Alassane Plea traf doppelt beim 3:1 in Bochum und zeigte eine starke Leistung. Foto: Dirk Päffgen
Mit 3:1 gewann Borussia Mönchengladbach am Samstagnachmittag beim VfL Bochum und darf sich so über den ersten Saisonsieg freuen. ‚Anne Castroper‘ trafen Florian Neuhaus und Alassane Plea per Doppelpack für die Fohlenelf, die gut und gerne auch höher hätte gewinnen können, in der Schlussphase aber nochmal wackelte.
Gerardo Seoane konnte im ‚Pott‘ fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Stefan Lainer (Krebserkrankung) und Jonas Omlin (Schulter-OP) standen nicht zur Verfügung. Im Vergleich zur Niederlage gegen Leipzig nahm der 44-Jährige zwei Änderungen in der Startelf vor: Alassane Plea und Florian Neuhaus spielten für Joe Scally und Manu Koné.
Fohlenelf gleich da und mit Chancen
Die Partie ‚anne Castroper‘ begann mit zehnminütiger Verspätung, da im Fanblock der Gladbacher erst Zaunfahnen von den Fluchttoren entfernt werden mussten. Dann gehörte den Borussen die erste Chance – und gar keine schlechte. Plea setzte Honorat nach einer schnellen Umschaltsituation in Szene. Der Franzose zog im Strafraum gleich ab, die Kugel knallte aber lediglich an den Pfosten (2.), Eine Minute später wieder die Borussen. Diesmal zog Netz ab, Passlack hatte so gerade noch den Fuß dazwischen und klärte zur Ecke, die nichts einbrachte (3.).
Sechs Minuten später melden sich die Gastgeber erstmals zu Wort. Antwi-Adjei fasste sich ein Herz, genau in die Arme von Nicolas (9.). Kurze Zeit später war es Plea nach Vorlage von Wöber, der die nächste Möglichkeit nicht nutze und um Zentimeter am Pfosten vorbei schoss (10.).
Erneut rettet Aluminium für Bochum, dann öffnet Neuhaus die Tür
Es war eine lebhafte Anfangsviertelstunde, in der es rauf und runter ging. Die Fohlenelf hätte gut und gerne führen können, wenn nicht sogar müssen. Please Schuss fälschte Bernardo ans Aluminum ab (18.). Dann war es Honorat, dessen Schuss das Ziel nur knapp verpasste (23.).
Dann aber klingelte es endlich im Bochumer Kasten! Ein Fehlpass von Ordets nutzte Netz und passte links raus zu Pléa, der das Auge für Neuhaus hatte, der von der Strafraumkante links unten zum 0:1 einsetzte (27.). Eine gleichermaßen längst überfällige und hochverdiente Führung.
Plea schnürt den Doppelpack
Die Fohlen gaben weiter Gas und erzielten zehn Minuten später das 0:2. Nach Ecke von Honorat verlängerte Wöber per Kopf zum freistehenden Pléa, der die Kugel in den Maschen versenkte (37.). Damit nicht genug. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Plea erneut zur Vorentscheidung. Erneut erobern die Borussen nach einem Ballverlust die Kugel und suchen schnell den Weg nach vorne. Neuhaus schnappte sich das Leder, nahm Jordan mit, der wiederum auf Plea weiterleitete. Der Angreifer zog auf der linken Seite in den Strafraum und ließ Riemann mit seinem platzierten Schlenzer in die lange Ecke keine Abwehrchance – 3:0 für die Fohlen!
Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabinen. Das war ein starker Auftritt der Fohlen, die die Fehler der Bochumer eiskalt ausnutzten und vor allem auch defensiv nichts zuließen.
Während Bochums Trainer Thomas Letsch zum zweiten Durchgang gleich dreimal tauschte, so verzichtete Seoane auf Wechsel. Anlass dazu gab es bei den Fohlen auch nicht. Die konnten nach Wiederanpfiff dann erstmal schauen, was sich die Gastgeber haben einfallen lassen, um zunächst mal den ersten Treffer zu erzielen.
Plea verpasst die endgültige Entscheidung
Viel kam da erstmal nicht. Stattdessen hätte es 0:4 aus Sicht der Bochumer stehen müssen.Jordan scheiterte mit einem Schuss aus kurzer Distanz am gut reagierenden Riemann, den Rebound schoss Neuhaus erst gegen das Bein von Gamboa, dann über das Tor (50.).
Auch nach der Pause waren die Borussen die spielbestimmende Mannschaft, während der ‚andere‘ VfL völlig harmlos blieb. Nach etwas über einer Stunde mussten dann Elvedi und auch Jordan angeschlagen vom Platz, Friedrich und Čvančara kamen (64.).
Losialla erzielt Bochums ersten Treffer
Dann kam Bochum zum ersten Treffer. Daschner spielte einen klugen Steckpass durch die Gladbacher Abwehr, Losilla stand blank, behielt alleine vor Nicolas die Nerven und traf zum 1:3 (68.). Drei Minuten später kratzten die Borussen-Abwehr den Schuss von Hofmann so gerade noch von der Linie, ehe Antwi-Adjei am Tor vorbei schoss (71.).
Bochum wittere nach dem Treffer nochmal so etwas wie Morgenluft und drückte auf den nächsten Treffer. Die Fohlenelf hatte genau das registriert und tat deshalb auch wieder mehr. Zwölf Minuten vor Schluss versuchte es Bochums Mašović, drosch die Kugel aber weit über das Tor (78.). Bochum versuchte es dann in der Schlussphase mit langen Bällen und war nicht so weit weg vom 2:3. Beinah wäre der auch gefallen, doch der vermeintliche Treffer von Losialla wurde vom VAR aufgrund von Foulspiel an Nicolas kassiert (90.+5).
So blieb es am Ende beim 3:1-Sieg der Borussen. Der ist unter dem Stich verdient, wackelte spätestens nachdem Anschlusstreffer der Bochumer aber nochmal. Und er hätte höher ausfallen müssen. Was zählt sind aber die wichtigen drei Punkte für die Fohlen, die sich so im Tabellenkeller etwas Luft verschaffen und frisches Selbstvertrauen tanken konnten.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
VfL Bochum: Riemann – Mašović, Ordez, Bernardo – Passlack (46. Gamboa), Losilla, Stöger (46. Daschner), Wittek (46. Förster) – Bero (7. Antwi-Adjei) – P. Hofmann, Assano (68. Paciencia)
Weiter im Kader: Thiede (ETW), Danilo Soares, Schlotterbeck, Osterhage
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Elvedi (64. Friedrich), Itakura, Wöber – Weigl – Honorat, Reitz (90. Jantschke), Neuhaus (72. Kramer), Netz – Plea (72. Scally), Jordan (64. Čvančara)
Weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Hack, Koné, Ngoumou
Tore: 0:1 Neuhaus (27.), 0:2 Plea (37.), 0:3 Plea (45+3), 1:3 Losilla (68.)
Gelbe Karten: Bernardo, Gamboa / Itakura, Kramer, Čvančara
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 26.000 (Vonovia-Ruhrstadion, ausverkauft)