Gerardo Seoane vorgestellt: »Dass man die Borussia-DNA wieder auf dem Platz sieht, ist ein Entwicklungsprozess«

Gerardo Seoane wurde am Freitag als neuer Cheftrainer offiziell vorgestellt. Foto: Dirk Päffgen

Borussia Mönchengladbach hat Gerardo Seoane als seinen neuen Cheftrainer vorgestellt. Und der 44-Jährige hinterließ bei seiner Antritts-Pressekonferenz am Donnerstag einen guten Eindruck. Der Schweizer weiß die aktuelle Lage genau einzuschätzen und ist sich bewusst, worauf es am linken Niederrhein in der nahen und fernen Zukunft ankommt.

Mit Spannung wurde sie schon erwartet, die erste Pressekonferenz mit Gerardo Seoane, dem Nachfolger von Daniel Farke und neuem Cheftrainer und Roland Virkus, dem Geschäftsführer Sport. Dennoch gab es da noch die Anfangs-PK von Daniel Farke aus dem letzten Sommer, wonach man eine deutliche Aufbruchsstimmung und Euphorie spürte und viel Hoffnung in die Spielzeit setzte – der Ausgang ist bekannt.

Kaum, um nicht zu sagen nichts von dem, was man sich seinerzeit gleichermaßen versprochen und vorgenommen hatte, ist am Ende eingetroffen. Und hatte Virkus nach »seinem ersten Gespräch mit Farke noch von einer Gänsehaut« gesprochen, so vermied er bei Seoane derartige Superlative, sondern blieb ‚nüchtern‘, aber schon mit der gewissen Zufriedenheit, den Fußball-Lehrer engagiert zu haben.

»Sind davon überzeugt, dass Gerardo der passende Trainer ist«

»Wir sind davon überzeugt, dass der Weg, den wir im vergangenen Jahr bei Borussia eingeschlagen haben, der richtige ist. Gerardo steht für sehr strukturierten und organisierten, aber auch variablen Fußball, der gut zu diesem Weg passt«, sagte Virkus und fügte hinzu: »In den gemeinsamen Gesprächen hat er uns zudem mit seiner Persönlichkeit überzeugt. Wir sind demnach davon überzeugt, dass Gerardo der passende Trainer für Borussia Mönchengladbach ist.«

Wichtig wäre es. Seoane soll den im letzten Sommer eingeschlagenen Borussia-Weg fortführen. Attraktiver, variabler Fußball, der vor allem gerade auch das Einbinden von Talenten mit beinhaltet. Stichwort Durchlässigkeit. Die ist in den letzen Jahren definitiv nicht vorhanden gewesen.

»Wir haben viele junge Spieler mit extremen Potenzial«

Seoane trägt das mit und weiß aus seiner Zeit in Zürich und Bern genau, wie man die Jungend fördert und sie einsetzt. Vor allem muss man sich eben auch trauen, das zu tun »Ich habe acht Jahre im Nachwuchs gearbeitet. Da ging es nur um das Ziel, Spieler in die Erste Mannschaft zu bringen und ihnen Werte zu vermitteln«, beschrieb der 44-Jährige. »So sehe ich generell meinen Weg als Trainer: die Mannschaft weiterzuentwickeln, Werte vorzuleben, mit dem Team zu arbeiten.«

»Zum Borussia-Weg gehört es natürlich, mit jungen Spielern zu arbeiten und sie weiterzuentwickeln. Spieler, die performen, machen irgendwann den nächsten Schritt. Und diesen Weg bin ich bereit, zu gehen«, hinterließ der Schweizer keine Zweifel. »Wir haben viele junge Spieler mit extremen Potenzial.«

»Dass man die Borussia-DNA wieder auf dem Platz sieht, ist ein Entwicklungsprozess«

Zudem soll aus dem vorhandenen ‚Material‘ deutlich mehr gemacht werden, sprich die Spieler müssen besser werden. »Die Spieler, die schon erfahrener sind, will ich so begleiten, dass man sie auf 100 Prozent bringen kann. Ich bin überzeugt, dass bei vielen Spielern nach dem letzten Jahr noch Luft nach oben ist.«

Womit er ein Makel der letzten Spielzeit angesprochen hat. Und das bei dem Hinzufügen fehlender Skills das Portemonnaie der Borussen alles andere als üppig gefüllt ist, weiß der Schweizer. Da gilt es kreativ zu sein. »Dass man die Borussia-DNA wieder auf dem Platz sieht, ist ein Entwicklungsprozess mit den Spielern, mit dem Trainer und dem gesamten Klub. Dabei spielen auch der Kader und die Stärken der Spieler eine Rolle. Es geht immer auch um Kompatibilität. Natürlich sind wir ab sofort in intensiven Gesprächen darüber, was uns vielleicht noch für Attribute in der Mannschaft fehlen. Es gab aber auch schon Gespräche und Analysen und jetzt gilt es, diese fortzuführen«, erklärte Borussias neuer Trainer.

»Wir tun gut daran, Schritt für Schritt zu gehen«

»Insgesamt wünscht man sich vielleicht etwas mehr Geschwindigkeit und Dynamik nach vorne sowie die Basic-Attribute, die sich jeder Trainer wünscht – dass man bissig und zweikampfstark ist in der Defensive. Das gilt es im Training zu erarbeiten. Das Wichtigste sind der Trainingsinhalt und die Trainingsintensität, die man täglich auf dem Platz hat«, so Seoane weiter.

Was die Ziele angeht, hielt sich der 44-Jährige erstmal zurück. »Wir tun gut daran, Schritt für Schritt zu gehen«, so Seoane. »Natürlich sind wir maximal ambitioniert und alle Vereine und Trainer wünschen sich, international zu spielen. Aber für den heutigen Tag und die momentane Situation, darf das aber noch kein Thema sein.«

Vielmehr geht es jetzt erstmal darum, der Mannschaft die fehlenden Skills hinzuzufügen. Und dann geht es ab 9. Juli auf dem Trainingsplatz darum, die Borussia-DNA auf den Platz zu bringen und den Borussia-Weg fortzuführen. Man darf gespannt ein, wie Seoane das angeht und ob ihm das vor allem gelingt…

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