VollGAS-Analyse nach Dortmund: Kollektives Versagen vor der Pause, wackelt Farke?

Gerüchte um eine Entlassung von Daniel Farke sind im Gange. Foto: Dirk Päffgen.

Borussia Mönchengladbach ließ sich beim 2:5 bei Borussia Dortmund gerade vor der Pause vorführen und versagte auf allen Ebenen. Wenigstens dahingehend redetet keiner um den heißen Brei herum. Daniel Farke gerät immer mehr unter Druck und in die Kritik, die Luft wird dünner. Roland Virkus sagte seine geplante Dienstreise ab. Unsere VollGAS-Analyse, präsentiert von unsrem Partner, der Kessels GmbH – Schweißen & Gase – aus Mönchengladbach.

Der Spielfilm der peinlichen Pleite von Dortmund ist relativ schnell erzählt. Getreu dem Motto: Diese Dienstreise hätte man sich sparen können. Bereits nach 45  Minuten war die Partie für Fohlenelf gelaufen. Sky-Kommentator Wolff Fuss brachte es auf den Punkt: BVB-Express gegen Fohlen-Bummelzug. »Es war beschämend, wie wir aufgetreten sind«, brachte es Julian Weigl auf den Punkt.

Gerade einmal fünf Minuten dauerte es, ehe der BVB die Schläfrigkeit der Fohlen ausnutzte und sich in Führung brachte. Sicherlich etwas unglücklich, da Ramy Bensebaini den Schuss für Jan Olschowsky unhaltbar abfälschte aber es hätte gar nichts zum Schuss von Haller kommen müssen, hätte Nico Elvedi diesen vernünftig und aggressiv unterbunden. Gleiches gilt für die weiteren Gegentore vor der Pause, wo einfach schlampig verteidigt wurde. So wie beim 0:3 und 0:4, wo auch Marvin Friedrich alt aussah. 

Generell sahen die Fohlen da alt aus. Überhaupt kein Zweikampfverhalten, überhaupt kein Biss, mit aller Macht das Borussen-Trikot zu verteidigen. Stichwort Resilienz. Der BVB konnte sich munter nach vorne kombinieren, die Fohlen machten nur Begleitschutz. Nachvollziehbar, dass sich die VfL-Fans nach einer halben Stunde von der Mannschaft abwendeten und mit dem Rücken zum Spielfeld „Wir haben die Schnauze voll“ skandierten.

Zwar konnte die Fohlenelf die zweite Hälfte mit 2:1 für sich entscheiden, an einem blamablen Abend konnte das aber nichts mehr ändern. Der BVB schaltete nach der Pause einen Gang runter, und ließ die Fohlen machen. Auch war es besser, weil Daniel Farke taktisch umstellte und Ko Itakura die nötige Sicherheit brachte. Warum davon ab vor der Pause gegen spielstarke Dortmunder so hoch presste und quasi ins offene Messer lief, bleibt ein Rätsel. Roland Virkus soll diese Herangehensweise gar nicht gefallen haben, verständlich. 

Es ist druck auf dem Kessel

Am Ende stranden die Borussen auswärts erneut verdient mit leeren Händen da und rutschten auf den 11. Tabellenplatz ab. Die Einstelligkeit ist also erstmal dahin. Wenigstens stellten ich die Beteiligten in der Mixed Zone hin und redeten nicht um den heißen Brei herum. Auch Farke fand diesmal deutliche Worte und redete nichts schön. Wozu es eben auch keinen Grund gab.

Für reichlich Spekulationen und ‚Aufregung‘ sorgte dann während des Spiels die Meldung, Daniel Farke soll abgelöst werden, U23-Coach Eugen Polanski die Nachfolge antreten. Roland Virkus wäre der richtiger Ansprechpartner für dieses Gerücht gewesen, doch Borussias Sportdirektor sagte kurzfristig ein geplantes Interview bei ‚Sky‘ ab. Virkus wird die Faxen dicke gehabt haben und sich erstmal sammeln wollen. Dennoch hätte ein Statement dazu erstmal beruhigt. So ist weiterhin, um unseren Partner dieser Analyse zu nehmen, gewaltig Druck auf dem Kessel. Es brodelt am linken Niederrhein.

Farke leitet das Training, Virkus sagt Termine ab

Fakt ist, die Euphorie und Aufbruchsstimmung, die Daniel Farke bei seinem Amtsantritt entfacht hat, ist längst verpufft. Verbesserungen, Fortschritte und eine Entwicklung sind nicht zu erkennen, im Gegenteil. Teilweise Rückschritte, teilweise Stagnation. Zur Wahrheit gehört auch, dass der Ballbesitz-Fußball nur bedingt funktioniert. Farke holte bisher im Schnitt 1,22 Punkte pro Spiel, Adi Hütter 1,38 am Ende. Das Jahr 2023 ist bisher eine einzige Enttäuschung. 

Am Sonntag leitete Daniel Farke das Spielerersatztraining. Wie es mit dem 46-Jährigen weitergeht, bleibt abzuwarten. Zuletzt hatte Roland Virkus Farke den Rücken gestärkt und möchte ihm die Chance geben, den Umbruch mit anzugehen. Die Frage ist, ob Virkus davon abweicht und einem jungen Trainer, der gerade einmal eine Spielzeit in der 4. Liga erfolgreiche absolviert hat, den Umbrauch zutraut., 

Wie Sport1 am Sonntag berichtete, wollte Virkus am Sonntag in die Schweiz reisen, um sich mit Beratern zu treten und um sich das Spiel des Schweizer Meistes Yong Boys Bern gegen den FC Zürich anzuschauen. Diese Dienstreise sagte der Sportdirektor kurzerhand ab, um bei der Mannschaft und dem Trainer zu sein. Es dürfte eine eingehende Analyse und Gespräche anstehen. Ausgang offen.

Kann Farke diesen Umbruch mit VollGAS?!

»Machen Sie sich keine Sorgen um Borussia Mönchengladbach!«, hatte Roland Virkus vor etwas mehr als einem Jahr gesagt. Aktuell sind solche aber durchaus angebracht und berechtigt. »Ich mache mir große Sorgen für die kommende Saison«, sagte Effenberg am Sonntag im ‚Stahlwerk-Doppelpass bei Sport1‘ und fügte an: »Du siehst keinen Schritt nach vorne, eher Stillstand«. 

Genau darum geht es jetzt. Wie geht es also weiter am linken Niederrhein, wo geht die Reise hin, nachdem am Saisonende zahlreiche Spieler den Klub verlassen und das Portemonnaie eben nicht üppig gefüllt ist. Kann Daniel Farke diesen Umbruch meistern? Und dabei muss vor allem auch die Frage gestellt werden, ob Farke beim Borussia-Weg die Säule mit eigenen jungen Spielern bedienen möchte. Bisher ist das eher weniger der Fall. Generell gibt es natürlich ebenso wenig eine Garantie wie bei Eugen Polanski, dessen Beförderung aber dennoch ein größeres Risiko sein würde, ihn bereits früh zu ‚verbrennen‘. Aber: Der 36-Jährige kann es mit jungen Spielern und sie entwicklen.

Die Frage wird eben auch sein, macht es Sinn, bereits jetzt ‚alles über den Haufen zu schmeißen‘. Farke ist bereits eng in die Planungen für die neue Spielzeit involviert. Zumal sein Vertrag noch zwei Jahre läuft und eine Freistellung auch ein gutes Stück Geld kosten dürfte. Zudem wurde sein Wunschspieler Julian Weigl fest verpflichtet. Ein neuer Trainer hätte dann unter Umständen Spieler, die nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Und dann startet man wieder von Null. Es ist eine knifflige Situation, die es nun mit VollGAS und Akribie anzugehen gilt…

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