Seoanes Kritik trotz Tor: »Dann wäre es für ihn ein bisschen ungemütlich geworden«

Florian Neuhaus musste ordentlich Kritik einstecken. Foto: picture alliance/dpa | Carmen Jaspersen

Borussia sicherte sich durch das späte Remis von Florian Neuhaus in Bremen einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. Der Torschütze zum 2:2 wurde danach von Trainer Gerardo Seoane öffentlich kritisiert. Das sorgte nach der Partie für viel Gesprächsstoff. In unserem Nachbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe, haben wir die Reaktionen der Fohlen zusammengefasst. 

Neuhaus setzt ein Zeichen 

Es war die Geschichte des Spiels: Neuhaus schnappte sich in der Nachspielzeit die Kugel und verwandelte den Elfmeter eiskalt zum 2:2. Für Borussia Mönchengladbach war der Last-Minute-Punktgewinn beim SV Werder Bremen im Abstiegskampf von Bedeutung. Auch der Jubel von Neuhaus zeigte, dass der 27-Jährige trotz vier Spiele in Folge ohne Einsatz noch immer das Feuer für die Fohlen in sich trägt. Doch die Freude teilten nicht alle mit ihm, denn die Aktion ging nach Schlusspfiff in die Nachspielzeit. 

Zuvor versuchten zahlreiche Fohlen an der Seitenlinie hektisch, einen anderen Spieler für den Elfmeter zu definieren. Auch Tomas Cvancara und Julian Weigl hätten als etatmäßige Schützen parat gestanden. Auf der Pressekonferenz äußerte sich Seoane sehr kritisch zum Vorgehen des späten Torschützen: »Er hat sich nicht an die Vorgaben gehalten. Die Verantwortlichen auf dem Platz haben sich clever verhalten, um einen Disput zu verhindern. Für Flo ist es positiv, dass er ihn reingemacht hat, andererseits wäre es für ihn ein bisschen umgemütlich geworden.« Eine derart offensive Aussage in Richtung seiner Spieler gab es bislang unter Seoane nicht. 

Ein klarer Beweis dafür, dass Neuhaus zuletzt nicht aufgrund von kleineren Verletzungen vier Spiele ohne Einsatz blieb. Das deckte sich anschließend auch mit seinen Aussagen. »Ich fühle mich gut, bin auch nicht verletzt. Ich habe den Elfmeter reingeschossen, das darf man von einem Profi erwarten«, äußerte sich Neuhaus. Es wird extrem spannend zu sehen, ob die Meinungsverschiedenheit der beiden in die nächste Runde geht und Neuhaus gegen Frankfurt eine Chance erhält.

Die Moral stimmt 

Apropos nächste Runde: Durch das Unentschieden bei Werder erhöhten die Fohlen ihre Chance, auch in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen. »Der Punktgewinn ist sehr wertvoll für uns. Natürlich hätten wir auch gern gewonnen, aber letztlich sind wir froh, dass wir auswärts in Bremen einen Punkt mitnehmen«, sagte Robin Hack. Mit dem frühen 1:0 erzielte der 25-Jährige sein neuntes Saisontor und ist damit bester Torschütze seiner Mannschaft. Allerdings stellten die Borussen aus unerklärlichen das Fußballspielen ein und konzentrierten sich lediglich darauf, die knappe Führung zu verteidigen. »In der Anfangsphase der Partie ist es uns gut gelungen, zielstrebig nach vorne zu spielen und die Tiefe zu verteidigen. Wir hatten dann aber zu viele Ballverluste und haben durch einen individuellen Fehler den Ausgleich kassiert. In der zweiten Halbzeit haben wir ein wenig die Intensität und Griffigkeit verloren, wodurch es uns nicht mehr gelungen ist, das Spiel nach vorne zu entwickeln«, erklärte Seoane. 

Danach haben die Borussen laut Hack »ein paar taktische Umstellungen vorgenommen und vorne einen guten Zugriff gehabt. Dadurch konnten wir nochmal richtig Druck auf Bremen ausüben.« Deshalb lautete des Fazit des Angreifers auch, dass er und seine Kollegen sich »mit dem späten 2:2 belohnt haben«. Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport, fand, dass »das Unentschieden über das gesamte Spiel betrachtet in Ordnung geht. Der späte Ausgleichstreffer gibt uns nochmal zusätzlich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben«.

Sicherlich ist der Punkt für die Moral der Mannschaft wichtig, doch weite Strecken der Partie müssen im Nachgang intensiv analysiert werden. Schließlich verspielten die Borussen in der Hansestadt schon zum zwölften Mal eine Führung und gaben inzwischen 29 Punkte aus der Hand. Man darf anbrachtet dieser Statistik und von den Ergebnissen der anderen Mannschaft durchaus von Glück reden, dass die Fohlen nicht in noch größeren Schwierigkeiten stecken…  

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