Baustelle Borussia: Der Weg mit jungen Spielern ist alternativlos

Auch Neuzugang Fabio Chiarodia (18) geht zum Borussia-Weg und wird gefördert. Foto: Dirk Päffgen.

Borussia Mönchengladbachs Kader befindet sich weiterhin voll im Umbruch. Die Fohlen setzen ab der neuen Spielzeit wieder verstärkt auf Nachwuchsspieler. Ein Weg, der in der derzeitigen Situation unausweichlich ist. Das stellte Roland Virkus kürzlich klar. Unsere aktuelle Baustelle Borussia, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Gleich sechs Spieler verließen Borussia Mönchengladbach in den vergangenen Monaten. Mit Jonas Hofmann, Marcus Thuram, Ramy Bensebaini und Lars Stindl müssen die Fohlen ab sofort ohne vier Stammspieler klarkommen. Jordan Beyer bleibt nach seiner Leihe beim Premier-League-Klub FC Burnley, Conor Noß zog es zu Blau-Weiß Linz nach Österreich. Doch Roland Virkus, Geschäftsführer Sport, sorgte für adäquaten Ersatz. Julian Weigl schloss sich mit seinen 27 Jahren nach seinem Leih-Jahr nun dauerhaft der Fohlenelf an. Neuzugang Franck Honorat ist 26 Jahre jung, Maximilian Wöber erst 25 Jahre. Die beiden Neuen sind, zumindest was das Alter angeht, eher die Ausnahme bei den Zugängen. 

Nachwuchs steht in den Startlöchern

Denn bei Robin Hack, Fabio Chiarodia, Grant-Leon Ranos und Lukas Ullrich betrug das Durchschnittsalter gerade einmal 20 Jahre. Der ehemalige Bremer Chiarodia ist als 18-Jähriger das ‚Küken‘. Borussia setzt als ein klares Statement: In Zukunft bekommen Nachwuchsspieler mutmaßlich wieder verstärkt eine Chance. Das ist Teil des oft zitierten Borussia-Weges und in der aktuellen Situation fast schon alternativlos. »Es ist ein Risiko. Aber es gibt für uns keinen anderen Weg, den wir gehen können«, stellte Virkus klar. 

Angesichts der Tatsache, dass finanziell keine großen Sprünge möglich sind, müssen die Borussen dieses Risiko eingehen. Aber gleichzeitig ist es auch eine Chance, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Sportlich, wie auch finanziell: Denn Borussia war und ist ein Verein, der von Transfererlösen abhängig ist. Diese Arbeit könnte also in ein paar Jahren Früchte tragen. 

Virkus räumt Talenten auch Raum für Fehler ein 

»Wir sind davon überzeugt, dass die Jungs sich relativ schnell an die Bundesliga-Luft adaptieren werden. Und es ist doch so, dass du den Jungs das Vertrauen geben musst. Wir reden immer davon, dass wir junge Spieler integrieren wollen. Dann muss man auch den Mut haben, so eine Entscheidung zu treffen. Das haben wir gemacht«, sagte Virkus. Dabei ist dem 56-Jährigen auch durchaus bewusst, dass die Nachwuchsspieler noch lange nicht perfekt sind. Fehler sind also einkalkuliert: »Man muss sich auch mal trauen. Wir wollen in Deutschland junge Spieler sehen, die sich entwickeln. Dann muss man sie auch spielen lassen. Und dann muss man auch davon ausgehen, dass sie mal Fehler machen werden sowie eine größere Delle haben«. 

Auf der linken Abwehrseite kämpfen für die restliche Zeit der Vorbereitung wohl Luca Netz und Ullrich um das Erbe von Bensebaini. Das Duo kennt sich noch aus der gemeinsamen Zeit bei Hertha BSC. Chiarodia hingegen dürfte sich mit Wöber, vorausgesetzt Nico Elvedi bleibt, um die Position des Innenverteidigers duellieren. Schön zu sehen ist allerdings, dass Borussia auf vielen Positionen, zumindest auf dem Papier, wieder Alternativen hat und der Kader in der Breite wächst. Das war sicherlich einer der Schwachpunkte in der vergangenen Saison unter Daniel Farke. 

Und auch die Nachwuchsarbeit, die in den letzten Jahren stark vernachlässigt wurde, steht nun wieder verstärkt im Fokus. »Ich weiß, dass das schwer ist, den Talenten Zeit zu geben. Fußball ist ein Ergebnissport. Aber wir sollten den Talenten, die wir als solche identifiziert haben, den Raum und die Zeit gewähren, dass sie sich entwickeln können. Genau diesen Weg wollen wir bei Borussia Mönchengladbach wieder gehen. Dafür Ziele auszugeben, belastet die Jungs nur«, erklärte Virkus.

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