Jonas Omlin: »…dann können wir richtig eklig für jeden Gegner werden«

Jonas Omlin sprach am Dienstagmittag zu den Medien. Foto: Dirk Päffgen

Jonas Omlin ist auch in der kommenden Spielzeit die Nummer eins bei Borussia. Vielmehr noch: Der Schweizer könnte sogar die Rolle des Kapitäns einnehmen. Im Trainingslager am Tegernsee sprach der 29-Jährige unter anderem über den sportlichen Umbruch, die neuen Führungsspieler sowie den Konkurrenzkampf innerhalb der Fohlenelf. 

Jonas Omlin über…

…seinen Fitnesszustand und seine bisherige Vorbereitung: 

Ich bin noch nicht ganz bei einhundert Prozent, aber insgesamt auf einem guten Weg. Mir bleibt noch ein bisschen Zeit und ich fühle mich gut. Ich hatte vor dem Ende der Saison muskuläre Probleme und die Pause hat gut getan. Die Sommerpause habe ich genutzt, um mich zu erholen. Ich bin auf einem guten Weg. Das morgige Testspiel gegen Ingolstadt werde ich absolvieren können. Das ist schon mal sehr gut. Ich werde mir aber die nötige Zeit bis zum Saisonstart nehmen und lasse mich da nicht hetzen.

…seine Erwartungen an die neue Saison: 

Persönlich möchte ich sehr viele Spiele absolvieren und weitere Erfahrungen sammeln. Ich hoffe, dass wir als Mannschaft mehr Konstanz auf den Platz bringen können. Das hat letzte Saison gefehlt und das wollen wir besser machen. Darüber hinaus müssen wir ein Gesicht zeigen, das den Fans Spaß macht. Wir müssen zeigen, dass wir wollen und Feuer auf dem Platz ist. Wir befinden uns in einem sehr großen Umbruch. Deshalb ist es schwierig Ziele zu setzen, aber wir wollen Konstant sein. 

…seine Einschätzung zur aktuellen sportlichen Situation: 

Die Konstanz hat uns in den Resultaten gefehlt. Wir arbeiten hart daran. Wir befinden uns gerade noch etwas in der Findungsphase. Bis zum Saisonstart bleibt allerdings noch genügend Zeit. Die Mannschaft lebt, das sieht man derzeit tagtäglich auf dem Trainingsplatz, es ist eine gute Spannung drin, auch die Geisteshaltung der Mannschaft ist gut. Man sieht, dass alle wollen. Ich hoffe, dass wir das auch in die Saison übertragen können.

…seine Rolle in der Mannschaft und die neuen Führungsspieler:

 Ich möchte der Mannschaft mit meiner Leistung auf dem Platz helfen und auch in schwierigen Situationen Ruhe ausstrahlen. Schlussendlich geht es für mich darum, Bälle zu halten. Ich möchte aber auch Ansprechpartner für die jungen Spieler sein und sie bestmöglich unterstützen. Die aktuelle Situation ist eine neue Chance für die komplette Mannschaft. Ich denke, viele Spieler werden in eine führende Rolle hineinwachsen und aus dem Schatten ihrer Vorgänger treten. 

…seine Rolle im Umbruch sowie Ratschläge für die Spieler: 

Man darf sich nicht vor Verantwortung und Aufgaben verstecken, muss die Dinge aussprechen, die man zu sagen hat, und alles dem mannschaftlichen Erfolg unterordnen. Wenn man das Gefühl hat, jemandem helfen zu können, dann soll man das auch tun. Je mehr Leute dies so in der Mannschaft umsetzen, desto besser ist es für unseren gemeinsamen Weg.

…den Trainerwechsel nach dem Saisonende:

Als Spieler habe ich schon den ein oder anderen Trainerwechsel erlebt und man ist nie unschuldig an solchen Entwicklungen. Es tut mir sehr leid für den Trainer, weil er in dieser Kette das schwächste Glied ist. Es ist allerdings eine Chance für Spieler, die nicht so viel Spielzeit hatten. Für die Mannschaft ist es auch eine neue Möglichkeit. Wir müssen alles dafür tun, schon im Training eine gute Leistung abzuliefern. 

…sein erstes Halbjahr in der Bundesliga: 

Sportlich war es in Ordnung. Ich hätte gerne noch öfter auf dem Platz gestanden und wäre gerne verletzungsfrei geblieben. Das hat mich beschäftigt, aber genau daran arbeite ich gerade. Ich habe zudem versucht, meinen Schlaf und meine Ernährung zu verändern. Man macht, was man kann. Ich hoffe, dass das Früchte trägt.

…die neuen Strukturen innerhalb der Mannschaft: Mir gefällt es, dass wir nun mehr Konkurrenzkampf auf den einzelnen Positionen haben. Das spornt die Spieler dazu an, bessere Leistungen im Training abzurufen. Niemand kann sich ausruhen. Jeder muss Leistung bringen, keiner kann sich da herausnehmen. Damit können wir eine gute Philosophie innerhalb der Mannschaft entwickeln. Wir haben Qualität verloren und müssen das kämpferisch sowie läuferisch kompensieren. Wenn wir es zudem schaffen, als Team einen supergeilen Spirit reinzubringen, was ich jetzt schon spüre, kann das eine gute Sache werden. Wir müssen geschlossen über unsere Mannschaftsleistung Resultate erzielen. Dann können wir richtig eklig für jeden Gegner werden. 

…den neuen Trainer Gerardo Seoane: 

Ich kenne ihn aus unserer gemeinsamen Zeit beim FC Luzern und habe damals schon sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet. Er fordert viel, er fordert Details und ist sehr klar in seiner Ansprache. Er sagt den Spielern seine Meinung ins Gesicht. Im Fußball ist es teilweise schwierig durchzusetzen, aber ihm gelingt das. Das gefällt mir sehr gut. Er hat Zug drin und zieht die Mannschaft extrem gut mit. Ich habe bislang noch niemanden gesehen, der sich hier versteckt hat. So ein Trainer tut den Spielern sicherlich gut.

…den Konkurrenzkampf in der vergangenen Saison: 

Ich glaube, in der letzten Saison waren Spieler gesetzt, die wussten, dass sie gesetzt waren. Aufgrund des Trainerwechsels und dem Umbruch gibt es mehr Konkurrenzkampf. Das tut dieser Mannschaft sicherlich sehr gut. 

…die Kapitänsbinde: 

Ich habe schon vor ein paar Monaten gesagt, dass ich die Position des Torhüters nicht ideal für die Kapitänsrolle finde. Dazu stehe ich weiterhin. Letztlich hat sich in der letzten Zeit so viel geändert, dass jemand dieses ‚Amt‘ übernehmen muss. Der Trainer hat bei dieser Entscheidung das letzte Wort. Wir sind noch auf der Suche nach dem Kapitän. Ich unterstütze jede Entscheidung. 

…seine Verbindung zu Torwarttrainer Fabian Otte: 

Fabi Otte ist ein Freak, auf positive Art und Weise. Er ist ein sehr intelligenter junger Mann und hat sich viele Qualitäten angeeignet. Ich arbeite sehr gut mit ihm zusammen. Seine Einheiten gefallen mir sehr gut. Ich kann sehr von ihm profitieren und er kann mich nochmals weiterbringen. 

…die große Anzahl an Torhütern bei Borussia: 

Ich habe so etwas noch nicht erlebt, nein. Letztes Jahr haben wir allerdings gesehen, dass auch viele Torhüter gleichzeitig verletzt sein können. Das ist ein Punkt, an dem wir arbeiten müssen. Ansonsten haben wir auf dieser Position eine große Qualität. Der Konkurrenzkampf ist da und tut dem Torwartteam auch gut. 

…die vielen Zuschauer beim Trainingsauftakt und die Unterstützung im Trainingslager am Tegernse: 

Die Fans sind eine große Qualität von Borussia. Das ist unglaublich und motiviert jeden einzelnen Spieler. Es ist schön zu sehen, dass diese unangefochten Unterstützung da ist. Unsere Aufgabe als Spieler ist es, dies mit Leistung auf dem Platz zurückzuzahlen. Wir müssen eine Leistung bringen, die Borussia würdig ist. Wenn wir als Mannschaft spielen, gemeinsam Resultate erzielen, sich etwas im Team entwickelt und das auf die Fans überschwappt, kann viel Gutes entstehen. 

…die Leistungsschwankungen: 

Ich war sehr überrascht, dass das Gefälle so groß war. Ein Spiel war extrem gut, das Nächste hingegen weniger gut. Es war wie beim würfeln, man wusste nicht, was dabei rauskommt. Teilweise haben wir nichts auf die Reihe bekommen, im Gegenzug haben die den Gegner an die Wand gespielt. Ein Auswärtssieg ist definitiv zu wenig, hier müssen wir konstanter werden. Es geht gar nicht anders, wenn man als Mannschaft etwas reißen möchte. 

…seine Perspektive in der Schweizer ‚Nati‘:

Ich muss gesund und fit bleiben, das ist das allerwichtigste. Ich sehe die Nationalmannschaft als Bonus, mein Fokus liegt auf der Borussia. Man muss im Verein seine Leistung bringen, um ins Aufgebot zu kommen. Die Schweiz hat extrem viele gute Torhüter. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. 

…einen möglichen Abgang von Nico Elvedi: 

Nico ist seit acht Jahren im Verein, das ist eine sehr lange Zeit. Ich glaube, man muss nicht darüber reden, dass er unglaubliches geleistet hat. Man muss jede Entscheidung von ihm akzeptieren, er hat sehr viel für den Verein getan, das darf man nicht vergessen. 

…das Testspiel gegen seinen ehemaligen Verein HSC Montepellier:

Ich freue mich sehr auf dieses Spiel. Aufgrund der Dynamik meines Wechsels nach Mönchengladbach hatte ich nicht die Chance, mich richtig und anständig zu verabschieden. Ich hoffe, dass ich das damit nachholen kann und freue mich auf den Staff, meine ehemaligen Mitspieler und den Präsidenten des Vereins. Ich bin sehr dankbar für meine Zeit dort und auch die Tatsache, dass sie mir beim Wechsel keine Steine in den Weg gelegt haben. 

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