Borussen trotz Niederlage gefeiert – »Diese Reaktion nach Abpfiff erfüllt einen mit Stolz«

Tolle Szenen: Die Nordkurve würdigt den Eisatz der Fohlenelf. Foto: Dirk Päffgen

Borussia verlor das erste Heimspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen Leverkusen deutlich. Bei der 0:3-Niederlage waren die Borussen gegen starke Gäste chancen- und machtlos. Mut für die Zukunft machten allerdings die Szenen nach Abpfiff, als die Nordkurve den Einsatz der Fohlenelf honorierte. Unser Nachbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Am Ende des Spiels zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen war, so ehrlich muss man sein, ein Klassenunterschied zu erkennen. Alleine in der ersten Halbzeit schossen die Gäste 16-mal aufs Tor, die Hausherren gaben lediglich drei Versuche ab. »Ich glaube, wir haben gesehen, dass Leverkusen heute die bessere Mannschaft war. Wir haben in der ersten Hälfte nicht das auf den Platz gebracht was wir uns vorgenommen hatten und wurden mit den zwei Gegentoren knallhart bestraft. Gegen eine technisch so starke Mannschaft ist es schwer, nur zu verteidigen. Offensiv haben wir es zu selten geschafft, uns durchzusetzen«, sagte Jonas Omlin. 

Kein richtiger Zugriff aufs Spiel 

Zwar bemühten sich die Borussen in Halbzeit zwei und machten es laut Borussias Kapitän »etwas besser, aber Bayer hat sich mit seiner individuellen Klasse am Ende verdient durchgesetzt«. Wie sehr die Gäste dem Spiel ihren Stempel aufdrückten belegt auch die Ballbesitz-Statistik mit 60% zugunsten der ‚Werkself‘. Florian Neuhaus suchte nach dem dritten Pflichtspiel der Saison nach Gründen für die erste Niederlage. »Man hat heute gesehen, wie spielstark die Leverkusener sind. Sie hatten viele Spieler in den Zwischenräumen und enorme Geschwindigkeit nach vorne. Wir haben nie ein richtiges Gegenmittel gefunden und deshalb auch verdient verloren – auch wenn wir selbst die eine oder andere gefährliche Torchance hatten. Wir wollten kompakt stehen, haben aber zweimal das gleiche Gegentor bekommen. Da hat die Zuordnung nicht gestimmt. Leverkusen war das gesamte Spiel überlegen«, analysierte der 26-Jährige. 

Julian Weigl forderte, dass die Borussen »nun die Fehler aufarbeiten und uns deutlich verbessern werden«. Aber auch der 27-Jährige fand Argumente für das Abschneiden der Fohlen. »Wir hatten heute zu große Abstände zum Gegner und sind oftmals gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Die Räume, die wir eng machen wollten, waren häufig zu groß. Dann hat Leverkusen einfach enorme Qualität. Wir haben versucht, das bis zum Ende zu verteidigen, aber gegen so eine Top-Mannschaft bekommst du dann leider Gegentore. Das ist sehr ärgerlich. Das dritte Gegentor hat uns den Stecker gezogen«, erklärte Weigl. 

Für Borussias Trainer Gerardo Seoane war die Partie in doppelter Hinsicht ein Besonderes: Erstes Pflichtspiel im Borussia-Park an der Seitenlinie sowie das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Sicherlich stellte sich der Schweizer den Auftritt anders vor: »Wir haben heute nicht unsere Leistung abgerufen. Es ist uns nicht gelungen, uns unter Druck zu behaupten, die Räume eng zu halten und griffig zu sein. Erst am Schluss, als die Leverkusener etwas nachgelassen haben, haben wir uns entfalten können. In der ersten Halbzeit hatten wir zu viele Ballverluste. Unser Gegner hat uns aber oftmals schon im Gegenpressing die Chance genommen.« Die Einstellung und den Willen konnte man der Fohlenelf am Samstagabend allerdings zu keinem Zeitpunkt absprechen. Genau daran fehlte es in der vergangenen Saison zu oft, weshalb auch die Fans im ausverkauften Borussia-Park ein gutes Gespür für die Situation bewiesen und die Borussen laufstark unterstützten.

Fans und Mannschaft wachsen zusammen 

»Die Mannschaft hat trotz des Rückstands einiges versucht und viel investiert – das haben die Zuschauer honoriert. Wir sind ihnen dankbar, dass sie uns am Ende noch so ein Zeichen gegeben haben«, sagte Seoane. Als die Leverkusener Spieler schon in den Katakomben des Borussia-Parks verschwanden, stand die Elf vom Niederrhein noch immer vor der Nordkurve und wurde frenetisch gefeiert. Nach den verkorksten vergangenen Spielzeiten ein extrem wichtiges Zeichen dafür, dass gerade wieder eine Einheit zwischen Mannschaft und Fans entsteht. 

Auch Weigl war von den Geschehnissen nach dem Schlusspfiff sehr angetan. »Wenn du zuhause 0:3 verlierst, ist es nicht selbstverständlich, dass die Fans so hinter einem stehen und uns noch aufmunternde Worte mit auf den Weg geben. Diese Reaktion nach Abpfiff zu erleben und Woche für Woche vor diesen Fans spielen zu dürfen, erfüllt einen mit Stolz. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir hier zuhause wieder eine Macht werden«, fasste der Neuzugang von Benfica Lissabon zusammen. 

Bereits am kommenden Samstag wird sich zeigen, ob die Fohlenelf bereits erste Schlüsse aus der Niederlage gegen Leverkusen zogen konnte. Dann wartet mit Bayern München der nächste ‚Brocken‘ im Borussia-Park… 

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