Nach Remis in Mainz – »In der Pause wusste jeder von uns, dass er drauflegen musste«

Nathan Ngoumou sorgte mit seinem 1:1 für einen versöhnlichen Abschluss der Partie. Foto: Dirk Päffgen

Borussia zeigte beim Auswärtsspiel in Mainz mal wieder seine zwei völlig verschiedene Gesichter. Nach einer schwachen und ideenlosen ersten Halbzeit steigerten sich die Fohlen im zweiten Spielabschnitt und nahmen unter dem Strich einen verdienten Punkt mit. Der Nachbericht mit den Stimmen der Borussen, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Eine erste Halbzeit mit vielen Fragezeichen 

Der Fluch von Borussia Mönchengladbach hält weiter an. Zuletzt gewann die Mannschaft vor zwei Jahren unter Adi Hütter zwei Partien in Folge. Nach dem 5:2-Heimsieg gegen den VfL Bochum wäre die Möglichkeit in Mainz da gewesen, aber durch das 1:1 beim FSV Mainz 05 verpuffte auch diese. Das hatten sich die Borussen nach einer sehr schwachen Halbzeit zunächst selber zuzuschreiben. 

Florian Neuhaus wählte bei seinem Statement nach den 90 Minuten klare Worte, als er über die erste Halbzeit sprach. »Viel schlechter kann man sich hier kaum präsentieren«, lautete seine Meinung. Der 26-Jährige nannte auch Gründe, warum er und seine Mannschaftskollegen überhaupt nicht ins Spiel kamen: »Die Mainzer haben Mann gegen Mann gepresst und wir haben keine Lösungen dagegen gefunden. Wir haben viel mit langen Bällen operiert, diese Bälle sind aber wie ein Bumerang zurückgekommen. Wir konnten froh sein, nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gegangen zu sein.«

Letztlich durften sich die Fohlen bei einem starken Rückhalt bedanken, denn Moritz Nicolas verhinderte, dass der Halbzeitrückstand noch höher ausfiel. »In Summe dürfen wir hier aber so eine erste Halbzeit nicht spielen. Es hat an allem gefehlt: An der richtigen Zweikampfhärte, dem Griffigsein. Zudem haben wir viel zu viele Standards zugelassen«, sagte Nicolas. Das sah auch Gerardo Seoane so, der die unzähligen Ecken und Freistöße als Dosenöffner für Mainz ausmachte. »Ausschlaggebend dafür war eine Serie von Mainzer Standardsituationen. Wir haben es nicht geschafft, uns daraus zu befreien, weil wir zu fehlerhaft im eigenen Spielaufbau waren. Zudem haben die Mainzer viel mehr Zweikämpfe gewonnen.« Die Fohlen schafften es nicht, selber für Entlastung zu sorgen. Einen mageren Torschuss von Max Wöber, der aus rund 25 Metern weit am Tor vorbei ging, brachten sie zustande. 

Umstellung sorgt für mehr Offensivaktionen 

In der Halbzeit wählte Borussias Trainerteam offenbar die richtigen Worte, denn in der zweiten Halbzeit zeigte die Mannschaft ihr anderes Gesicht. Außerdem tat auch die Umstellung von einer Vierer- auf Dreierkette in der Defensive gut. Dadurch agierte Borussia deutlich mehr über die Außenbahnen und kam wie beim 1:1 durch Nathan Ngoumou zu gefährlichen Aktionen. »Nach dem Wechsel sind wir, auch durch die Systemumstellung, mit einer ganz anderen Energie und Aggressivität zu Werke gegangen. Wir haben in der zweiten Hälfte genügend gemacht, um mindestens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen«, erklärte Seoane. 

Nico Elvedi wusste, dass es einer klaren Leistungssteigerung bedurfte: »In der Pause wusste jeder von uns, dass er 20 bis 30 Prozent drauflegen muss. Das ist uns dann auch gelungen. Im zweiten Durchgang haben wir viel mehr Zweikämpfe und zweite Bälle gewonnen. Darauf können wir aufbauen.« Neuhaus fand derweil, dass die Umstellungen »gutgetan haben. Wir haben eine deutlich bessere zweite Halbzeit gespielt und nehmen am Ende einen Punkt mit.« Die letzten Minuten absolvierte die Fohlenelf sogar in Überzahl, konnte davon aber keinen Profit mehr schlagen. Dennoch ergaben sich zuvor zahlreiche Möglichkeiten, das Spiel noch komplett zu drehen. »Grundsätzlich hatten wir sogar noch Chancen, das Spiel zu gewinnen. Ob das dann verdient gewesen wäre, aufgrund der ersten Halbzeit, steht allerdings auf einem anderen Blatt«, äußerte sich Nicolas ehrlich. 

Achtung, Borussia: Im Derby darf das nicht passieren 

Somit gehen die Borussen zumindest mit einem versöhnlichen Ergebnis in das wichtige Derby am nächsten Samstag. Dennoch muss allen Beteiligten des Spiels in Mainz, vor allem in der ersten Halbzeit, klar geworden sein, dass man in der Bundesliga nicht mit fünfzig Prozent bestehen kann. Besonders im Duell mit den Domstädtern kommt es auf die grundliegenden Tugenden im Fußball an. Beherzigen die Fohlen diese, steht einem erfolgreichen Ausgang des Derby und damit auch der Wiedergutmachung aus dem Hinspiel nichts im Wege… 

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